Überraschend gut lief es für den französischen Junior Theophile Espinasse (Bild oben): Der gewann in der Overall-Wertung mit seiner Sherco die ersten fünf Sonderprüfungen und konnte im letzten Test auf Sicherheit fahren - und trotzdem nach 52 Minuten Sonderprüfungszeit mit 25,6 Sekunden Vorsprung den ersten Sieg mit nach Hause nehmen.
Zweiter wurde der Italiener Oscar Balletti, der davon profitierte, dass der Franzose Anthony Geslin eine Strafminute kassierte, weil die Mechaniker im Fahrerlager die Beta nicht rechtzeitig fertig bekommen hatten - sonst wäre Geslin Zweiter in der Overall-Wertung geworden und hätte statt Balletti die E3-Klasse gewonnen.
Bester Deutscher in der Gesamtwertung wurde Marco Neubert (Bild oben) auf dem neunten Rang: Doch der amtierende Europameister der E2-Klasse hatte besonderes Pech, als er mit fünf Sekunden Vorsprung in der Klasse in der fünften Sonderprüfung so schwer stürzte, dass er fast 30 Sekunden verlor. Dadurch rutschte er in der Klasse auf den dritten Tagesrang zurück.
Aber auch Davide von Zitzewitz (Bild unten) hatte seine Schwierigkeiten in den Prüfungen und büste gleich in der ersten Hälfte über 40 Sekunden ein. Mit Rang 21 im Gesamtklassement blieb er da zwar außerhalb der Punkteränge, doch mit Platz 4 hat er die Chance nach zwei Tagen noch auf das Podium zu kommen.
Die Klasse gewann deshalb der Italiener Nicolas Pellegrinelli, der amtierende Junioren-Europameister. Doch aus Altersgründen musste er nun zu den Senioren (so heißt es in der EM) aufsteigen.
U20-Junior Jan Allers stürzte auf Platz drei liegend so heftig, dass er vorsichtshalber zum Röntgen ins Krankenhaus gebracht wurde - und E2/E3-Junior Robert Riedel musste auf die harte Tour mit den harten Regeln internationaler Stempelkarten vertraut gemacht werden: Während in Deutschland die Zeitkontrollen mit Transponder und Uhren-Digitalanzeige bestückt sind, wird in Portugal eben noch mit Zeigeruhren und handgeschriebenen Stempelkarten gearbeitet - das kostete Riedel 3 Strafminuten womit er statt 14. nur noch 18. wurde.
Wie heftig es im Gelände zuging, demonstriert auf dem Foto oben gerade Björn Feldt, der sich gleich zu Beginn bei einem Sturz schmerzhaft die Schulter angeschlagen hatte: "Danach war die Kraft weg, jetzt geht es Morgen aufs Neue los."
Sein Teamkollege, Arne Domeyer, hatte hingegen allen Grund zur Freude. Auch wenn er selbst nach dem Wettbewerb meinte, dass ihm einfach alles nur weh tuen würde - doch nachdem er einige Zeit den Helm an den Nagel gehängt hatte, war er bei den Veteranen nicht nur angetreten, sondern hatte prompt die Klasse gewonnen!
Als Dankeschön für Betreuer und Helfer, bringt Arne Domeyer erst einmal eine Erfrischung ins Fahrerlager.
Alle Ergebnisse
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Jan Allers eröffnet die EM-Saison in Portugal
10 Deutsche Fahrer beim ersten EM-Lauf in Portugal.
