Der vierte Lauf zur Deutschen Meisterschaft bot eine große Überraschung: Davide von Zitzewitz (Bild unten) konnte nicht nur die E2-Klasse gewinnen, sondern wurde auch Zweiter im Enduro-Championat. Das überraschte ihn selbst am meisten, beweist aber, doch dass er die richtige Besetzung in der Junior-Trophy für die Sixdays ist.
Der Tages-Gesamt-Sieg ging aber wieder einmal an Dennis Schröter (Bild unten). Auch wenn es der Husqvarna-Fahrer erst einmal spannend machte: In der allerersten Sonderprüfung, auf der Cross-Strecke am Husarenring, stürzte er und büsste erst einmal zehn Sekunden auf die Spitze ein. Die Spitze war Junior Davide von Zitzewitz: "Ich habe mich einfach auf diese Cross-Prüfung gefreut - auf dem Cross-Teil habe ich mich gleich wohl gefühlt." Allerdings profitierte er auch ein wenig von den Spuren, die die früheren Starter schon einmal auf dem glatten Ackerteil gelegt hatten.
Ganz vorne, von der ersten Prüfung mit dabei, Marco Neubert, als bekannter "Frühstarter". Er konnte seinen dritten Platz von der ersten Sonderprüfung bis ins Ziel bringen.
Eher unter Wert geschlagen wurde der amtierende Champion Marcus Kehr, der allerdings seit dem WM-Lauf in Finnland mit gesundheitlichen Problemen kämpft.
Mit seinem Gesamtsieg holte sich Dennis Schröter natürlich auch den Sieg in der E1-Klasse und das mit deutlichen 53 Sekunden (!) Vorsprung. Zweiter wurde Andi Beier: "Mir war das schon klar, dass ich auf dem glatten Untergrund gut zurecht kommen würde, aber als es dann ausgefahrener wurde, machte mir mein Rücken wieder zu schaffen," freute sich der KTM-Fahrer aber trotzdem. Sein ständiger Konkurrent Edward "Eddi" Hübner war in der ersten Prüfung gestürzt und fand danach keinen Rhythmus mehr - So probierte er noch einmal vor allen Anderen in die Prüfung zu fahren um generell staubfrei über die Runden zu kommen und setzte dann auch in der allerletzen Prüfung noch einmal Alles um noch auf den vierten Platz vor Bruno Wächtler zu kommen. Das klappte dann auch noch, allerdings war Wächtler auch noch angeschlagen, hatte vor Ohrenschmerzen am Vortag nicht einmal mehr die Sonderprüfungen ablaufen können. Um so höher ist sein vierter Tagesrang zu werten.
In der E2-Klasse stand Davide von Zitzewitz ganz oben auf dem Treppchen: Der KTM-Fahrer hatte am Ende aber nur noch eineinhalb Sekunden Vorsprung vor Marco Neubert (BIld oben), der die letzten beiden Prüfungen gewinnen konnte: "Ich bin dann auch noch auf den Sascha (Meyhoff) aufgelaufen. Das war etwas schwierig, denn in den Kurven, wenn der Gas machte, stand der Staub wie eine Wand und da musste man blind durch." So blieb er selbst auch noch einmal hängen,bis ihn Meyhoff vorbei ließ. "Ich kann dem aber keinen Vorwurf machen, denn der wollte ja auch sein Ergebnis nach Hause bringen. Mir fehlte am Ende die vier Sekunden, die ich in der ersten Sonderprüfung hinter Zitzewitz war."
Nur fünf Sekunden dahinter Marcus Kehr und danach dann eine größere Lücke zu Christian Weiß. Marco Straubel stürzte auf der allerersten Etappe und verletzte sich dabei so stark an der Schulter, dass er vorzeitig aufgeben musste.
In der E3-Klasse konnte sich Derrick Görner (Bild oben) nicht nur über einen verdienten Tagessieg freuen, sondern auch darüber, dass sich die Fahrer dahinter immer fleißig abwechseln. Diesmal schaffte Mark Risse mit der GasGas nicht nur den Sprung auf das Treppchen, sondern auch gleich auf Rang zwei und damit auch auf den zweiten Platz in der Meisterschaft und überholte auch noch den glücklosen Nick Emmrich, der nach einem kapitalen Sturz im ersten Test diesmal nur Sechster wurde und auf Rang drei der Meisterschaft zurückrutschte. Rang drei in der Tageswertung ging an Tomi Peltola mit nur 0,47 Sekunden Abstand zu Risse. Peltola schleppte aber zu viele Sekunden von der ersten Sonderprüfung mit sich herum, während Risse auf dem glatten Untergrund, ohne Anlieger, hervorragend zurecht gekommen war.
Über 360 Teilnehmer sprechen eine deutliche Sprache über die Beliebtheit der Fahrt in Waldkappel. Und sie wurden nicht entäuscht, denn der Verein "musste" seine neugeschaffene Crossstrecke mit einbinden und bot so eine zusätzliche Sonderprüfung - durch den "Umweg" wuchs die Runde auch noch auf über 90 km, was für die DEM- und Pokalfahrer bedeutete, dass sie über 270 Gesamtkilometer zurück zu legen hatten! Das Ganze in einem Gelände, dass in Deutschland selten ist: Weitestgehend durch den Wald auf schattigen Wegen und Pfaden, schönstes Endurofeeling für die Fahrer. Für die A-Lizenz gab es drei kleinere Umleitungen, die noch ein zusätzliches Highlight darstellten.
Dazu kam eine perfekte Organisation, der atemberaubende Parc ferme auf dem Sportplatz und die zentrale Lage direkt im Ort und an der Bundesstraße, keineswegs versteckt wie in anderen Fällen.
Die Krönung war das Glück der Tüchtigen, ein Bilderbuchwetter mit sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein, das man besser nicht hätte bestellen können -
Der MSC Waldkappel präsentierte sich in einer Form, die ein internationales Prädikat mehr als verdient hätte.
Die Tages-Ergebnisse
Int. Deutsches Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)
DM-Stand nach vier Läufen: 1. Schröter, 374 Punkte; 2. Kehr 258; 3. Neubert 336; 4. Hübner 326; 5. Beier 314; 6. Weiß 308. 7. Meyhoff 295; 8. Görner 292; 9. Brockel 274. 10 Haustein 269.
Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
DM-Stand: 1. Schröter, 100 Punkte; 2. Hübner 84; 3. Beier 80; 4. Brockel 64; 5. Haustein 63; 6. Liebl 51; 7. Hänel 48; 8. Wächtler 47; 9. Hartmann 40; 10. Domeyer 39.
Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
DM-Stand: 1. Kehr, 95 Punkte; 2. Neubert 84; 3. Weiß 76; 4. Meyhoff 72; 5. v. Zitzewitz 56; 6. Meyer 49; 7. Röhrl 49; 8. Peter 46; 9. Straubel 43; 10. Geyer 41.
Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
DM-Stand: 1. Görner 97; 2. Risse 71; 3. Emmrich 70; 4. Weidemann 65; 5. Weiß 60; 6. Feldt 59; 7. Scheidhauer 51; 8. Schäfer 50; 9. Storz 49; 10. Freund 45.
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände: Hier klicken! (Link zu Easy-Race)
Edward "Eddi" Hübner auf dem Weg zu Platz 3 in der E1-Klasse - Dirk von Zitzewitz schaut zu (im Hintergrund)