Marisfeld forderte erneut Mensch und Maschine!
Auch wenn dieses Mal das Wetter der Vierradfraktion sozusagen zu Füßen lag, hatte die berüchtigte Strecke selbst, noch längst nicht alles Pulver verschossen. Einige bekannte Namen der Szene blieben Marisfeld zwar nicht aus diesem Grund fern, aber die gleichzeitig in Vellahn stattfindende Quad-Cross DM schien doch für den einen oder anderen Piloten mehr Anziehungskraft zu besitzen. Dass die Starterfelder dennoch mit mehr als insgesamt siebzig Fahrern sehr gut gefüllt waren, zeigt einmal mehr, wie beliebt diese Serie mittlerweile in Deutschland geworden ist. Dass sich darunter auch immer mehr internationale Beteiligung findet, macht die ganze Sache vom Spektrum her, nur noch interessanter!
Da bei den Pro´s Stefan Schreiber wegen der DM nicht am Start war, rechnete sich der langjährige Favorit Max Freund natürlich beste Chancen auf einen weiteren Sieg in dieser Klasse aus. Lediglich der Dauerzweite Kevin Ristenbieter hatte zumindest auf dem Papier Chancen, in die Domäne von Max Freund einbrechen zu können. Aber dazu musste das Rennen erst einmal gestartet werden.
Sandy Schulze, der schon in den Rennen zuvor einfach nicht richtig in die Gänge gekommen war, holte sich zumindest in Marisfeld gleich mal den Pokal für den Holeshot ab. Max Freund sortierte sich allerdings gleich dahinter ein.
Nur wenig später übernahm er die Führung und ließ den Rest des Feldes binnen weniger Minuten weit hinter sich. Das Feuerwerk, das er dabei abbrannte, reichte aus, um schon nach der ersten Runde mit dem Überrunden zu beginnen. Kevin Ristenbieter war ebenfalls schnell bis auf den zweiten Platz vorgerückt, während Sandy Schulze den dritten Platz nach hinten absicherte. In der siebten Runde ereilte Max Freund in der Enduro-Sektion eine unliebsame Einlage. Auf dem Track befindliche Wurzeln führten zu einem kapitalen Überschlag mit der Folge, dass die komplette Front der CanAm vernehmlich verbogen war und an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken war. Wesentlich früher als geplant und ziemlich frustriert trat der Schlüchterner Ausnahmeathlet schließlich die Heimreise an, noch ehe das Rennen zu Ende war.
Damit schlug für Kevin Ristenbieter die Gunst der Stunde und der erste mögliche Sieg in dieser Saison rückte in greifbare Nähe. Ohne auch nur noch das Geringste anbrennen zu lassen, fuhr Ristenbieter diesen Sieg schließlich souverän nach Hause. Sichtlich zufrieden arrangierte sich Sandy Schulze mit dem zweiten Platz und dem Gefühl, dass endlich einmal wieder ein Rennen wie lange erwartet, gelaufen war. Dritter im Bunde der Pro´s wurde am Ende Richard Schmidt vor Richard Zimmermann und Andre Sitzler.
In der Meisterschaftswertung übernahm folglich Kevin Ristenbieter mit achtzig Punkten die Führung vorm jetzt Zweiten Richard Schmidt (64 P.) und Maximilian Freund, der bei 60 Punkten aus den ersten beiden Rennen verharren bleibt. Richard Zimmermann belegt mit 54 Punkten aktuell Platz vier, gefolgt von Andre Sitzler mit 51 Punkten. Noch sind aber die obligatorischen Streichergebnisse nicht berücksichtigt und können daher die Reihenfolge jederzeit noch um einiges verändern.
Die Quadklasse wurde auf den ersten Metern von Ralf Krüger dominiert, der schon zuvor den ersten Lauf in Triptis für sich entschieden hatte. Dahinter befand sich kurzzeitig Daniel Marr, der aber nur kurz dem Druck von Ronald Hackebeil standhalten konnte. Von hinten kam binnen dreier Runden
Andre Hoßfeld angeprescht und übernahm im Anschluss daran kurzerhand die Führung, die er auch im weiteren Verlauf des Rennens nicht mehr abgab. Dahinter hatte sich Ronald Hackebeil fest gebissen und verteidigte eisern diesen zweiten Platz bis zum Abwinken des Rennens mit der schwarz/weiß karierten Flagge. Dahinter ging es mitunter recht amüsant im Feld der Quadklasse zu, bevor am Ende die beiden Polen Tomaz? Les?nik und Andrej Dobers?ek die Plätze drei und vier zu ihren Gunsten entschieden hatten. Sebastian Rasch war schlussendlich derjenige Glückliche, der noch innerhalb der besten Fünf das Rennen in Marisfeld beendete.
In der Meisterschaft bleibt Andre Hoßfeld jedoch regelkonform außen vor, da er nicht in der Meisterschaft eingeschrieben ist. Somit behält Ralf Krüger weiterhin die Führung mit 82 Punkten vor Ronald Hackebeil (77 P.) und Patrick Seitz (56 P.) Daniel Marr (54 P.) und Sebastian Rasch (53 P.)liegen allerdings nach wie vor nur knapp dahinter auf den Plätzen vier und fünf, da die beiden Polen ebenfalls keinen Einfluss bei der Vergabe der Punkte hatten.
In der Quad Senior-Klasse waren die Fronten schnell geklärt, nachdem Steffen Sprinz die Führung vom Holeshot-Piloten Marco Braasch übernommen hatte. Kurze Zeit später musste sich Marco Braasch auch noch seinen dahinter liegenden Widersachern Matthias Geist und Peter Eilbacher beugen, die damit auf die Plätze zwei und drei vorrückten. Der etwas schlechter gestartete Michael Flor gesellte sich ab der fünften Runde zum Führungstrio und behauptete diesen Platz bis zur dreizehnten Runde. Ab da übernahm diesen Norbert Schatten und gab ihn bis ins Ziel nicht wieder ab. Damit hatte der Gelderner Yamaha und Quadhändler sein bisher bestes Resultat in der German Cross Country abgeliefert und das eher zur Unfreude seines langjährigen Freundes Marco Braasch, der einen Platz dahinter ins Ziel kam. Vorne war dagegen alles in fester Hand von Steffen Sprinz, Matthias Geist und Peter Eilbacher geblieben.
Die Meisterschaftstabelle führt dementsprechend Steffen Sprinz mit 77 Punkten vor Peter Eilbacher (71 P.) und Michael Flor (71 P.) an. Die weiteren Plätze halten aktuell Matthias Geist (63 P.) und Marco Braasch (56 P.)
Richtig zur Sache ging es dagegen bei den Aktivisten auf den ATV´s. Der Österreicher Jürgen Gröpl übernahm vom Start weg die Führung vor Sascha Dietz und Nico Richter, was ihm zugleich auch den Holeshot-Pokal einbrachte. Im weiteren Verlauf wechselte die Führung oft mehrmals pro Runde, wobei jedoch Nico Richter zum Großteil das Führungszepter für sich beanspruchte. Jürgen Gröpl musste sich dagegen gleich mit zwei Einschränkungen, nämlich einer vor kurzem zugezogenen Ellenbogenverletzung und zum anderen einer ständig ins Notprogramm gehenden Scrambler herum schlagen. Allem Übel hinzu kam während des Rennens noch eine Touchierung mit einem anderen Quad, bei dem Jürgen Gröpl unfreiwillig auf dem Rücken im Graben landete. Aber zum Glück konnte Gröpl seine Fahrt fortsetzen und profitierte am Ende schließlich noch vom Pech Nico Richters, als dieser seine CanAm mit technischem Defekt kurz vor Ende des Rennens neben der Piste abstellen musste. Somit fiel Jürgen Gröpl doch noch der schon fast abgeschriebene Sieg vor Nico Wiesel und Peter Koppe in die Hände. Am Ende war nahezu die Hälfte der ATV´s der Brachialstrecke in Marisfeld zum Opfer gefallen. Durch diese Ausfälle profitierten schlussendlich André Trautvetter und Daniel Fischer mit je einem vierten und fünften Platz im Endresultat.
Die Meisterschaft führt damit weiterhin Jürgen Gröpl (85 P.) vor Peter Koppe (62 P.) und Nico Richter (59 P.) an. Die weiteren Plätze belegen unterdessen André Trautvetter (57 P.) und Enrico Blau mit 45 Punkten.