Ein bekanntes Bild beim Enduro sind die Starttore am Beginn der Sonderprüfungen. Diesmal allerdings war es wohl das erste Mal, dass in dem Enduro-Test keine Tore, weder für Start, noch für Ziel standen. Zu eng war der Platz, so dass es dafür keine Möglichkeit gab.
TM präsentierte am Freitag ein Sondermodell in limitierter Auflage von 300 Exemplaren: nach 40 Jahren TM hat man wieder die rote Farbe harausgeholt. Zur ausführlichen Vorstellung: Hier klicken! (LINK)
Das FIM-KISS-Projekt ist seit 2013 um Nachhaltigkeit im Sport bemüht – So auch in der Enduro-Weltmeisterschaft, wo es nicht nur um Mülltrennung und richtige Toilettenanlagen geht, sondern auch wie in Bettola beispielsweise, neue Bäume gepflanzt werden. Zusätzlich gab es für Kinder noch die Möglichkeit mit Ex-Weltmeister Alex Salvini Einführungs-Runden auf elektrischen Mini-Motorrädern zu fahren.
In Italien sind selbst die (Not-)Ärzte auf dem Motorrad unterwegs – schon seit Jahren gibt es dort fest eingesetzte endurofahrende Ärzte in den Veranstaltungen.
Andrea Verona, der vierfache Enduro-Weltmeister, gab am Samstag in der Industrie-Meile am Stand von WM-Promotor Prime Stadium Autogramme. Auf der Zeile konnten die Fans nicht nur die neuen Triumph-Crosser bewundern, sondern auch die Elektro-Werkzeuge von Milwaukee ausprobieren …
Fahrerlager mitten in der Stadt!
In Bettola wurde nicht nur sportlich Motorrad gefahren, sondern auch sportlich gefeiert – Das begann schon am Donnerstag, wo die Italiener in der Fußball-EM gegen Spanien angetreten waren und alle Lokale in der Innenstadt das feierten. Doch schon am Freitag ging es vor dem Supertest mit einem Umzug los, bei dem auch lokale Bands aufspielten. Nach dem Supertest startete dann die „Opening-Party“ in der Nähe des Fahrerlagers.
Am Samstag feierte fast gleichzeitig das Boano Team sein 20jähriges und Franco Mayer sein 40jähriges Jubiläum. Jarno Boano (Bild oben) war nach seiner aktiven Karriere zunächst Teamchef mit Beta gewesen, dann holte sich das Werksteam seine besten Fahrer (Brad Freeman und Steve Holcombe) und seit einigen Jahren ist er als TM-Werksteam aktiv. Im Team von Mayer (Jolly Moto) waren schon die beiden Weltmeister Mika Ahola und Alex Salvini aktiv gewesen.
Im Zelt des schwedischen Johansson-Teams ist auch Ex-Weltmeister Samuli Aro dabei: „Ich unterstütze hier Roni Kytönen,“ erklärte der Finne, der in seiner Laufbahn durchaus den Titel „Harter Hund“ verdient hatte. Nach langer Pause hat er sich wieder auf den Weg ins Fahrerlager gemacht und gibt seine Erfahrung weiter.
Schon seit Jahren müssen die Enduro-Motorräder in Italien auch im Wettbewerb mit den großen, amtlichen Kennzeichen fahren. Weil es das nur in Italien gibt, kommt es da immer wieder zu den verschiedensten Improvisationen und deshalb auch reihenweise zu zerstörten Nummernschildern.
Das italienische Sixdays-Team für 2024 präsentierte sich am Samstag direkt nach der Siegerehrung auf der gleichen Bühne für die vielen Fans und die versammelte Presse. Ganz vorne die Offiziellen, dahinter die Fahrer. Allerdings kommt von den Offiziellen der italienischen Föderation auch viel mehr Geld für die Sixdays als beispielsweise in Deutschland.
Nur Gerüchte, aber die Sixdays könnten im nächsten Jahr könnten in Italien stattfinden – Australien hat wohl die Bewerbung mangels Finanzierung zurückgezogen und beim Motoclub in Bergamo plant man insgeheim schon für die letzte Augustwoche in 2025.
Die ersten GP-Läufe im kommenden Jahr könnten in Chile und Argentinien stattfinden – zumindest sind einige Gespräche in dieser Richtung im Gange. Für die Teams bestimmt eine besondere finanzielle und logistische Belastung, aber andererseits handelt es sich um eine WELTMEISTERSCHAFT, die in den letzten Jahren eben nur in Europa ausgetragen wurde…
Franco Acerbis, mit fast 80 Jahren immer noch voller Begeisterung für den Endurosport!
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