Der Montag bei den Sixdays, den Mannschafts-Weltmeisterschaften der Endurofahrer im spanischen Silleda begann mit einem Paukenschlag - mit einem mehrfachen Paukenschlag:

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Gleich beim Start, der um 8:30 quasi noch in Dunkelheit passierte, erwischte es die britische Trophy: Harry Edmondson (Bild oben) bekam seine KTM nicht zum Laufen und musste nach dem Start noch über 40 Minuten Schrauben, bevor er losfahren konnte - mit viel Vorstempeln kam er am Ende unter die halbe Stunde Verspätung, hatte aber dafür 37 Strafminuten! Am Abend wurde dann allerdings entschieden, dass er nicht mehr in Wertung wäre, denn er hatte die halbe Stunde Verspätung ja überschritten.
Da nutzte es der englischen Trophy-Mannschaft nicht, dass Steve Holcombe mit der 300er Viertakt-Honda die ersten Prüfungen gewann, auch wenn nach vier Tests dann Josep Garcia seinem Ruf als GP-Champion gerecht wurde und die Gesamtwertung bis ins Ziel übernahm.

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Die beste Mannschaftsleistung lieferten die Franzosen ab: Angeführt von Theophile Espinasse auf dem dritten Gesamtrang, reihten sich seine drei Mannschaftskollegen direkt hinter ihm ein und führen so die Trophy-Wertung am ersten Tag an.

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Noch in der ersten Runde erwischte es dann den italienischen Junior-Trophy-Fahrer Manuel Verzeroli: Mit technischen Defekt schob er seine KTM durch den Rest der Prüfung und zur Zeitkontrolle, wo er das Motorrad aber nicht mehr reparieren konnte.
Ähnlich erging es seinem Landsmann Andrea Verona, der nach dreiviertel Distanz seine GasGas nicht mehr starten konnte. Damit sind sowohl die italienische Trophy, als auch die Junior-Trophy bereits geplatzt.
Das hätte auch dem deutschen Team passieren können: Yanik Spachmüller hatte einen Unfall - Da am ersten Tag die Teams zusammen starten, waren Milan Schmüser, Lane Heims und Philipp Müller schnell zur Stelle und halfen das Motorrad wieder gangbar zu machen - vor allen die Bremsscheibe hatte einen heftigen Schlag abbekommen, doch die vier konnten die Fahrt gemeinsam fortsetzen und erreichten die Zeitkontrolle noch rechtzeitig.
Spater löste sich dann aber mitten in der Prüfung der Tankverschuss bei Spachmüller und ein Schwall Benzin ergoss sich über den Fahrer, der zu Sturz kam. Da stellte er dann fest, dass der Tankdeckel auch verschwunden war, fand ihn aber nach kurzer Suche dann doch wieder. "Ich glaube, ich habe genug Pech für diese Sixdays gehabt - das sollte für die Woche reichen," meinte er am Abend.

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Schonung des linken Armes galt für Fynn Hannemann als oberstes Gebot

Angeschlagen kam die deutsche Junior-Trophy ins Ziel: Fynn Hannemann hatte sich bei einem Sturz den linken Arm übelst angeschlagen. Der Rennarzt diagnostizierte eine schmerzhafte Muskelverletzung und vor dem Dienstag muss sich Hannemann dort noch einmal vorstellen, denn die Gefahr besteht, dass der Muskel komplett reißen könnte. So wird der Arzt entscheiden, ob Hannemann an den Start gehen kann.
Ähnlich schlecht sieht es bei Leo Koch aus: der wurde beim Überholversuch von der Strecke gedrängt, schlug sich die rechte Hand an und riß sich die Kupplungsamatur vom Lenker. Am Abend war er mit Lenkerwechsel und Reparaturen beschäftigt und wird das noch am Dienstag Morgen noch fertigstellen müssen - Zeit zum Reifenwechsel war da keine mehr. So hielt Felix Melnikoff, als bester Junior, die deutsche Fahne hoch.  

Bei den Damen kämpfte Laura Soller an einer Auffahrt, stellte sich brav in der Schlange an und wartete viel zu lange und kassierte so viel zu viele Strafminuten. Danach stempelte vorsichtshalber vorund das Resultat waren weitere Strafminuten, aber sie war nicht so spät, dass sie aus der Wertung gefallen wäre! Interessant ist, dass es einige Nationen gibt, die zu wenig Frauen für eine Damen-Trophy haben (so zum Beispiel Nina Klink, die bei den Holländern in einem normalen Clubteam startet - oder die gemeinsame Damen-Trophy von der tschechischen Republik und der Slowakei unter dem Namen FIM-Europe) - Andere Nationen haben so viele Damen, dass es sogar reine Damen-Clubmannschaften gibt, wie zum Beispiel England ...

Ergebnisse

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Von den ursprünglich 546 gestarteten Fahrern werden am Dienstag noch 530 in Wertung fahren.

Was bisher geschah:
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    2024 10 14 ambiente start am morgenNein, wir haben das Bild nicht falsch belichtet - so dunkel war es um 8:30 Uhr beim Start am Morgen für die ersten Fahrer. Da Silleda so weit im Westen liegt, gehört es eigentlich schon (wie Portugal) in eine andere Zeitzone ...

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