Höhen und Tiefen liegen dicht beieinander - und das erlebte gerade das deutsche Yamaha-Team am eigenen Leib: Nachdem Marco Neubert am ersten Tag beim Enduro-EM-Lauf im französischen Bar sur Seine auf das Treppchen gefahren war, stürzte er am zweiten Tag gleich zweimal, jeweils  in der Cross-Prüfung und kam nur noch auf den siebenten Tagesrang.
Dagegen trumpfte der am ersten Tag ausgefallene Edward Hübner auf: Mit seinem Motor aus dem Begleitmotorrad fuhr er auf Rang 1 zwei in der E1-Klasse und in der Gesamtwertung sogar auf den vierten Platz. Dabei fuhr er zwischenzeitlich sogar die schnellsten Prüfungszeiten seiner Klasse!

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Auch am zweiten Tag der Enduro-Europameisterschaftkonnten die französischen Fahrer nicht gewinnen: Der Gesamtsieg aller Fahrer ging erneut an den Italiener Maurizio Micheluz diesmal vor seinem Landsmann Mirko Gritti.

Dabei waren die Verhältnisse überhaupt nicht italienisch: Der nächtliche Regen hatte die Piste sehr rutschig gemacht und der Veranstalter hatte gleich die langsameren B-Zeiten ausgerufen und war ständig bemüht die Strecke zu modifizieren, nahm mehrere Auffahrten heraus. Auch in den Sonderprüfungen mussten kleinere Umleitungen vorgenommen werden, weil es einfach zu glatt wurde und sich in den Schlammlöchern zu tiefe Spuren einfuhren.

Unter diesen Bedingungen ist der Sieg von Micheluz nur der Tatsache zu verdanken, dass er „Mit Kopf gefahren ist und nichts riskiert hat“. Einige kleinere Ausrutscher waren aber nicht das große Problem, denn die Konkurrenz hatte selbst, teilweise größere Probleme.

So beispielsweise der Vortageszweite – der Brite Tom Sagar: „Diesmal habe ich es mir selbst schwer gemacht,“ meinte der KTM-Fahrer: „Ich bin in der zweiten Runde in jedem der drei Tests gestürzt.“ Am Ende reichte es für ihn noch für den Sieg in der E2-Klasse, aber nur für den fünften Platz in der Gesamtwertung aller Klassen.

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Zweitschnellster der Gesamtwertung wurde der Sieger der E3-Klasse: Mirko Gritti (Bild oben), der am ersten Fahrtag noch so heftig gestürzt war, dass er aufgeben musste, konnte in der allerletzten Sonderprüfung noch seinen Landsmann Gianluca Martini überholen und gewann die Klasse und holte sich den zweiten Gesamt-Rang!

Hinter Micheluz in der E1-Klasse fuhr der Deutsche Edward Hübner auf den zweiten Rang (siehe oben) – Hübner war am ersten Tag vorzeitig mit einem Motorschaden an seiner Yamaha ausgeschieden und zeigte nun, wie schnell er eigentlich sein kann – vor allen Dingen auf dem anspruchsvollen Endurotest. Beide Fahrer verwiesen den amtierenden Meister Luis Oliveira auf den dritten Rang, was dem wertvolle Punkte in der Meisterschaft kostete.


Bei den Damen machte der Vortagessiegerin Sanna Karkkeinen ihre Schulterverletzung zu schaffen – und so gewann mit Audry Rossat zumindest eine französische Fahrerin in ihrer Heimat.

Die deutschen Junioren schlugen sich wacker, auch wenn Bruno Wächtler mit seinem 13. Tagesrang in der Klasse nicht zufrieden war: "Zu viele Stürze heute."
Doch der KTM-Fahrer war in der Gesamtwertung immer noch Schnellster von allen Junioren, knapp vor Tim Apolle und Joscha Wiefe und Lukas Reichstein (Bild unten).
Nicht im Ziel allerdings Tom Schneider, der mit undichter Kühlanlage vorzeitig aufgeben musste, obwohl er noch versucht hatte, diese mit einem Korken abzudichten. 

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Die Deutschen in der Übersicht:
E1: 2. Edward Hübner, Yamaha.
E2: 7. Marco Neubert, Yamaha; 14. Kenny Lötzsch, KTM.
E3: 11. Jens Pester, Husaberg; 13. Otto Freund, KTM; 14. Florian Ebener, Husaberg.
Junioren E1: 13. Bruno Wächtler, KTM; 14. Joscha Wiefel, Yamaha.
Junioren -U20: 7. Tim Apolle, Husaberg; 12. Lukas Reichstein, Husaberg.
Junioren E2/E3: Tom Schneider, KTM - ausgefallen.
Veteranen: 12. Stefan Berger, KTM; Thomas Lübbing, KTM - ausgefallen


Die Klassen-Ergebnisse des zweiten Fahrtages: Hier klicken! (PDF)

Das Gesamt-Ergebnis des zweiten Fahrtages: Hier klicken! (PDF)

Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände:
                                         www.european-enduro-championship.com

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Der Veteran Werner Müller (Bild oben) aus Österreich holte sich mit seinen 46 Jahren auf der KTM zwei klare Tagessiege und ist auf dem Weg seinen Titel in der Klasse zu verteidigen.