Glühende Sonne über der harten und staubigen Stecke im thüringischen Marisfeld: Das machte den 2-Stunden-Marathon des dritten Laufes zur Deutschen Cross Country Meisterschaft nicht gerade einfach für die Fahrer. Doch Simo Kirssi (im Bild unten beim Überrunden) krönte sich erneut zum König der Cross-Country-Fahrer:
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Vom Start weg duellierte sich Simo mit seinem Landsmann, dem Ex-Enduro-Weltmeister Samuli Aro. Doch schon in der dritten Runde übernahm der BMW-Fahrer endgültig die Führung und baute seinen Vorsprung immer weiter aus. Aro (Bild unten) musste sich kurz vor der Halbzeit noch einigen Fahrern beugen und beendete den Lauf auf dem vierten Platz.

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Der Holländer Hans Vogels verlor beim Tankstopp seinen zweiten Tagesrang: zu lange dauerte das Befüllen des Trinksystems. So zog der Slowake Stefan Svitko (im Bild unten) vorbei, nachdem er zu Beginn des Wettbewerbes noch einige Anlaufschwierigkeiten hatte und einmal sogar neuen Anlauf an einer Auffahrt nehmen musste. So lag der KTM-Fahrer zwischenzeitlich sogar auf dem siebenten (!) Platz. Doch danach funktionierte Svitko wie ein Uhrwerk und ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen.

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Insgesamt rund 4500 Zuschauer verfolgten die Rennen in Marisfeld

Auf den dritten Platz kam der Holländer Hans Vogels: Der Husaberg-Fahrer hatte bei seinem ersten GCC-Lauf in Walldorf noch Schwierigkeiten, sich die Kraft für zwei Stunden einzuteilen. Das klappte nun schon besser, dafür lief aber sein Boxenstopp schief: Nachdem getankt worden war, stand Vogels noch einige Zeit, während erst noch sein Trinksystem aufgefüllt wurde. In dieser Zeit ging Svitko an dem Holländer vorbei, der vom Team Jacobi wieder einen Formel-1-mäßigen Boxenstopp erhielt! Diesmal hatte sich Teamchef Jakobi es nicht nehmen lassen, die KTM von Svitko selbst zu kontrollieren und alle Schrauben nachzuziehen. „Der Stefan bringt sein Motorrad aus der Slowakei mit – und wir bereiten es nicht bei uns vor – deshalb wäre der in Waldorf fast ausgefallen.“
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Der erst 15-jährige deutsche Junior Eric Müller, der die ersten fünf Runden noch mit der Spitzengruppe mithalten konnte, musste letztlich mit einem Kupplungsschaden an der Kawasaki vorzeitig aufgeben.

Bester Deutscher in diesem Lauf wurde Christian Weiß (im Bild unten), der auf der TM damit auch noch bester Zweitakter-Fahrer war.

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Marco Straubel (im Bild unten) hatte doppelt Pech: „Erstmals ist das Motorrad beim Start nicht gleich angesprungen,“ verzweifelte der KTM-Fahrer. In dem Staub war es dann schwierig, an die Spitze zu fahren. Nach einer ¾ Stunde brachen die Blasen in den Händen auf und das Blut zog in den Handschuh. Ich konnte den Lenker nicht mehr richtig festhalten, und war ein paar Mal dran einfach aufzugeben.“ Dass er es nicht machte, sicherte ihm immerhin den vierten Platz in der Meisterschaft. „Für alle weiteren Veranstaltungen dieses Jahr wünsche ich mir jetzt nur noch Regen,“ war das Resüme des Norddeutschen.

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Mit schlechten Starts kämpft Steffen Albrecht immer wieder: „Auch die neue Yamaha hat keinen E-Starter, und ich muss immer mehrmals treten, bis die Maschine an ist. Eigentlich verliere ich die Rennen schon beim Start.“ Dafür fährt er aber nicht mehr mit einer externen Tankerweiterung. Mittlerweile gibt es für die Yamaha auch größere Tanks im Zubehör.

Die Klasse der Experts gewann Derrick Görner (im Bild unten), nachdem Michael „Michi“ Hermann eine Runde lang die Führung übernommen hatte. Doch der Supermoto-Spezialist stürzte und verletzte sich am Handgelenk, so dass er nicht mehr weiter fahren konnte.

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Auch die anderen Konkurrenten machten es Görner diesmal eher leicht: Daniel Weiß kam, nachdem seine TM nicht anspringen wollte, erst als allerletzter Fahrer auf die Strecke und hatte zu kämpfen, am Ende noch den 10. Platz zu schaffen. Fast wäre es Rang 9 geworden, doch den schnappte ihm ein anderer Konkurrent von Görner weg: Bis Marisfeld hatte Gerd Pfefferkorn noch in Führung der Expert-Klasse gelegen – doch auf dem Kurs in Marisfeld kam der KTM-Fahrer überhaupt nicht zurrecht: Er kämpfte immer so um Platz 10 und schaffte es in der letzten Runde noch an Weiß vorbei zu gehen und sich wenigstens den neunten Platz zu sichern. .

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Die erfolgreichen Fahrer der Expert-Klasse auf dem Podium!

Einen besonderen Höhepunkt zu der Veranstaltung gab es schon am Samstag Abend: Veranstalter Thomas Bieberbach hatte Fabian „Fab“ Bauersachs zu einer Freestyle-Show eingeladen. Der unterhielt das Publikum auch gut und präsentierte verschiedene Tricks, wobei der Backflip in verschiedenen Variationen nicht fehlen durfte.

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Resultate Pro:

1. Simo Kirssi, FIN, BMW, 19 Runden

2. Stefan Svitko, SK, KTM, 19 Runden

3. Hans Vogles, NL, Husaberg, 19 Runden

4. Samuli Aro, FIN, KTM, 19 Runden

5. Christian Weiß, D, TM, 19 Runden

6. Steffen Albrechte, D, Yamaha, 19 Runden

7. Jan Zulauf, D, KTM, 19 Runden

8. Marco Straubel, D, KTM, 19 Runden

9. Andreas Schulz, D, KTM, 17 Runden

10. Martin Schneider, D, Yamaha, 16 Runden

Meisterschaftsstand nach drei von sieben Läufen:

1. Simo Kirssi, FIN, BMW, 80 Punkte

2. Stefan Svikto, SK, KTM, 80 Punkte

3. Samuli Aro, FIN, KTM, 60 Punkte

4. Marco Straubel, D, KTM, 57 Punkte

5. Steffen Albrecht, D, Yamaha, 56 Punkte

6. Christian Weiß, D, TM, 55 Punkte

7. Hans Vogels, NL, Husaberg, 39 Punkte

8. Martin Schneider, D, Yamaha, 38 Punkte

9. Andy Boller, D, KTM, 33 Punkte

10. Eric Müller, D, Kawasaki, 32 Punkte

 

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