Bis dahin war es aber ein weiter Weg für den Husaberg-Fahrer (Bild oben): Vom Start weg führte erst einmal Stefan Svitko, der allerdings schon bald von Dennis Schröter (Bild unten) abgelöst wurde. Der hatte auf den großen Tank verzichtet und auch auf den Trinkrucksack: "Ich will Tempo machen, lieber gehe ich zwischendurch einmal Tanken." Scheinbar ging seine Rechung auf - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem er dicke Arme bekam. Dann übernahm Chris Gundermann und nach einer halben Stunde lag Svitko wieder vorne, vor Gundermann und Schröter.
Dennis Schröter (links) führte fast eine halbe Stunde vor Gundermann
Was Niemand von der Konkurrenz wusste: Hartmann fuhr zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Kupplung, durfte sein Motorrad also möglichst nicht ausbremsen. Zu seinem Glück war er, wie schon in Bauscheim, mit dem Viertakter mit großem Tank unterwegs, damit er nicht zum Tankstop musste - Würde seine Rechnung aufgehen? Vorsichtshalber fuhr er in den Waldpassagen mit den Spurrillen meist im ersten Gang, um das Motorrad nicht abzuwürgen.
Inzwischen mussten Andere zum Tanken: Gleichzeitig fuhren Svikto an der Spitze vor Gundermann an die Box. Gundermann kam zügig wieder, doch bei dem Slowaken dauerte es einige Zeit, wodurch er seine Führung verlor. Eine Runde später hing der KTM-Fahrer zwar schon wieder am Hinterrad von Gundermanns Honda, doch der wehrte sich erfolgreich, zumal er auch besser an den überrundeten Fahrern vorbei kam.
Nach eineinhalb Stunden kam Gundermann dann allerdings zu Fuß an die Box, denn seine Honda hatte (wie viele Motorräder an diesem Wochenende) vorzeitig aufgegeben. Dadurch übernahm Svitko kampflos eine respektable Führung vor Hartmann, der damit vom fünften Platz zu Beginn auf den zweiten Platz vorgespült wurde, obwohl er natürlich immer noch ohne Kupplung fuhr.
Hinter ihm Dennis Schröter, der seine harten Arme längst überwunden hatte und seine Husqvarna langsam näher an Hartmanns Husqvarna schob.
Doch die Zeit reichte nicht mehr und Stefan Svitko (Bild unten) gewann die Tageswertung; weil er aber keine Punkte aus den Vorrunden mitbrachte wird er in der Europa-Meisterschaft nur Dritter hinter Schröter.
Die reine Meldung, dass Kevin Zdon die Expert-Klasse gewann, ist eher langweilig - doch der Kawafahrer (Bild unten) hatte alles getan, damit es den Zuschauern nicht langweilig wurde: Beim Start hatte er nicht mitbekommen, dass sein Motorrad noch gar nicht an war und hatte schon den Gang eingelegt zum Losfahren. Doch den musste er dann noch einmal raus machen, das Motorrad starten, Gang wieder rein und als Letzter dem Feld hinterherfahren.
So dauerte es gut eine halbe Stunde, bis er die Führung von Arne Mösch übernehmen konnte. Der musste später dann auch noch den zweiten Platz an Michael Röhrl abgeben und dann überholte ihn auch noch sein Teamkollege Philipp Storz.
Kurz vor Ende stürzte Zdon dann auch noch und Röhrl übernahm die Führung: "Ich dachte schon, jetzt ist es ja bald zu Ende, das könnte reichen," meinte der KTM-Fahrer. Doch schon bald war Zdon wieder hinter ihm und dann auch vor ihm.
So holte sich auch Zdon völlig verdient den Europameister-Titel in der Expert-Klasse und wird im nächsten Jahr bei den "Pro" an den Start gehen.
Alle Ergebnisse hier: http://www.xcc-racing.com/htdocs/en/results-2011
Start in Triptis
Unsere Reminiszenz an Chris Gundermann, der in Führung liegend ausfiel