Erneut startete der dritte Fahrtag bei den Sixdays, den Mannschafts-Weltmeisterschaften der Endurofahrer im spanischen Silleda mit Regen - doch der hatte keinen besonderen Einfluss auf die Sonderprüfungen.
Dafür waren diese aber nach zwei Tagen auf der alten Strecke jetzt einmal neu und jungfräulich, zumindest für die ersten Fahrer - schon nach 100 Teilnehmern gab es wieder die schönsten Anlieger auf den Wiesen.
Ein spektakulärer Roadgap und ein genauso spektakulärer Steve Holcombe - der diese Prüfung gewinnen konnte!
Steve Holcombe setzte gleich in der ersten Sonderprüfung mal ein klares Statement, muss sich aber in der zweiten Sonderprüfung wieder von Josep Garcia überholen lassen. Der Kampf zwischen den beiden wogt hin und her, wobei der US-Amerikaner Dante Oliveira mal eben die allerletze Prüfung mit 0,1 Sekunden Vorsprung für sich entschieden hatte. Trotzdem blieb Garcia erneut vor Holcombe und baut seinen Vorsprung in der Sixdays-Wertung weiter aus.
In der Trohy-Wertung führt die Mannschaft der Franzosen, die erneut die beste Teamleistung ablieferten und ihren Vorsprung von vier auf sieben Minuten vor Gastgeber Spanien ausbauen konnten. Allerdings sind die USA den Spaniern schon wieder bis auf acht Sekunden herangekommen.
Schnellster Deutscher am Mittwoch: Milan Schmüser, der erst danach, am Abend, nach drei Fahrtagen, seinen Hinterreifen wechselte ...
Die Deutsche Trophy bleibt zwar auf dem 14. Gesamtrang, doch auch hier kann man von einer guten Mannschaftsleistung sprechen: Lane Heims hatte sich schon am Vortag bei einem Sturz die linke Seite und seinen Daumen angeschlagen, und der Daumen behinderte ihn etwas. Sonst aber fuhren die drei anderen Fahrer fast immer sehr ähnliche Zeiten, oft nur Sekunden voneinander entfernt - und am Ende war Milan Schmüser mit zwei Sekunden Vorsprung vor Philipp Müller der schnellste Deutsche Fahrer!
Bei den Junioren konnten die Schweden erneut ihren hauchdünnen Vorsprung vor Frankreich auf jetzt über zwei Minuten ausbauen, während die USA schon sechs Minuten dahinter sind und nur eine Minute dahinter schon die Australier.
Die deutsche Junior-Trophy hat nach dem Ausfall von Fynn Hannemann nur wenig Chancen nach vorne zu kommen, auch wenn Belgien ebenfalls mit einen Fahrer wenige zurechtkommen muss. Leo Koch kam mit seiner angeschlagenen rechten Hand erstaunlich gut zurecht: "Ich fahre aber nicht das Tempo, das ich eigentlich könnte, vor allen Dingen bei Sprüngen halte ich mich zurück", meinte der Husqvarna-Fahrer.
Bei den Damen konnte das Team von den USA die Führung um wenige vier Sekunden vor Australien ausbauen. Schweden fällt weiter zurück, dahinter auf dem vierten Platz ist Frankreich aber keine akute Gefahr. Nachdem die Mannschaft aus Neuseeland ihre Fahrerin Tayla Rampton "verlor" rutscht Deutschland einen Platz vor auf den neunten Rang. Ohne Zeitstrafpunkte hat sich Laura Soller auch am Mittwoch als schnellste Deutsche erwiesen.
Entgegen aller Unkenrufe, dass es nur Asphalt und Feldwege geben würde, war eine Etappe auf der Strecke doch sehr anspruchsvoll: "Ein Hochmoor mit Steinen," beschrieb es Philipp Müller. Dort fuhren sich schnell tiefe Spuren heraus, dass es bei den letzten Fahrern der ersten Runde zu den ersten Verspätungen kam.
Die Trophy-Fahrer (und Junior-Trophy-Fahrer) fanden in der zweiten Runde eine perfekt angerichtetes Schlammloch vor, in deren tiefen Spuren sich die Motorräder versenken ließen - Dies wurde so schwierig und war teilweise alleine nicht zu schaffen, so dass sich die Fahrer gegenseitig helfen mussten. Die nachfolgenden Damen und Clubfahrer wurden dann sogar komplett umgeleitet.
Für den nachfolgenden Tag (den Donnerstag) wurde angekündigt, dass dieser Streckenteil für alle Fahrer entfallen würde.
Hinter den Kulissen werden aktuell Beschwerden am Reglement laut - So kommt von dem KTM Managing Direktor Chris Schipper, dem Enduro Urgestein aus Österreich, eine dringliche Aufforderung das Reglement zu ändern. Es geht dabei darum, dass nach dem Ausfall eines Fahrers, die gesamte Mannschaft keine Chance mehr auf eine gute Platzierung hat.
Letztlich würde das der Öffentlichkeit und den Sponsoren schwer zu vermitteln sein und den Sport wenig attraktiv machen.
Die Rückkehr zum Streichergebnis wäre der geforderte Weg -
Auslöser dazu waren sicherlich die Ausfälle am ersten Tag bei den großen und favorisierten Teams wie England und Italien. Aber auch bei Schipper die Erinnerung an 2016, wo die Österreicher selbst einen solchen Rückschlag hinnehmen mussten.
Was für einen Sinn hat es für die restlichen Mannschaftsfahrer, noch die restlichen Tage weiter an den Start zu gehen?
Ergebnisse
World-Trophy nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)Junior-Trophy nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)
Damen-Trophy nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)
Fahrer-Einzelwertung nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)
Clubmannschaften nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)
Clubfahrer Einzelwertung nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)
Veteranen-Clubteam nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)
alle weiteren Ergebnisse auf der Homepage: Hier klicken! (LINK)
Von den ursprünglich 546 gestarteten Fahrern werden am Mittwoch noch 497 in Wertung fahren. Darunter schon Einige, die allerdings einen ReStart in Anspruch nehmen.
So auch Artur Krienke: Dem war in der Sonderprüfung die Zündkerze ausgefallen - dann rannte er zurück zum Start, wo in seiner abgegebenen Gürteltasche aber auch kein Kerzenschlüssel war. Sein Vater war in der Prüfung und hatte im Auto einen Kerzenschlüssel, doch das Auto war angesichts der Verkehrssituation auf der anderen Seite der Prüfung geparkt. Trotzdem rannte er dorthin, holte den Kerzenschlüssel und reparierte das Motorrad und fuhr die Prüfung zu Ende - Dann mit Vollgas und so schnell es ging zur nächsten Zeitkontrolle, doch die erreichte er nicht mehr vor dem Ablauf der halben Stunde, die man Verspätung haben darf. "Er kam hier an und da sprang genau die Uhr um," bedauerte ihn deutsche Helferin Roswita Rautenberg, die das Zeitmanagement an dem Paddock unter sich hat.
So wird Krienke einen ReStart in Anspruch nehmen.
Martin Werz, der nach seiner Amverletzung das am Vortag in Anspruch genommen hatte, fiel dann doch aus: "Ich bin gestartet um zu sehen, ob es funktioniert. Die Tests liefen eigentlich gut. Leider fehlt im Unterarm einfach die Kraft und die Schmerzen nahmen extrem zu. Weshalb ich nach der ersten Runde entschieden habe, aufzuhören. Die Wunde und die Naht suppte den ganzen Tag." Die Entscheidung fiel ihm keineswegs leicht, zumal er sonst nicht aufgibt.
Was bisher geschah:
BERICHT - Montag, 1. Fahrtag: LINK
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