Der letzte Titel ist vergeben


Marco Straubel holte sich mit einem weiteren Sieg den E3 Titel in Zschopau

In Zschopau stand traditionell das Finale zur Deutschen Enduro Meisterschaft an und das sollte wieder einmal der Höhepunkt der Meisterschaft werden. Die Verantwortlichen hatte einmal mehr eine Rundstrecke von über 80 Kilometern abgesteckt, auf der wieder drei Prüfungen auf die rund 270 Fahrer warteten.

Schon am Freitagabend hatte man die Zschopauer Enduroparty eröffnet. Nach der Fahrervorstellung gabs dann schon einmal Live-Musik auf die Ohren. Doch richtig ernst wurde es natürlich erst am Samstagmorgen, als um acht Uhr die ersten Piloten auf dem Marktplatz in Zschopau ins Rennen starteten. Und die Temperaturen waren dabei alles andere als angenehm und lagen nahe dem Gefrierpunkt, allerdings sollte es im Verlauf des Tages noch richtig schönes Wetter werden.

Schon nach wenigen Metern wartete auf die Fahrer die erste Sonderprüfung des Tages am Skihang wo es gerade für die ersten Piloten auf noch nassem Untergrund nicht ganz einfach war, ihre Spur zu finden. Von dort aus führte die Strecke weiter über Börnichen bis hin nach Kleinolbersdorf und wieder zurück nach Zschopau, wo „Under the Bridge“ die zweite Sonderprüfung im Klemmschen Motodrom anstand. Von dort aus ging es zum Test drei der Strecke beim Steinbruch Venusberg, bevor die Piloten wieder über Scharfenstein und den dortigen Teufelsberg Richtung Fahrerlager in Zschopau fuhren.

Was den Kampf um die Titel anging, so war ja schon vor dem DM-Finale fast alles entschieden. Mit Mike Hartmann in der Klasse E1 und Marcus Kehr in der Klasse E2 hatten sich zwei BvZ-KTM-Teamkollegen schon die ersten beiden Titel vorzeitig in Tuchheim gesichert. Deutschlands nun schon seit Jahren schnellster Endurist Kehr hatte sich außerdem auch schon den Championatssieg sichern können. Lediglich der Titel in der Klasse E3 war noch zu vergeben doch auch hier war mit Marco Straubel in BvZ-Pilot ganz heißer Kandidat auf die Meisterschaft. Straubel war mit 17 Punkten Vorsprung auf seinen ärgsten Konkurrenten in der Meisterschaft, den Drebacher Ralf Scheidhauer vom Zschopauer KTM-Team Sturm angereist. Doch es war klar, dass es für Straubel schon richtig schlecht laufen müßte, um die Meisterschaft so kurz vor dem Ziel noch zu verlieren.

Arne Domeyer trumpfte in Zschopau mal wieder auf und konnte die Klasse E1 vor Meister Hartmann gewinnen

Spannend war es aber unabhängig dieser Ausgangslage mit Blick auf die Titel trotzdem, denn in Zschopau zu gewinnen ist immer auch eine Prestigefrage. Und da hätte es in der Klasse E1 wirklich kaum enger zugehen können. Arne Domeyer, für den Zschopau eine der Lieblingsveranstaltungen ist, trumpfte schon in der ersten Sonderprüfung des Tages auf und war gleich einmal zehn Sekunden schneller unterwegs als der frisch gebackene Meister Mike Hartmann. Doch der ließ das nicht auf sich sitzen und revanchierte sich im Motodrom mit einer fast elfsekündigen Abreibung bei Domeyer. Doch der Kaltenkirchener war noch lange nicht geschlagen, konnte am Venusberg wieder kontern und führte die Klasse wieder an. Aber auch der Heidenheimer Hartmann drehte weiter am Gas und so brachten die beiden Spitzenfahrer ihrer Klasse das Künststück fertig, die Sonderprüfungen immer abwechselnd zu gewinnen. Doch vor dem allerletzten Test hatte Hartmann wieder die Nase vorn, musste dann aber in der Prüfung kurz zu Boden und Arne Domeyer sicherte sich mit knapp vier Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen nach 2003 und 2007 seinen dritten Zschopau Sieg. „Es war schon mächtig spannend und die Veranstaltung war einfach mal wieder nur gut. Tolle Strecke, tolle Prüfungen und auch wieder eine tolle Zuschauerkulisse“, freute sich Domeyer über seinen Sieg.

Ungeschlagen durch die Saison: Marcus Kehr dominierte die Klasse E2 einmal mehr nach Belieben

In der Klasse E2 wollte Marcus Kehr vor heimischem Publikum seine weiße Weste wahren. In den bis zu diesem Zeitpunkt sieben gefahrenen Veranstaltungen hatte Kehr jedesmal aufs oberste Treppchen klettern können. Und das ließ er sich erwartungsgemäß auch in Zschopau nicht nehmen. Bis auf einen Sturz im Motodrom in der zweiten Runde fuhr Kehr ein nahezu fehlerfreies Rennen und ließ der Konkurrenz in seiner Klasse keine Chance. „Im Motodrom war ich gleich zu Beginn in einer Kurve übers Vorderrad gerutscht und hab dort einiges an Zeit liegen gelassen, weil das Motorrad auch nicht gleich wieder angesprungen ist. Aber ansonsten lief es Klasse und es war wieder einmal eine einfach geniale Veranstaltung“ so Kehr.
Der hatte übrigens trotz des Sturzes die Bestzeit in dieser Prüfung um nicht einmal eine Sekunde verpaßt. Die hatte in diesem Fall Edward Hübner gefahren, der am Ende Tagesvierter werden sollte. Alle anderen Prüfungen konnte Kehr überlegen gewinnen und hatte im Ziel 2,25 Minuten Vorsprung auf Stefan Geyer und 3,17 Minuten auf Stefan Hau heraus gefahren.

In der Klasse E3, wo es ja noch um den Titel ging, lieferten sich Straubel und Scheidhauer von Beginn an einen Zweikampf auf Augenhöhe bei dem Mal Straubel, dann wieder Scheidhauer die Bestzeiten auf den Prüfungen fuhren. Doch am Ende des Tages sollte es dann doch eine recht klare Angelegenheit für Marco Straubel werden, denn in der Summe hatte er sich über 20 Sekunden Vorsprung auf seinen Verfolger heraus gefahren und sich damit den Titel souverän gesichert. Platz drei ging an Derrick Görner.

Den Championatssieg holte sich Marcus Kehr mit über 50 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Marco Straubel. KTM-Stürmer Ralf Scheidhauer wurde Tagesdritter in der Klassen übergreifenden Wertung


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