Kaum zu glauben: Am Ende gewann ein Spanier den ureigenste Wettbewerb der Skandinavier! Zwar stürzte Ivan Cervantes (Bild oben) einmal auf dem Eis, aber verlor nicht allzuviel Zeit. Der Sieger des ersten Fahrtages, Petri Pohjamo kam mit seinem Fahrwerk nicht mehr so gut zurecht, nachdem es in der Nacht wieder extrem gefroren hatte und gerade auf dem langen Endurotest sehr harte Wellen geformt hatte.
Dabei hätte der Tagessieg auch fast an den Polen Bartosz Oblucki gehen können: Der stürzte in Führung liegend und hatte den Fuß unter dem Motorrad liegen, so dass er einige Zeit verlor, bevor er die Fahrt fortsetzen konnte. Oblucki setzt auf die 125er 2-Takt Husqvarna statt auf den größeren 4-Takter. 
Vom Start weg kam Samuli Aro gut zurecht und war dann auch nicht mehr zu bremsen. Sein finnischer Landsmann Mika Ahola (siehe Bild oben) war ja im festen Willen angereist sich den Tagessieg zu holen, doch auch für ihn war kein Kraut gegen den amtierenden Weltmeister gewachsen. "Ich habe keinen Fehler gemacht, trotzdem war Aro jedes Mal fast 5 Sekunden schneller. Ich weiß nicht wie er das gemacht hat."
Gänzlich entäuscht war Stefan Merriman: der Vizeweltmeister meinte nach dem Wettbewerb, das Beste des Tages wäre die Zieldurchfahrt gewesen. "Das ist hier nicht Motorradfahren, sondern Motorradpaddeln mit den Beinen nebenher." Kein Wunder, dass sich der Australier beschwert, denn mit seinen kurzen Beinen könnte er da besondere Probleme gehabt haben, wie auch sein Ergebnis (5. und 6. Platz) beweist.
Teamkollege Jonny Aubert holte aber wieder die Kastanien aus dem Feuer und belegte erneut Platz 3. Damit nutzte er wahrscheinlich die Gunst der Stunde, dass das Fahren mit Spikes für die meisten Fahrer neu war und der Ex-Crosser damit keine Handicap gegenüber den langjährigen Enduro-Piloten hatte.
In der E3-Klasse gewann erneut der Brite (Isle of Man) David Knight (siehe Foto ganz unten): Auch ein am ersten Tag angeschlagener Fuß (Schuhgröße 49!) konnte ihn nicht bremsen. "Der Nagel war hochgekommen und da mußte ich ihn für heute mit Isolierband fixieren," meinte "Knighter", als er aus dem Parc fermé humpelte.
Volksheld war aber erneut der Schwede Björne Carlsson, der erneut den dritten Platz belegte: "Der Start lief diesmal gut, aber im harten Eis hatte ich Probleme mit dem Vorderrad und stürzte ein paar Mal." Gestand er etwas erschöpft ein. "Ich hatte vor zwei Wochen eine heftige Erkältung und konnte deswegen auch nicht weiter trainieren," entschuldigte er sich.
Nicht am Start war Tobias Auerswald - zu stark die Schmerzen in seinem linken Handgelenk, dass er sich am ersten Tag wieder angeschlagen hatte. So waren also noch vier Deutsche am Start:
Nach einem Sturz im Extremtest und zwei Ausbremsern im Endurotest rutschte Mike Hartmann einen Rang zurück auf den zwölften Platz der E1.
In der E2 war Christoph Seifert (siehe Bild oben) besser unterwegs als am ersten Tag: "Es lief wirklich besser und im Championat liege ich auch weiter vorne, aber in der Klasse einen Rang weiter zurück auf dem 22." Damit auch diesmal keine Punkte für Seifert, der den Lauf aber als beste Vorbereitung für das kommende Wochenende beim DM-Lauf in Dahlen sieht.
Auch keine WM-Punkte für Marco Straubel: Der kam aber deutlich besser zurecht als noch am ersten Tag. "Die Etappen konnte man gut im Stehen fahren, weil alles so hart gefroren war - Gestern in dem weichen Untergrund ging das nicht so gut."
Am besten schlug sich diesmal Marcus Kehr: Teilweise mit den 4.-schnellsten Zeiten in der Enduro3-Klasse unterwegs wollte er in der letzten Runde noch einmal richtig angreifen und auch noch den sechsten Platz im tagesergebnis holen. Doch in der allerletzten Sonderprüfung ein Sturz und nur der achte Tagesrang, weniger als eine halbe Sekunde hinter dem Siebenten! In der WM liegt Kehr punktgleich mit Aprilia Werksfahrer Alessandro Zanni auf dem achten Platz.
Die Tagesergebnisse vom 2. Fahrtag aller Klassen: (als PDF)
Die WM-Stände (nach 2 Tagen):
ENDURO 1 (als PDF)
ENDURO 2 (als PDF)
ENDURO 3 (als PDF)
Junioren-WM (als PDF)
(David Knight als Sieger der E3-Klasse im Prüfungsziel)
