Pourcel_wash-2010

Noch fehlt die offizielle Bestätigung. Aber vieles deutet darauf hin, dass Christophe Pourcel nach fast genau vier Jahren Abstinenz in den Grand Prix Zirkus zurückkehrt. Der hochtalentierte Franzose soll beim Deutschland-GP in Teutschenthal in die laufende Serie einsteigen.

Der ehemalige MX2-Weltmeister übernimmt demnach das verwaiste Motorrad von Ben Townley im CLS Pro Circuit Team. Damit darf Kawasaki wieder auf MX1-Erfolge hoffen, nachdem der letzte GP-Sieg in der Königsklasse knapp drei Jahre zurückliegt (2008: Tanel Leok in Irland). Allerdings fehlt Pourcels Name (noch?) auf der vorläufigen Teilnehmerliste, die der MSC Teutschenthal bereits veröffentlichte.

Pourcel hatte sich 2007 kurz vor Saisonende bei einem WM-Lauf schwer verletzt und war zeitweise gelähmt. Nach langer Pause und quälender Rehabilitation zeigte er ab 2009 ein furioses Comeback in den USA. Pourcel konnte den Supercross-Titel an der Ostküste gleich zweimal gewinnen. Er verpasste die 250er Outdoor-Krone 2009 und 2010 jeweils ganz knapp.

Für die Saison 2011 war er zum Aufstieg in die 450er-Klasse gezwungen. Pourcel konnte sich aber mit keinem der Spitzenteams einigen. Der 22-jährige Franzose verpasste die Supercross-Saison und gab anschliessend ein kurzes Gastspiel in der AMA Motocross Meisterschaft bei MotoConcepts Yamaha. Beide Seiten trennten sich nach nur zwei Rennen nicht gerade im Einvernehmen.

Was die Rückkehr des langjährigen Kawasaki-Zöglings nach Europe mittelfristig für seine Karriere bedeutet, ist offen. CLS gilt als Europa-Arm der amerikanischen Pro Circuit Mannschaft, für die Pourcel alle seine Erfolge in Übersee feierte.

Fährt er auch 2012 Grand Prix und kann er Kawasaki zurück an die Spitze führen? Oder findet er ein 450er Werksteam in den USA, um als erster Europäer seit dem legendären Jean-Michel Bayler den AMA (450ccm) Supercross-Titel zu holen?

Jedenfalls sind die Chancen der Franzosen gestiegen, beim Motocross der Nationen Mitte September in St. Jean d´Angely einen Heimsieg zu landen.