Staub ohne Ende!
Schon am Tag zuvor waren die meisten Rennläufe aufgrund der starken Staubentwicklung auf der Strecke des Marisfelder „KTM-Adventurelandes“ stark verkürzt worden. Die meisten Quadfahrer hatten schon bei der Anreise die große Staubwolke über Marisfeld gesehen, aber insgeheim gehofft, dass es über Nacht noch einmal regnen würde, da im größeren Umkreis von Marisfeld dicke Regenwolken am Himmel hingen und immer mal wieder ihre Schleusen geöffnet hatten. Nur in Marisfeld blieb auch die Nacht von jeglichem Regen verschont.
Im Gegenteil, schon früh am Morgen machte noch dazu die Sonne ihre Aufwartung und verschwand erst gegen Mittag immer mal wieder hinter einzelnen Wolken. Regen gab es allerdings keinen einzigen Tropfen. Nicht gerade einfacher machte die Sache, dass sich für den Lauf in Marisfeld einundachtzig Starter in den vier einzelnen Klassen angemeldet hatten, allein davon zwanzig Teilnehmer in der ATV-Klasse. Eine bisher nie erreichte Marke in dieser Klasse. Trotz Bewässerung einiger neuralgischer Streckenteile blieb der Großteil der Strecke mehr als sprichwörtlich „staubtrocken“. Demzufolge wurde die Renndauer noch während des Rennens von neunzig auf fünfundvierzig Minuten verkürzt. Immerhin sorgte ein immer wieder auffrischendes Lüftchen dafür, dass wenigstens ein Teil des aufgewirbelten Staubes immer wieder in Luft aufgelöst wurde.
XC Quad Pro
Dem üblichen Prozedere entsprechend gingen die Piloten der Klasse XC Quad Pro als Erste auf die Reise. Mit dem Anschein, eine Rakete unter der Sitzbank platziert zu haben schoss der US-Amerikaner Kent Nelsen um die erste Kurve, dass bis zu den nachfolgenden Piloten Eddie Hernandez und Kevin Ristenbieter schon gleich eine Lücke von fast zehn Metern entstand. Nur unwesentlich dahinter platzierten sich als Nächste Patrick Seitz und der Pole Damian Rajczyk.
Maximilian Freund
Maximilian Freund, der bisher fast alle Läufe der diesjährigen Meisterschaft gewonnen hatte und Sandy Schulze, erstmals nicht auf einer Kawasaki, sondern neu aufgebauten Honda unterwegs, lagen am Ende der ersten Runde auf den Plätzen fünf bzw. acht. Auf den vorderen Plätzen waren dagegen noch immer Kent Nelsen, Kevin Ristenbieter, Eddie Hernandez und Damian Rajczyk unterwegs. Zwischen Maximilian Freund und Sandy Schulze hatten sich zwischenzeitlich Richart Schmidt und Patrick Seitz platziert. In den zwei darauf folgenden Runden erkämpfte sich Damian Rajczyk die Führungsposition, da er zunächst Kevin Ristenbieter und im Anschluss Kent Nelsen hinter sich gelassen hatte.
Damian Rajczyk
Bei der Aktion gingen auch noch Kevin Ristenbieter und Maximilian Freund am US-Amerikaner vorbei. Während Damian Rajczyk seine Führung auf rund fünfzehn Sekunden ausgebaut hatte, lieferten sich Kevin Ristenbieter und Maximilian Freund wie schon beim Lauf in Triptis, erneut einen über mehrere Runden andauernden, atemberaubenden Zweikampf. Erst in der vorletzten Runde gelang es Maximilian Freund am Dauerrivalen Kevin Ristenbieter vorbei zu gehen. Selbst vorm Führenden Damian Rajczyk machte Maximilian Freund nicht Halt und ging noch in der letzten Runde an eben demselben vorbei.
Richart Schmidt
Richart Schmidt, der lange Zeit auf dem vierten Platz gelegen hatte, konnte ebenfalls noch in der letzten Runde Kevin Ristenbieter passieren, womit sich dieser am Ende mit dem vierten Platz arrangieren musste. Michael Grimm hatte sich im Verlauf des Rennens permanent gesteigert und sich ebenfalls noch in der letzten Runde den fünften Platz geschnappt, indem er an Frank Geiling einen Weg vorbei gefunden hatte. Mit dem siebten Platz musste sich unterdessen der zweite US-Amerikaner Eddie Hernandez anfreunden. Sandy Schulze hatte dagegen gleich in der ersten Runde ohne eigenes Zutun einen kapitalen Abflug über den Lenker. Noch beim Eintauchen in den von Steinen gespickten Staub, ging der Blick in Richtung fahrbarer Untersatz und den durch den Kopf schießenden Gedanken…. Gott sei Dank, sie rollt aus! Puuuhhh, Glück gehabt! Endlich wieder aufgerafft und im Rennen brannten zunächst einmal höllisch die Unterarme. Später stellte sich heraus, dass beide Unterarme sowie Brust einige Blessuren davon getragen hatten. Aber Sandy Schulze live… Hauptsache, die Walsh ist heil geblieben. Der achte Rang in der Tabelle war für diese Umstände ein mehr als nur respektables Resultat. Platz neun am Schluss des Rennens war sicher nicht das erwartete Ziel von Kent Nelsen, nachdem es am Start noch so hervorragend für den US-Mann gelaufen war. Der zehnte Platz ging schlussendlich noch an Ralf Krüger, nachdem er zwei Runden zuvor Richard Zimmermann von eben diesem Platz verdrängt hatte.
Die Meisterschaftstabelle führt demzufolge Maximilian Freund mit 82 Punkten, vor Kevin Ristenbieter (70 P.) und Sandy Schulze (56P.) an. Eddie Hernandez und Denni Maas belegen aktuell die Plätze vier und fünf mit 51 bzw. 47 Punkten.
XC Quad
In der Quadklasse war schon von Anfang an die Hierarchie so gut wie geklärt. Michael Holland, der schon in den Läufen in Walldorf und Triptis auf sich aufmerksam gemacht hatte, schoss am Start im gleichen Maße davon, wie schon zuvor Kent Nelsen bei den Pro´s. Auch er hatte kurz nach der ersten Kurve schon knappe zehn Meter Abstand zwischen sich und seinen nächsten Verfolger Axel Bauer gelegt.
Michael Holland
Und um es gleich vorweg zu nehmen, die beiden blieben auch bis zum Ende des Rennens auf den Plätzen eins und zwei. Dahinter hatte sich zunächst Tobias Ostermann häuslich eingerichtet, aber nach etwa der Hälfte des Rennens diesen Platz seinem Hintermann Adrian Schneider überlassen müssen. Danach fiel Tobias Ostermann sukzessive Platz für Platz zurück und beendete das Rennen letztendlich als Achter. Stefan Schatten verbesserte sich nach einem fehlerfreien Rennen vom anfänglich siebten Platz bis den vierten Rang.
Axel Bauer
Der Slowene Thomaž Lešnik fuhr dagegen erst in den letzten drei Runden unter die TopTen, verbesserte sich jedoch innerhalb dieser drei Runden bis auf den fünften Platz, bevor auch er mit der schwarz/weiß karierten Zielflagge abgewunken wurde. Die Plätze sechs und sieben belegten am Ende Max Kubat und Deniz Scheib, während die letzten beiden TopTen-Plätze hinter Tobias Ostermann noch an Andreas Reger und David Jahn gingen. Die anfangs ebenfalls unter den besten fünf befindlichen Piloten Rene Mutic und Daniel Marr waren schon nach der zweiten Runde nicht mehr unter den besten Zehn vorzufinden.
In der Meisterschaft dominieren Michael Holland (85 P.) vor Axel Bauer (69 P.) und Tobias Ostermann mit 55 Punkten Ebenfalls 55 Punkte hat Marco Fitze auf dem Habenkonto, während Stefan Schatten mit 52 Punkten nur drei Punkte dahinter liegt.
XC Quad Senior
Bei den Senioren der Quadliga glänzte Tino Katzmann mit dem besten Start. Danach übernahm sein Hintermann Marco Braasch zunächst die Führung, musste diese aber alsbald an den forsch aufschließenden Slowenen Igor Fabiani abtreten, der diese bis zum späteren Zieleinlauf nicht mehr aus der Hand gab.
Igor Fabiani
Norbert Schatten, der am Ende der ersten Runde noch Zweiter war, teilte sich sein Rennen gut ein, hatte gegenüber seinem Teamkollegen Norbert Schürgers aber bald das Nachsehen. Auch Silvio Kernchen, Marco Braasch und Peter Eilbacher lagen am Ende noch vor Norbert Schatten, der sich im Ziel mit Platz sechs ganz zufrieden zeigte, obwohl er den fünften Platz noch bis zur letzten Runde erfolgreich gegen Peter Eilbacher verteidigen konnte. Die Plätze hinter Norbert Schatten gingen am Ende des Laufes an Heiko Spatz, Holger Novotny und Tino Katzmann. Harald Schulz war noch der Letzte, der die Staubschlacht in Marisfeld unter den zehn Bestplatzierten beendete.
Norbert Schürgers
Ganz unplanmäßig verlief dagegen der Lauf für den Sieger des letzten Rennens in Triptis dieser Klasse. Peter Wollny kam am Start erst weg, als alle anderen längst über alle Berge waren. Aufgrund dieser Umstände stand am Schluss des Rennens einfach nicht mehr als ein abgeschlagener vierzehnter Platz zu Buche.
Für die Meisterschaft bedeutet dies, dass Norbert Schürgers mit 74 Punkten die Führung übernommen hat, während Jürgen Mohr mit 64 Punkten noch vor Peter Wollny (61 P.) und Marco Braasch mit 59 Punkten liegt. Fünfter ist dagegen aktuell Silvio Kernchen mit 58 Zählern auf dem Konto.
XC ATV
Welcher Beliebtheit sich mittlerweile die Klasse der „dicken Brummer“ erfreut, zeigte das Starterfeld in Marisfeld einmal mehr eindrücklich. Mit genau zwanzig Startern war die Klasse mehr als gut gefüllt. Am Start lag zunächst noch Peter Koppe vorm Polen Makzym Szulc und Christian Kick direkt daneben. Schon wenig später war Favorit Dirk Peter auf Position zwei, hinter Makzym Szulc vorgestoßen und auch der Österreicher Jürgen Gröpl hatte mit Platz vier hinter Peter Koppe schon einige Plätze gut gemacht.
Jürgen Gröpl
Christian Kick war zu diesem Zeitpunkt schon hinter Daniel Fischer und Christian Böhnke zurück gefallen, die nun ihrerseits auf den Plätzen fünf und sechs unterwegs waren. Die weiteren Plätze nach der ersten Runde gingen derweil an Andreas Rosenlöcher, Enrico Blau und Franz Ackermann. Während sich Dirk Peter mit einem Antriebswellenschaden hinten links an seiner Polaris zunächst aus den TopTen verabschiedete, übernahm Jürgen Gröpl die Führung und gab diese bis zum späteren Zieleinlauf nicht mehr aus der Hand. Zulange hatte der Österreicher warten müssen, um endlich wieder einmal nach einer langen Durststrecke auf dem sogenannten „Stockerl“ zu stehen. Dass es in Triptis dann gleich ganz oben sein durfte, störte den „großen Alpenländer“ buchstäblich nicht die Bohne. Zu viele Enttäuschungen hatten in den letzten Rennen an seinem schier unermüdlichen Gemüt gezehrt. Zweiter wurde am Ende Enrico Blau, der von Runde zu Runde Plätze gut machte und nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens erwartungsgemäß den zweiten Platz erklommen hatte.
Enrico Blau
Daniel Fischer hielt sich dagegen fast das ganze Rennen auf dem dritten Platz auf und brachte diesen demzufolge auch sicher und unangefochten nach Hause. Unwesentlich anders verlief das Rennen von Peter Koppe, nur mit dem Unterschied, das es zum Schluss auf Platz vier war. Die weiteren Plätze gingen am Ende an Rene Stenmans, Andreas Rosenlöcher und Uldis Freimanis. Thomas Steegmann rettete den achten Platz vor Kremzar Bostjan und Dirk Peter noch erfolgreich ins Ziel.
In der Meisterschaft bleibt Dirk Peter mit 77 Punkten weiterhin vor Daniel Fischer (75P.) und Peter Koppe (57 P.). Rene Stenmans und Thomas Steegmann folgen mit jeweils 56 Punkten auf den Plätzen vier und fünf.
Alle Ergebnisse im Detail wie immer unter http://www.xcc-racing.com/htdocs/de/ergebnisse