Als Dritter der Tageswertung sichert sich der Österreicher Günter Schmidinger in Holzgerlingen erstmals den ADAC MX Masters-Titel. Beim Finale auf dem Schützenbühlring macht Schmidinger im zweiten Lauf den Sack zu und lässt den schärfsten Konkurrenten Cedric Soubeyras und Marcus Schiffer keine Chance.
Nach Lauf eins, den Xavier Boog vor Schmidinger und dem Tschechen Filip Neugebauer für sich entschied, war die Entscheidung in Rennen zwei nur noch Formsache. Der Honda-Pilot übernahm früh die Führung und überquerte am Ende als Vierter hinter Boog, Neugebauer und Soubeyras die Ziellinie. Schiffer und der Franzose Soubeyras büßten ihre Chancen auf den Titel durch jeweils einen sechsten und elften Rang (Schiffer) und einen vierten und dritten Platz (Soubeyras) ein. Die Tageswertung ging erwartungsgemäß an Kawasaki-Werksfahrer Boog.
Maillard demonstriert Kampfgeist
Im Youngster Cup demonstrierte der Franzose Boris Maillard eindrucksvoll, dass er zu den Top-Piloten in dieser Nachwuchsklasse gehört. Er mobilisierte schon im ersten Lauf alle Reserven. Nach einem etwas bescheidenen Start kämpfte er sich nach vorne und führte schon nach dem ersten Renndrittel das Feld an und verteidigte diese Führung auch bis ins Ziel.
Sein stärkster Konkurrent um einen der Podiumsplätze in der Meisterschaft, der Däne Rasmus Jorgensen, beendete den ersten Durchgang nur als Zehnter und machte damit für Maillard den Weg frei für den Vizetitel. Der zweite Durchgang war dennoch nicht minder spannend. Jorgensen hatte einen super Start, musste aber noch im ersten Renndrittel dem Slowenen Peter Irt Platz machen. Am Ende überquerte allerdings erneut Maillard nach einer tollen Aufholjagd als Erster die Ziellinie vor Irt und dem Schweizer Jeremy Seewer. Die Tageswertung konnte entsprechend Maillard für sich entscheiden. Zweiter wird Lars Reuther, Dritter Irt.
Die Meisterschaftswertung hatte der Däne Stefan Kjer Olsen schon bei der vorletzten Runde in Höchstädt für sich entschieden. Das Meisterschaftspodium komplettieren Maillard und Jorgensen.
Kampf um Platz drei
Nachdem sich der Lette Pauls Jonass schon in Höchstädt den Juniorentitel gesichert hatte und auch der Niederländer Jordi van Nobelen den Vizetitel bereits sicher hatte, ging es beim Finale des ADAC MX Junior Cup um den dritten Podiumsplatz. Nach zwei Rennen mit den Laufsiegern Yannick Heylein (Belgien) und William Andersson (Schweden) wird Bas Vaessen (Holland) Dritter in der Punktewertung. Mika Kordbarlag schafft als bester Deutscher Endrang sieben.
Stimmen der Fahrer
Günter Schmidinger: „Das ist der größte Erfolg in meiner Karriere bislang. Das ist selbstverständlich ein tolles Gefühl. Ich habe immer gewusst, dass ein Platz unter den Top drei möglich ist, dass ich aber den Meistertitel hole, hatte ich nicht gedacht. Ich habe in den vergangenen drei Rennen gut gepunktet und beim vorletzten Rennen in Höchstädt war mir dann klar, dass ich tatsächlich Chancen auf den Meistertitel habe. Ich muss das jetzt erst wirken lassen. Das dauert bestimmt eine Weile, bis ich das realisiere.“
Cedric Soubeyras: „Ich bin irgendwie schon ein wenig traurig. Ich habe fast die ganze Saison die Meisterschaft angeführt und jetzt bin ich doch nur Vizemeister. Ich habe nicht erwartet, dass die Saison so für mich endet. Aber es ist immer noch besser Zweiter zu sein als Dritter. Ich bin überzeugt, dass mir der Zusammenstoß mit Teillet in Ried die Punkte für den Sieg in der Meisterschaft gekostet hat. Grundsätzlich aber war es eine gute Saison und hey, ich stehe auf dem Podium. Im kommenden Jahr werde ich Supercross fahren und in der MX1-WM an den Start gehen. Die ADAC MX Masters werde ich nach Möglichkeit auch fahren. Ich mag diese Serie. Vielleicht probiere ich einen erneuten Anlauf auf den Titel.“
Marcus Schiffer: „Ich bin weder sauer noch traurig. Ich habe dieses Jahr einfach zu viele Patzer gehabt. Ich habe die Meisterschaft nicht erst hier in Holzgerlingen verloren, sondern bei vielen anderen Rennen. Ich habe einfach zu viele Punkte verschenkt. Nach meinem Sturz im ersten Lauf wusste ich, dass meine Chancen auf den Titel vergeben sind. Im kommenden Jahr werde ich auf alle Fälle wieder für Suzuki fahren und ich werde nochmals versuchen, mir den ADAC MX Masters-Titel zu holen. Ich gebe nicht auf.“
Stefan Kjer Olsen: „Das war heute ein hartes aber gutes Rennen. Ich habe erstmals erfahren, wie es sein wird, wenn ich kommendes Jahr in der Königsklasse fahre. Es ist ein cooles Gefühl, ADAC MX Youngster Cup Champion zu sein und ich werde nächstes Jahr in der ADAC MX Masters-Klasse mein Bestes geben. Mir hat die Konkurrenz bei meinem ersten Testlauf in der Königsklasse sehr gut gefallen.“
Pauls Jonass: „Ich fühle mich super. Ich habe beide meine Ziele für diese Saison erreicht: den ADAC MX Junior Cup-Titel und den des Junioren-Weltmeisters. Ich wusste ja schon beim Auftaktrennen in Fürstlich Drehna, dass ich die Meisterschaft gewinnen kann und nach den ersten drei Veranstaltungen war ich mir 100prozentig sicher, dass das auch klappt. Mein Team hat gut gearbeitet und ich bin verletzungsfrei geblieben, das hat natürlich viel zu meinem Erfolg beigetragen. Mein Lieblings-Rennen war die Veranstaltung in Freising bei München. Ich freue mich, dass ich im kommenden Jahr wieder diese Serie fahren darf und habe mir fest vorgenommen, mir den Titel im ADAC MX Youngster Cup zu holen.“
Xavier Boog