In Goldbach machte der KTM-Pilot zumindest einmal eindrucksvoll klar, dass für die noch anstehenden Termine in jedem Fall mit ihm zu rechnen sein wird. Den Start gewann jedoch, wie zuletzt in Marisfeld, Mike Hartmann. Der Husaberg-Pilot fuhr gleich im ersten Umlauf die schnellste Runde des Rennens. Doch schon aus Runde zwei kam Nemeth als Führender wieder, hatte sich erst an Hartmann heran gekämpft und diesem dann gleich zwei Sekunden abgenommen. Im weiteren Verlauf schien es so, als könnte der Ungar jederzeit schneller fahren. Der packte jedoch pro Runde immer nur ein paar weitere Sekunden zwischen sich und seine Verfolger im Ziel sollte das nach zwei Stunden und knapp eineinhalb Minuten Fahrtzeit trotzdem immerhin gut zwei Minuten Vorsprung gebracht haben.
Kornel Nemeth vor prächtiger Kulisse
Platz zwei sicherte sich Nemeths Markenkollege Lars Reuter vom Sarholz Racing Team, Dritter wurde ein richtig starker Michael Herrmann. Der Thüringer, der eigentlich im Supermoto-Sport zu Hause ist, fuhr damit seine bisher beste Platzierung in dieser Saison ein. Am Ende des Tages gab es für ihn sogar, da Reuther nicht in der Cross-Country-Meisterschaft eingeschrieben ist, die Punkte für Platz zwei. Es ist einfach gut gelaufen. Am Anfang hatte ich noch zu kämpfen, war erst Neunter und arbeitete mich bis auf Platz sechs nach vorn. Doch nach dem Tanken lief es dann wirklich gut und ich kam immer besser zurecht", so der Zupin-Husqvarna-Pilot, der in der Supermoto-DM sowohl im letzten, wie auch in diesem Jahr wieder verletzungsbedingt nicht an die Leistungen des Jahres 2010, in dem er den deutschen Meistertitel holte, anknüpfen konnte. Dank der 25 Punkte von Goldbach ist er nun Achter im Gesamtklassement.
Michi Herrmann mit seinem besten Saisonergebnis
Mike Hartmann fand sich am Ende des Tages auch am Ende des Starterfeldes seiner Klasse wieder. Er hatte schon früh im Rennen technische Probleme. "So wie es aussieht hat die Einspritzdüse ihren Dienst verweigert", ärgerte sich der Husaberg-Pilot, der bereits in der fünften Runde an die Box musste. Erst hatte man den Fehler nicht gleich definieren können, dann beschloss man, die Einspritzdüse zu wechseln. "Wir hatten noch ein Motorrad mit, also haben wir so schnell geschraubt, wie es irgend ging." Eine gute halbe Stunde dauerte das aber trotzdem. "Damit war das Rennen für mich eigentlich gelaufen, aber eh ich rumstehe und nur zuschaue, da kann ich auch noch ein wenig fahren." Sprachs und drehte zum Ende ähnlich schnelle Runden, wie Nemeth an der Spitze. "Argerlich ist es schon. Ich hätte nicht tanken müssen. Kornel ist stark gefahren, aber es wäre sicherlich spannend geworden", so der Mosbacher, der ohne seine fast 40 Minuten für die sechste Runde mit Sicherheit ein Wörtchen ums oberste Podium mitgeredet hätte.
Nicht am Start war in Goldbach der bis dato Führende der Pro-Klasse, der Tscheche Josef Kulhavy. Kulhavy hatte erst vor einigen Tagen eine Operation am Daumen durchführen lassen. Eigentlich hatte der Tscheche gehofft starten zu können, eine letzte Untersuchung am Freitagnachmittag ergab jedoch, dass es noch ein paar Tage pausieren muss. Vermutlich wird Kulhavy aber in Mühlhausen wieder angreifen. Der führt nach drei Siegen in Triptis, Walldorf und Marisfeld das Gesamtklassement aber weiter an. Meisterschaftszweiter ist weiterhin Mike Hartmann, auf Platz drei liegt Bert Meyer. Der Fahrer vom KTM-Team Feist wurde in Goldbach Vierter, nur knapp vier Sekunden hinter Michael Herrmann.
Der Sieger in Action
Keine wirklichen Überraschungen gab es in der Expert-Klasse. Lediglich Daniel Weiß war gewissermaßen der Ausreißer des Tages. Dem 22-Jährigen spielten die Bedingungen in Goldbach ganz offensichtlich in die Karten. Nachdem es in der bisher weitestgehend schlammigen Saison für ihn noch nicht so besonders lief, sicherte sich Weiß gestern einen Laufsieg mit gut einer halben Minute Vorsprung vor dem Meisterschaftsführenden Philipp Storz vom Gehrener Team Parthen. Auf Platz drei folgte Alskom Race Factory-Fahrer Marco Pfeifer. Dass die gestrige Veranstaltung vor allen Dingen auch den reinen Motocrossern im Feld Freude machte, zeigten ein Alexander Heu auf Platz vier, Alexander Koubik auf dem fünften Rang und Marc Töppel auf Platz sechs. Mit Blick aufs Gesamtklassement hat sich in der Expert-Klasse am Wochenende aber kaum etwas geändert. Storz führt nach drei Laufsiegen und einem zweiten Platz weiter mit deutlichem Vorsprung. Da sich die Verfolger auf den Plätzen immer mal wieder abwechseln wuchs der auch am Wochenende weiter an.
Meisterschaftszweiter ist Markus Röhrig. Ab Platz drei geht es dann bei den Expert-Piloten etwas enger zu. Vom dritten Jan Froede bis zum Zehnten Gerd Pfefferkorn liegen die Verfolger innerhalb von zehn Punkten, hier von einer Vorentscheidung zu sprechen wäre sicherlich verfrüht. Bedenkt man, dass die meisten der Verfolger schon eine "Nullrunde" auf dem Papier haben und zieht das Streichresultat schon mit in die Auswertung ein, dann rückt das Feld der Verfolger noch enger zusammen und wird zudem noch weiter durcheinander gewürfelt.
Weiter geht es in der Meisterschaft übrigens schon in zwei Wochen. Dann ist der Cross Country-Tross in Mühlhausen zu Gast.
Hier geht es zu den Ergebnissen (inkl. Einzelrundenzeiten)