In einem spektakulären Rennen holt sich Kevin Zdon seinen ersten Sieg in der Pro-Klasse: Der Kawasaki-Fahrer (Bild unten) kämpfte sich im teilweise dichten Staub am besten über die harte Piste in Marisfeld, beim dritten Lauf zur Maxxis-German-Cross-Country-Meisterschaft .
Zwar hatte er bereits den Start gewonnen, doch zwei Kurven später zog Gaststarter Marco Neubert vorbei und übernahm die Führung.
Doch der Endurospezialist bekam auf der harten Piste dicke Arme und machte einen Boxenstopp um die Gabel anders einzustellen. In der Hektik fand er aber die Ausfahrt nicht und fuhr einfach über die Absprerrung. Darauf holte ihn Fahrtleiter Jens Zimmermann in der nächsten Runde erneut in die Box und ermahnte ihn recht zeitaufwendig. Neubert sah seinen Fehler ein und entschuldigte sich und nahm den Wettbewerb auf dem vierten Platz liegend wieder auf.
In der verbliebenen halben Stunde kämpfte sich der Yamaha-Fahrer dann noch auf den zweiten Platz nach vorne, konnte am Ende auch noch Christian Weiß überholen.
Michi Herrmann sprang kurz nach der Halbzeit an der Treppe, der langen Auffahrt an Tomi Peltola vorbei. Doch der Finne ist mit seinem fünften Platz durchaus zufrieden: "Ich bekomme immer noch schlecht Luft, aber ich fühle mich nicht Müde und das Fahren klappt ja ganz gut," freute sich der GasGas-Pilot.
Nicht am Start war Titelverteidiger Cornel Nemeth, der von seinem Team zum Motocross-WM-Lauf geschickt worden war, aber auch nicht sein Herausforderer Wade Young, der sich im Vorfeld verletzt hatte.
Verletzung war kein Thema für Philipp Storz (Bild oben): Der Beta-Fahrer hatte sich den kleinen Finger an der linken Hand gebrochen, war aber trotzdem am Start: "Ich hatte schon einen Nuller, deshalb muss ich Punkte sammeln." Das schien auch hervorragend zu klappen, denn nach zwei Runden war er in Führung und schien die auch bis ins Ziel behalten zu wollen - doch zwei Runden vor Schluß kasierte ihn Jan Schäfer und dann baute bei Storz der alte Mousse-Gummi im Hinterrad ab und löste sich völlig auf.
Eine Folge des Plattfußes war ein Sturz, den Michael Röhrl nutze um an Storz auch noch vorbei zu gehen. "Davor war dann Jan (Schäfer), der hatte erst gar ncht realisiert, dass ihn ein Fahrer aus der eigenen Klasse dann überholt hat. Dann aber hat er zurück überholt und war gestürzt." So holte sich Sherco-Fahrer Röhrl (Bild unten) den Sieg mit gerade einmal acht Sekunden Vorsprung vor Schäfer, während Strotz noch Sechster wurde.
Einen Unfall mit Nachspiel gab es noch kurz vor der Ziellinie. Manolito Welink und Tim Apolle fuhren zusammen und Jeder behauptete anschließend, dass der Andere ihn abgeschossen habe. Doch Apolle war so schlau und rannte zu Fuß über die Ziellinie, wo er mit dem Transponder am Helm die Zählung auslöste.
Doch da er das ohne Motorrad machte, wurde die Runde nicht gewertet.
Im Nachherein beschwerte sich Vater Steffen Hornik, dass dies ja nicht im Regelwerk explizit geregelt wäre, schließlich würde der Transponder zählen ...Doch Streckenposten und Zeitnahme waren sich einig, dass anschließend nicht der Fahrer, sondern sogar der Vater das Motorrad über die Ziellinie geschoben hatte.
In der Advanced-Klasse gewann erneut Dauersieger Christian Täufer (Bild oben): Auch wenn er einen schlechten Start hatte, dauerte es nur drei Runden, bis der Yamaha-Fahrer die Spitze wieder übernommen hatte und sich bis ins Ziel einen Vorsprung von fast zwei Minuten aufgebaut hatte.
Aufgrund der Staubentwicklung und der anliegenden Waldbrandstufe 4(!) war auch der Lauf der Pro, Expert und Advanced auf eine Stunde gekürzt worden.
Ergebnisse:
Pro-Klasse: Hier klicken! (PDF)
Stand (nach drei Läufen): 1. Zdon, 77 Punkte; 2. Herrmann 64; 3. Nemeth 60; 4. Pester 57; 5. Weiß 50.
Expert-Klasse: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Apolle, 72 Punkte; 2. Röhrl 62; 3. Welink 62; 4. Storz 56; 5. Schneider 56.
Advanced Klasse: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Täufer, 90 Punkte; 2. Pleyer 63; 3. Dräger 56; 4. Lutz Beste 52; 5. Max Beste 49.
Die kompletten Ergebnisse und Meisterschaftsstände: Hier klicken! (LINK)
Trio mit sechs Fäusten: Zdon (rechts), Neubert (mitte) und Tomi Peltola (links)
Diskussionsbedarf: Steffen Hornik (links) und "Mr. GCC", Jens Zimmermann (rechts) nach dem Zielein"LAUF".