Die Cross Country-Rennwochenenden in Goldbach waren schon immer etwas besonderes und sind denen, die am Start oder bei den Partys dabei waren, meist in guter Erinnerung geblieben. Und auch diesmal dürfte es wieder so sein, dass die, die mit dabei waren, das diesjährige Rennwochenende nicht so schnell vergessen. Denn das wartete mit zwei Renntagen auf, die unterschiedlicher kaum hätten sein können. Am Sonnabend noch beste Rennbedingungen, am Samstagnachmittag sogar Staubentwicklung. Doch am frühen Sonntagmorgen, so gegen vier Uhr kam der Regen und das aber mal richtig fett. Bis kurz vor dem Start der Vierradfraktion regnete es weiter und auch wenn der Regen mittlerweile etwas nachgelassen hatte und schließlich ganz aufhörte, war klar, dass den Startern eine echte Schlammschlacht bevor stand. Das Rennen wurde übrigens auf eine Stunde Fahrtzeit verkürzt.
Die ATV gingen diesmal als erste auf die Piste, um zumindest schon mal die größten Schlammmassen via Allrad aus der Spur zu werfen. Vom Start weg war es wieder einmal der amtierende Meister Dirk Peter, der sich an die Spitze des Feldes setzte. Und diese Position sollte er auch bis zum Ende des Rennens in dem die ATV genauso viele Runden schaffen sollten wie die Quad Pro-Klasse und letztlich sogar noch eine Runde mehr fuhren als die besten Sportpiloten. Pater hat damit vier Siege in vier Rennen eingefahren und ist auf einem guten Weg, seinen Titel zu verteidigen. Eine kleine Überraschung war der Auftritt des Slowenen Marko Jager, der fast 800 Kilometer Anreise für den Start in Goldbach auf sich genommen hatte. Er war zwischenzeitlich sogar schneller unterwegs als Peter, fiel aber kurz vor Rennende aus. Platz zwei ging an Peters Can AM-Teamkollegen Nico Wiesel, Dritter wurde Sascha Dietz.
Bei den Quad Pro-Piloten sollte es ebenfalls eine Überraschung geben, dort allerdings eine richtig große. Neben den üblichen Verdächtigen Max Freund und Kevin Ristenbieter waren noch weitere Topfahrer angereist. Während Hollands Joe Maessen und "Ironman" Michael Grimm letztlich auf ihren Start verzichteten, ging zum Beispiel Stefan Schreiber ins Rennen. Beim Start machte Freunds Yamaha etwas Probleme und wollte nicht anspringen. Auch Schreiber ließ sich mächtig Zeit, so dass beide am Ende des Feldes ins Rennen gingen. An der Spitze fuhr mit dem Slowenen Miha Spindler einer, den überhaupt keiner auf der Rechnung hatte. Der Can Am-Pilot fuhr zwar nicht unbedingt die schnellsten runden, war aber fehlerfrei unterwegs und sah schließlich auch als Erster die Zielflagge. Schreiber, der sich kontinuierlich nach vorn gekämpft hatte und erst zwei Runden vor Rennende noch den bis dato zweitplatzierten Kevin Ristenbieter kassierte, kam nur sieben Sekunden nach Spindler ins Ziel. Ristenbieter wurde Dritter, Max Freund musste sich mit Platz vier zufrieden geben. Die vollen Meisterschaftspunkte kassierte letztlich aber Ristenbieter, da sowohl Schreiber als auch der Slowene Spindler nicht in die Meisterschaft eingeschrieben sind. In der führt unter Einbeziehung des Streichergebnisses immer noch Max Freund, allerdings liegen die ersten drei Fahrer innerhalb von nur neun Punkten.
Nicht ganz so eng geht es bei den Sportfahrern zu. Dort hatte Udo Bauerfeind schon drei Siege einfahren können. In Goldbach hatte der aber auf die falschen Reifen gesetzt und fuhr letztlich auch offensichtlich nur auf Ankommen. Mit Platz drei war er am Ende noch recht zufrieden. Den Tagessieg sicherte sich Marco Braasch, der ein weitestgehend fehlerfreies Rennen fuhr und im Ziel rund 17 Sekunden Vorsprung auf Frank Jürgens hatte. Die Meisterschaftszweite Yvonne Röhrl wurde Tagesvierte. Unter Einbeziehung des Streichergebnisses ist sie nun allerdings hinter ??aasch zurück gefallen. Während Bauerfeind schon ein kleines Punktepolster hat, liegen Braasch, Röhrl und Jürgens als Verfolger innerhalb von nur fünf Punkten. Es bleibt also weiter spannend.