Die ISDE 2024 im spanischen Silleda ist offiziell eröffnet worden: Nachdem am Abend alle Nationen nach dem Umzug über die große Bühne gegangen waren und die Wanderpokale (die Tophys) abgegeben hatte, wurden die Sixdays am Samstag Abend offiziell für eröffnet erklärt. Wirklich los geht es dann allerdings erst am Montag, wobei es noch keine Startzeiten gibt, die aber wohl relativ spät werden, denn Silleda liegt so weit westlich, dass es am Morgen erst viertel vor Neun hell wird.
Die Feier selbst war kurzerhand vom ursprünglich geplantem Santiago de Compostela zurück nach Silleda in das Messezentrum verlegt worden. Das führte dazu, dass es de fakto keine fremden Zuschauer gab, sondern die Endurofahrer sich selbst feierten ...
Eine Veranstaltung im 40 km entfernten Santiago, direkt vor der historischen Kathedrale hätte sicher noch mehr "Stil" gehabt und einige Pilger wären auf die Sixdays aufmerksam gemacht worden, doch alleine schon die Vorstellung, dass ca. 300 Autos (vorsichtige Schätzung) einen zusätzlichen Parkplatz in der Innenstadt von Santiago gesucht hätten, treibt schon die ersten Tränen in die Augen.
Die Deutsche Trophy mit Lane Heims, Yanik Spachmüller, Philipp Müller und Milan Schmüser
Für das Deutsche Team lief der Tag erfreulich, denn nach der Papierabnahme aller Teilnehmer ging es gleich mit den Motorrädern, die mit den neuen Startnummernaufklebern versehen waren, zur Abnahme und in den parc ferme, wo die Maschinen nun noch eineinhalb Tage Wind und Wetter über sich ergehen lassen müssen.
Die deutsche Junior-Trophy mit Felix Melnikoff, Fynn Hannemann und Leo Koch
Für die Streckenführung ist vorgesehen, dass es an jedem Tag jeweils eine einzige weitere Zeitkontrolle außerhalb des Fahrerlagers gibt. In der unmittelbaren Nähe ist dann eine Sonderprüfung. Von dort geht es in eine Etappe, die wieder zurück zur "Außenstelle" führt und in eine weitere Sonderprüfung, bevor es wieder auf die Etappe zum Fahrerlager geht, wo vorher noch eine Crosstest gefahren wird. Dann geht es auf die zweite Runde.
Damit brauchen die Teams nur eine weitere Zeitkontrolle einzurichten, die aber zweimal pro Runde angefahren wird, fast wie bei einer Acht.
Die beiden Sonderprüfungen für den dritten Tag wurden allerdings als unbefahrbar eingestuft und gecancelt. Geplant ist nun die Sonderprüfungen des vierten Fahrtages zu nutzen, eventuell wird dann der vierte Tag komplett auch noch einmal als dritter Tag gefahren - aber das wird sich noch entscheiden.
Die deutsche Damen-Trophy mit Samantha Buhmann, Celine Heistermann und Laura Soller
Noch mehr Sixdays gibt es sogar als Stream: Unter https://fim-moto.tv/fim_isde kann man die Ereignisse jedes Tages in bewegten Bildern verfolgen.
Einziger Nachteil - es kostet Geld: Allerdings ist mit 10,90 Euro die Ausgabe für die sechs Tage, inclusive der kompletten Live-Übertragung des Abschluss-Motocross vielleicht noch im Rahmen des Erträglichen.
Nicht vergessen: die meisten Besucher von Galicien sind zu Fuß auf dem Jacobsweg unterwegs