Coma_Etappe8-2011

Marc Coma holt sich in Copiapo den dritten Dakar-Etappensieg in diesem Jahr und baut seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Cyril Despres verliert als Tageszweiter knapp zwei Minuten auf seinen Erzrivalen.

Die Spreu hat sich mittlerweile vom Weizen getrennt. Sofern nicht noch eine unheilbare Epidemie ausbricht, die ihre Motoren befällt, dürften Marc Coma, Cyril Despres und Francisco Lopez den Sieg unter sich ausmachen. Jeder gefahrene Kilometer spielt im Moment dem Katalanen in die Hände, der vor allem darauf achten muss, die erkämpfte Marge zu halten. Zwischen Antofagasta und Copiapo gelingt es 
Coma sogar, durch die geschickte Nutzung seiner Ausgangsposition den Vorsprung weiter auszubauen.

Als dritter Starter holt Coma den Nachbarn aus Andorra schnell ein, um den Rest des Tages "gemeinsame Sache" mit ihm zu machen. Mit Lopez, der nur während eines kleinen Abschnitts der 508 km langen Etappe die Vorhut bildet, ist das Trio schnell perfekt. Dieser flotte Dreier erweist sich als Falle für Despres, der allein navigiert für die Gruppe. Coma setzt auf Kontrolle, während Lopez es vorzieht, an die Grenzen seiner Möglichkeiten zu gehen, um seine Weggefährten nicht davonziehen zu lassen. Titelverteidiger Despres weiss, dass ihn diese Situation in eine Sackgasse führen kann: „Windschattenschmarotzer gibt es nicht nur im Radsport, sondern auch im Rallye Raid.“

Helder Rodrigues ist auf der Etappe und in der Gesamtwertung auf Platz vier abonnniert, jetzt mit fast 20 Minuten Rückstand auf den Chilenen Lopez. Der Portugiese darf sich noch Hoffnungen auf einen Podiumsplatz machen, im Gegensatz zu seinem Landsmann Paolo Goncalves, der zwar die Etappe nach Iquique gewann, aber aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs infolge eines Sturzes aufgeben muss.
Für Frans Verhoeven rückt das Podium unterdessen in weite Ferne, nachdem der Niederländer gleich zu Beginn der Etappe ein Steinschlagleck im Motorgehäuse hinnehmen musste und dadurch über vier Stunden zurückfiel.

speebrain BMW Teamchef Wolfgang Fischer kommentiert: „Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir unser Maß an Pech schon überfüllt haben. Zunächst konnte unsere Nummer eins David Frétigné nach einem Sturz im Testrennen gar nicht bei der Dakar an den Start gehen. Dann erwischte es auch seinen Ersatzmann Zé Helio mit einem gebrochenen Schlüsselbein. Das Technikpech schlug dann auch noch zwei Mal zu, und jetzt auch noch der Ausfall von Paulo. Dem steht man einfach machtlos gegenüber. So ist Rennsport halt manchmal. Wir können jetzt nur versuchen, das Beste aus der Situation zu machen...“

Die Chancen für die Yamaha-Piloten Jonah Street und Jordi Viladoms stehen nach der heutigen Etappen ebenfalls schlechter. Beide sind raus aus den Top ten, dafür hat sich Baja 1000-Champ Quinn Cody auf Platz acht verbessert.

Bei den Quads dreht sich das Karussell weiter und Alejandro Patronelli übernimmt erneut das Kommando. Der Argentinier, der sich auf der Montagsetappe mit großem Vorsprung gegen Josef Machacek durchsetzt, folgt Thomas Maffei, der am Sonntag vorübergehen an die Spitze der Gesamtwertung vorrückte. Der ärgste Widersacher von Patronelli ist jetzt Sebastian Halpern, der ihm im Abstand von 58 Minuten folgt.

Stand nach Etappe 8
Antofagasta-Copiapo

1. Marc Coma (SPA) KTM
2. Cyril Despres (FRA) KTM 9:19 min zurück
3. Francisco Lopez (CHI)  Aprilia 22:48
4. Helder Rodrigues (POR) Yamaha 41:42
5. Ruben Faria (POR) KTM 1:09:59
6. Pal-Anders Ullevalseter (NOR) KTM 2:02:26
7. Juan Pedrero (SPA) KTM 2:03:01
8. Quinn Cody (USA) Honda 2:31:36


Foto: M. Maragni


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