Der nächtliche Regen hatte beim EM-Auftakt im portugisischen Gouveia für gänzlich andere Streckenverhältnisse gesorgt. Um es vorweg zu nehmen: Es hatte nach dem extremen Staub durchaus gut getan.
Ohne den Staub und ohne den Vorteil der Junioren, im ersten Durchgang eine glatte, noch nicht ausgefahrene Strecke zu haben, gewann der Italiener Oscar Balletti (Bild oben) aus der Senioren E3-Klasse die Gesamtwertung vor dem amtierenden Meister der Senioren E3-Klasse, seinem Landsmann Maurizio Micheluz. Dass beide auch noch mit 300er Husqvarnas am Start sind hinterläßt zumindest bei Micheluz leichte Irritationen: "In der italienischen Meisterschaft fährt Balletti in der E1-Klasse. Erst am letzten Freitag hat er das Motorrad für die EM bekommen. Das war wohl aus Kostengründen eine 300er."
Auf dem dritten Platz der Gesamtwertung ein Fahrer, der zumindest im letzten Jahr noch Junior war: Der Schwede Oliver Nelson hatte am ersten Tag durch den Staub noch spürbare Behinderungen. „Ich musste hinten starten, weil ich in der Klasse noch keine Erfolge hatte. Deshalb bin ich schnell auf die langsameren Fahrer vor mir aufgelaufen, konnte in dem Staub aber nicht überholen.“ Doch schon beim nächsten Wettbewerb, am 8./9. Juli in Estland, kann er von Rang drei in seiner Klasse starten.
Nelson gewann auch die E2-Klasse vor dem Engländer Jamie Lewis und Marco Neubert (Bild oben), der auch im Championat wieder schnellster Fahrer wurde. In der Meisterschaft liegt er zwar nur auf dem vierten Platz, doch zur Zeit liegen zwischen dem Ersten, Lewis, und ihm nur vier Punkte.
Auf dem fünften Platz in der Klasse Davide von Zitzewitz, trotzdem mit dem Saisonauftakt zufrieden war: "Ich bin heute mal nicht gestürzt und hatte letztes Jahr beim ersten Lauf gleich einen Ausfall gehabt. Da lief es doch jetzt schon besser." Allerdings kam er mit Platz 18 im Championat dort nicht in die Punkteränge.
Junior Robert Riedel (Bild oben) fuhr in der E2/E3-Klasse mit Rang 13 erstmals in die Punkteränge. "Anstrengend, aber es ht trotzdem Spaß gemacht. Und ich bin am zweiten Tag teilweise 30 Sekunden schneller in den Prüfungen gewesen, freute sich der Ex-Crosser. Wenn bei ihm die Lernkurve weiter so steil bergauf geht, ist der KTM-Fahrer sicher eine sinnvolle Besetzung in der deutschen Junior-Trophy bei den bevorstehenden Sixdays.
Leider nicht am Start war Paul Roßbach. Der hatte am ersten Tag einen heftigen Sturz. Nach der Nacht konnte er den Kopf nicht mehr bewegen und auch der Doktor vor Ort konnte nicht auf die Schnelle helfen.
Ähnlich erging es Jan Allers: Nach seinem Sturz und Ausfall am ersten Tag probierte er es noch, gab jedoch schon bald auf. An ein vernünftiges Fahren war mit seinen Rückenproblemen nicht zu denken.
OK, wenn schon Siegerehrungsfoto, dann aber mit deutscher Beteiligung: Ganz oben steht mit zwei deutlichen Tagessiegen Arne Domeyer. "Wenn ich nur früher auch schon so entspannt gewesen wäre," meinte der KTM-Fahrer anschließend. Tatsächlich hatte er sich vergleichsweise wenig vorbereitet, will das aber nun Nachholen.
Alle Ergebnisse
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Eher unauffällig aber zuverlässig drehte Kevin Helbig (Bild oben) seine Runden: Mit Platz elf und zwölf liegt er punktgleich mit Nico Rambow. Der aber hat nach seinem Sturz am ersten Tag einfach kein Vertrauen mehr, mehr Angst als Vaterlandsliebe und deshalb schlechtere Ergebnisse als man sonst von ihm gewohnt ist.
Die Etappe war abwechslungsreich, aber nicht zum Ausruhen - Aufgrund des heftigen Regens musste man für alle Fahrer sogar die "Damenumleitungen" frei geben. Doch es gab immer noch genug Schwierigkeiten...