Bei einem Krimi zum Finale der Enduro-Europameisterschaft im holländischen Harfsen wurde Marco Neubert Europameister in der E2-Klasse! Er war als EM-Dritter nach Holland gekommen und beendete das Wochenende 25 Sekunden vor dem Herausforderer Jaromir Romancik mit dem Titel.
Nach dem ersten Fahrtag lag der KTM-Fahrer noch zwei Punkte hinter Jaromir Romancik und so musste er nach Möglichkeit erneut gewinnen, um sich mit drei Punkten Vorsprung in der Tageswertung die Meisterschaft mit einem Punkte Vorsprung zu holen.
Doch es sollt ganz anders kommen: Wesley Pitens nutzte seinen Heimvorteil und gewann die Klasse souverän. Dahinter Marco Neubert, der jedoch von der Konkurrenz zusätzlich etwas Schützenhilfe bekam:
Schon beim Start sprang Jaromir Romanciks Motorrad zunächst nicht an. Die Motocross-Maschine ließ sich nicht rechtzeitig antreten, so dass er schon einmal mit zehn Strafpunkten die Veranstaltung begann.
Dagegen fuhr Davide von Zitzewitz (Bild oben) seinen besten EM-Lauf: "In der ersten Sonderprüfung lief es gleich so gut, dass ich anschließend einfach weiter Gas geben musste." Nach seinem Ausfall hatte er ohnehin keine Chancen mehr auf die Meisterschaft und probierte deshalb in Harfsen erstmals eine 2017er Maschine aus. "Die ist quasi noch serienmäßig und wir haben eigentlich beide Tage nur viel probiert, wie das in Zukunft werden soll." Immerhin schon einmal ein dritter Tagesrang für Zitzewitz, etwas über sechs Sekunden vor Romancik, der damit nur noch Vierter wurde und Vizemeister.
Denn Neubert kämpfte den Tag über unter den Top Fünf der Gesamtwertung und kam am Ende auf den vierten Platz und war über 25 Sekunden schneller als Romancik! Für Zitzewitz war es mit Rang sechs das erste Mal, dass er Punkte in der Championatswertung einfuhr.
Bis ins Ziel war zunächst aber gar nicht klar, ob Neubert tatsächlich Meister werden würde, denn die Zeiten des vorletzten Tests waren vor Ort nicht online zu verfolgen und so mussten die persönlichen Aufzeichnungen eines Betreuers hinzugezogen werden, dass das Team am Ende sicher sein konnte.
Schnellster Fahrer aller Klassen wurde erneut Brad Freeman (Bild oben): "Ich hab' mich wieder wohl gefühlt und es lief einfach gut." Mit über drei Minuten Vorsprung nach zwölf Sonderprüfungen deklassierte der erst 20jährige Brite eigentich das restliche Feld und gewann letztlich sogar die Overall-Europameisterschaft, obwohl er in Lettland den Lauf auslassen musste, weil er an seiner Schulter operiert werden musste. Aber deshalb war er in der Klasse letztlich "nur" Zweiter hinter dem Italiener Nicolas Pellegrinelli.
Ergebnisse
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Meisterschaftsstände
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Ungeschlagen holte sich Jane Daniels aus England die Meisterschaft in der Damenklasse.
Doppelsieg und U-20-Meisterschaft für Matteo Pavoni - und direkt vor seinen Landsleuten Andrea Verona und Lorenzo Macoritto, die die Plätze zwei und drei belegten. Die 125er sind offensichtlich bei den Italienern in fester Hand
Zielankunft für den Suzuki(!)-Fahrer Guido Conforti, dem ein dritter Tagesrang für den Meistertitel in der E1-Klasse reichte.
Überhaupt waren die Italiener höchst erfolgreich, denn am Vortag verteidigte Maurizio Micheluz seinen Titel in der E3-Klasse.