Der Boom in der Quad- und ATV Szene im Rahmen der Deutschen Cross Country Meisterschaft hält weiter an.  Am vergangenen Wochenende gaben sich sogar die Öffentlich Rechtlichen, in diesem Fall der MDR , die Ehre und kamen mit einem Kamerateam nach Triptis. Die TV Macher bekamen eine Race-Show der Extraklasse geboten, denn spannender geht`s  wirklich nicht. Knappe achtzig Fahrer hatten sich für Triptis in die Starterlisten eingetragen und damit einmal mehr für ein gut gefülltes Fahrerfeld gesorgt. Dass in der höchsten Klasse der Pro´s auch einige namhafte Gastfahrer aus der Szene den Lauf in Triptis als gute Trainingsmöglichkeit wahrnahmen, sollte die Spannung im späteren Rennen ebenfalls noch steigern.

Zweikampf Schreiber Ristenb

Diesen Umstand hatten aber auch viele Zuschauer schon im Vorfeld der Veranstaltung erfahren und machten sich deshalb früh am Sonntagmorgen auf zur traditionell recht anspruchsvollen MX-Strecke am Triptiser Sandberg.

Selbst das Wetter hatte ganze Arbeit geleistet und am Abend zuvor noch die Strecke etwas bewässert, wodurch Staubbildung absolut kein Thema war. Am Sonntag folgte dann von morgens bis abends strahlend blauer Himmel und einer zwischendurch doch recht steifen Brise.  Damit waren absolute Top-Bedingungen für das erste Rennen des Tages eine sichere Sache.

Quad Pro
Mit zwanzig gemeldeten Fahrern in der Pro-Klasse reichte dieses Mal die erste Startreihe nicht aus, um alle Quad´s unterzubringen. So musste sich Stefan Schreiber, seines Zeichens schnellster Quadfahrer in Deutschland in der für ihn völlig ungewohnten zweiten Reihe einsortieren, da er in Triptis nur als Gastfahrer an den Start gegangen war. Mit Julian Haas und dem Österreicher David Freidinger waren weitere schnelle Piloten mit von der Partie, die durchaus als Zünglein an der Waage gelten konnten.

Die besten Karten beim unmittelbar danach erfolgten Start hatte allerdings einmal mehr der US-Amerikaner Eddie Hernandez. Direkt dahinter sortierten sich Kevin Ristenbieter und Denni Maas ein, während der Rest der Favoriten allesamt einen eher miserablen Start hatten. Stefan Schreiber lag trotz Start aus der zweiten Reihe noch vor den derzeitigen Favoriten Richart Schmidt und Max Freund, wobei Freund lediglich an vorletzter Stelle liegend ins Rennen ging.

QP Stefan Schreiber

Kevin Ristenbieter ließ sich nicht zweimal bitten und übernahm noch innerhalb der ersten Runde die Führung im Feld der Quad Pro-Klasse. Stefan Schreiber hatte bis zum Ende der ersten Runde alle bis auf die ersten Beiden hinter sich gelassen und auch Richart Schmidt und Max Freund hatten mittlerweile schon zur Attacke geblasen. Nur wenig später übernahm Stefan Schreiber den zweiten Platz hinter Kevin Ristenbieter und auch der Österreicher David Freidinger reihte sich mit dem dritten Platz um den Kampf auf die Spitze mit ein. Bis in die sechste Runde konnte Kevin Ristenbieter den Führungsplatz für sich behaupten, dann aber hatten Stefan Schreiber, David Freidinger und Richart Schmidt den Vorsprung von rund zwanzig Sekunden zusammen gebrannt und kurz danach Kevin Ristenbieter auch schon hinter sich gelassen. Max Freund hatte ebenfalls das Feld von hinten aufgerollt und lag zwischenzeitlich auf dem siebten Platz des Pro-Feldes.

Aufholjagd Max Freund

In den nachfolgenden Runden lieferten sich Stefan Schreiber, Richart Schmidt und Kevin Ristenbieter einen Schlagabtausch, der die Zuschauer Runde für Runde erneut vom Hocker riß. Erst mit einem Plattfuß vorne rechts wurde Richart Schmidt in der zwölften Runde seiner Siegeschancen beraubt und Max Freund kämpfte weiter damit, seinen Rückstand von immer noch gut dreißig Sekunden auf die Spitze zu eliminieren.

Knapp zwanzig Minuten vor Ende des Rennens übernahm Kevin Ristenbieter ein weiteres Mal die Führung vor Max Freund und Stefan Schreiber, da Schreiber innerhalb der letzten Runde zweiundvierzig Sekunden auf Ristenbieter verloren hatte. Ganze vier Runden später lag jedoch erneut Stefan Schreiber wieder vor dem Rest des Feldes. Kein mit Starbesetzung gefüllter Krimi im Samstagabendprogramm hätte also diese Schlacht am frühen Sonntagmorgen auf dem Tripiser Sandberg toppen können. Bevor es schließlich in die letzte Runde ging, hätten Stefan Schreiber, Kevin Ristenbieter und Max Freund fast unter ein Handtuch gepasst, ehe es das letzte Mal durch die 180° Kurve nach der Zählstelle ging. Stefan Schreiber konnte am Ende seine hauchdünne Führung vor Kevin Ristenbieter noch etwas ausbauen, für seinen direkten Widersacher Max Freund endete die letzte Runde allerdings an einem Baum, nachdem er den Lenker einmal nicht richtig festgehalten hatte und von einer Bodenwelle ausgehebelt in die Botanik rauschte. Bis auf den Umstand, dass wegen einer leeren Batterie zunächst kein Weiterfahren mehr möglich war, blieb aber alles Weitere  im grünen Bereich.

Sieg Schreiber

Mit einem daraus resultierenden Rückstand von rund zwölf Minuten in der letzten Runde wurde Max Freund am Ende noch Sechster. Stefan Schreiber hingegen fuhr souverän den Sieg vor Kevin Ristenbieter und Julian Haas nach Hause.

Julian Haas gab später ziemlich überrascht zu Protokoll, dass er mit einem dritten Platz überhaupt nicht mehr gerechnet  hatte und auch Richart Schmidt ließ verlauten, spätestens beim nächsten Rennen in Leutershausen wieder beim Kampf um die Spitze mit dabei zu sein. Der vierte und fünfte Platz ging schlussendlich noch an die Piloten Michael Holland und Frank Geiling.

Im Klassement der Maxxis Cross Countrymeisterschaft liegt damit Kevin Ristenbieter aktuell vor Richart Schmidt und Max Freund, der als Titelverteidiger aber gerade mal fünf Punkte auf den Ersten eingebüßt hat. Michael Holland rangiert mit Platz vier noch einen Rang vor Frank Geiling.

Quad Senior
In der Quad Seniorklasse hatte vom Start weg Norbert Schürgers die Führung übernommen. Direkt dahinter folgten Michael Wenner und Steffen Danz. Am Ende der ersten Runde hatte sich Heiko Spatz auf dem dritten Platz hinter Norbert Schürgers und Michael Wenner eingereiht, mit Marco Fitze allerdings auch einen mit zu den Favoriten zählenden Piloten direkt hinter sich.

QS Igor Fabiani 2

Wie schon beim letzten Rennen in Walldorf hatte der Slowene Igor Fabiani auch in Triptis mit einem weiteren Startmalheur zu kämpfen. Erneut ziemlich spät in die Gänge gekommen, musste er ein weiteres Mal zunächst das gesamte Feld von hinten aufrollen, um später vorne ein Wörtchen mitreden zu können. Wer den immer spaßigen Gesellen aber kennt, wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis der Rest des Feldes seinen Auspuff von hinten zu sehen bekäme. Doch vorerst musste sich Norbert Schürgers in der achten Runde Marco Fitze geschlagen geben und Igor Fabiani eine Runde später klar stellte, wer in dieser Klasse das wirkliche Sagen hatte. Gesagt, getan übernahm er in der neunten Runde die Führung und baute seinen Vorsprung zügig auf runde dreißig Sekunden aus. Doch dann holte sich Marco Fitze die Führung noch einmal zurück, hatte allerdings nur für die Dauer von zwei Runden das Vergnügen vor Igor Fabiani zu verbleiben. Danach übernahm dieser endgültig den Platz an der Sonne und gab denselben bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand. Die Plätze dahinter blieben weiterhin in fester Hand von Marco Fitze, Norbert Schürgers und Heiko Spatz. Norbert Schatten schaffte vier Runden vor Schluss noch den Sprung auf den fünften Platz, nachdem er im Laufe des Rennens Zug um Zug vom neunten Platz aus nach vorne gefahren war. Das Glück von Walldorf, wo er noch kurz vorm Ziel am Teamkollegen Norbert Schürgers vorbei schlüpfen konnte, weil dieser versehentlich den Kill Switch abgezogen hatte, war ihm dieses Mal allerdings nicht mehr vergönnt!

Meisterschaftstechnisch liegt Igor Fabiani punktegleich mit Marco Fitze auf den Plätzen eins und zwei. Dritter ist aktuell Norbert Schürgers, gefolgt vom Teamkollegen Norbert Schatten und dem Fünftplatzierten Heiko Spatz.

Quad
Die Quad-Klasse war erneut eine Domäne von Kevin Müller. Lediglich auf den ersten Metern musste er sich hinter Max Kubat und Patrick Seitz einordnen. Dann übernahm er kurzerhand die Führung und gab dieselbe bis ins Ziel nicht mehr ab. Max Kubat blieb wie Kevin Müller auf seinem angestammten Platz bis das Rennen nach neunzig Minuten offiziell beendet wurde. Platz zwei war der entsprechende Lohn für diesen Einsatz. Den dritten Platz sicherte sich Marius Kernchen, nachdem er Sebastian Rasch noch in der dritten Runde von demselben verdrängt hatte. Etwas mehr Zeit und Einsatz benötigte hingegen Kevin Broders, um einen Weg an seinen direkten Widersachern Daniel Marr und Patrick Seitz vorbei zu finden. Erst nach zwei Dritteln der Renndistanz konnte Kevin Broders an Daniel Marr vorbei ziehen, da dieser kurz zuvor noch den vierten Platz an Patrick Seitz verloren hatte. Es dauerte dann auch nicht lange bis Kevin Broders  an Patrick Seitz vorbei gerauscht war und dieser seinen aktuellen fünften Platz im späteren Verlauf zusätzlich noch an Daniel Marr verloren hatte.

In der Meisterschaftstabelle steht Kevin Müller folgerichtig ganz oben, während der zweite Platz von Max Kubat eingenommen wird. Dritter ist aktuell Patrick Seitz, gefolgt von Florian Trageser und Harald Unseld.

ATV
In der mittelweile ebenfalls heiß umkämpfen ATV-Klasse hatte Christian Böhnke den besten Start. Knapp dahinter folgten Alfred Schäfers und Daniel Fischer.
Im direkten Anschluss übernahm Daniel Fischer die Führung und gab diese bis zu seinem Abflug in der sechsten Runde nicht mehr ab. Danach war das Rennen für den sympathischen Rohrer Piloten allerdings schon vorzeitig zu Ende. Die Führung erntete dadurch der Lette Uldis Freimanis, der einige Runden zuvor schon Alfred Schäfers von der zweiten Position verdrängt hatte.

ATV Daniel Fischer

Christian Böhnke war es im gleichen Zeitraum wie Daniel Fischer´s Abflug gelungen auf Platz zwei vorzufahren, auf dem er schlussendlich auch das Rennen in Triptis auch beendete. Alfred Schäfers blieb folglich nichts anderes übrig, als sich am Ende des Rennens mit dem dritten Platz zu arrangieren, während die weiteren Positionen noch an Michael Grimm und Peter Koppe gingen.

Die Meisterschaft bei den ATV´s führt nun Uldis Freimanis vor Daniel Fischer und Alfred Schäfers an. Dahinter folgen aktuell Christian Böhnke und Franz Ackermann.

Bleibt abschliessend zu hoffen, dass auch die entsprechende Fahrzeugindustrie diesen Boom in der Maxxis Cross Country Meisterschaft erkennt und durch Präsenz vor Ort verstärkt umsetzt. Der Markt ist auf jeden Fall heiss.

Alle Ergebnisse im Detail wie immer auf der neuen Website von xcc-racing.com