Wieder einmal ein Endurofest im sächsischen Erzgebirge – der Motorsportclub MZ Zschopau e.V. im ADAC veranstaltete seine 10. Classic Geländefahrt.
Dieser Event mausert sich mehr und mehr, verzeichnet einen Zuspruch, der schon jetzt nur schwer zu bewältigen ist. Doch die Verantwortlichen um die Clubvorsitzende Sabine Hoheisel und Fahrtleiter André Rudolph wollen das Niveau noch weiter heben. Heuer waren über 200 Fahrer aus sechs Nationen am Start. Der internationale Charakter soll nicht nur erhalten bleiben …
Text und Fotos: Steffen Ottinger
In diesem Jahr vollzog ein 78-Jähriger aus Niedersachsen den Ehrenstart. Karl Knoke (im Bild rechts unten ) holte dafür noch einmal sein erstes Geländemotorrad, eine Maico M 175, Baujahr 1952, aus der Garage. Karl war vor Jahrzehnten schon einmal im Erzgebirge. 1955 nahm er an der Premiere der traditionsreichen Motorradgeländefahrt „Rund um Zschopau“ teil. Für seinen Null-Fehler-Ritt in der 250-ccm-Klasse erhielt er seiner Zeit die Goldmedaille.
Alle anderen Teilnehmer mussten drei Runden à 45 Kilometer Länge mit jeweils drei Sonder- und einer Trial-Prüfung absolvieren.
Einmal mehr war Hans Lippl (im Bild unten) aus Nürnberg, 1960 Deutscher Enduromeister auf einer Hercules-Sachs in der Klasse bis 100 ccm, mit seinen 75 Jahren der älteste, der die gesamte Veranstaltung bestritt und in der stark besetzten Klasse C9 auf einer Maico, Baujahr 1980, auch beendete.
In der Kategorie über 175 ccm bis Baujahr 1967 landete Classic-Insider Burchard Lenz aus Munsterr mit seiner Maico M 250 S aus 1955 am Ende erneut weit vorn, belegte hinter dem Mansfelder Peter Knödl auf MZ ETS/G aus dem Jahr 1965 und vor dem mehrfachen DDR-Meister Klaus Wieland – auch auf MZ – den zweiten Platz.
Der ehemalige Zündapp-Werksfahrer Friedrich Hieronymus, der 1975 den EM-Lauf im französischen Brioude in der 50-ccm-Klasse gewann, war in der Kategorie C3 (bis 175 ccm, Baujahr 1968-1974) erfolgreich.
Aus dem hessischen Ringgau reiste Bruno Bierschenk an. Er siegte nicht nur in der Klasse C8, in der Geländemotorräder von 175-250 ccm der Baujahre 1975-1980 startberechtigt waren, sondern gewann auch zusammen mit Friedrich Hieronymus, Horst Weber und Rolf Klug von den Enduro Senioren Deutschland auf Hercules den Mannschaftswettbewerb.
Klaus Wieland war nicht der einzige, der die Fahnen der Einheimischen hochhielt. Auch Gunter Gerlach, ebenfalls mehrfacher DDR-Meister, Rolf Hübler, der Mitte der 80er Jahre zwei Europameistertitel auf der Simson einfuhr und der Zschopauer Matador Harald Sturm, heute erfolgreicher Motorradhändler und Teamchef, waren in Ihren Classic-Kategorien erfolgreich. Der Enduro-Ex-Weltmeister zählt nach wie vor zu den Publikumslieblingen.
Hier gibt’s die kompletten Ergebnisse: www.classic-enduro-zschopau.de