Doch direkt nach dem Start sah es erst einmal für die Startnummer 13 nicht ganz so gut aus: Zunächst gewann nämlich Simo Kirssi mit der günstigen Startposition 2 den Holeshot vor Mikael Musqvin mit Startposition 1.
Dahinter kamen in der ersten Kurve Andy Boller vor Samuli Aro und den beiden Deutschen Christian Weiß und Marco Straubel. Dann kam erst einmal lange nichts.

Doch schon eine Runde später sah es ganz anders aus:
Der zweifache Enduro-Weltmeister und ehemalige GCC-Champion Samuli Aro lenkte seine KTM als Erster durch die Zählstelle, gefolgt von Marco Straubel, der ebenfalls seine 450er KTM einsetze. Dann erst Simo Kirssi aber dann doch schon Svitko:
Von da an kämpfte sich der Slowake jede Runde einen Platz weiter nach vorne - bis er auf Rang zwei, ca. 20 Sekunden hinter Aro die gleichen Zeiten fuhr.
Ebenfalls auf dem Weg nach vorne, Musqvin, der in der ersten Runde weit zurück gefallen war, aber schon in der vierten Runde wieder auf dem dritten Platz unterwegs war.
2010-Sonneberg-Kirssi-SimoDenn in dieser Zeit litt Simo Kirssi (im Bild oben) an dicken Unterarmen, sah durch das Doppelglas der Brille nicht so gut und kam einfach nicht so recht in den Fluß. Bei dem Finnen änderte sich dies alles dann nach dem Tankstopp: Plötzlich wurde er sicherer und schneller und fuhr sogar die besten Zeiten des gesamten Rennens. Allerdings konnte er die BMW nur noch auf Platz 4 nach vorne fahren - für mehr war das Rennen einfach zu kurz.

2010-Sonneberg-Aro_Samuli-SchlammlochFür noch einen Finnen änderte sich alles nach dem Tankstopp: Der Führende Samuli Aro (im Bild oben), der ungewohnt im Sarholz-Trikot fuhr, bekam so dicke Arme, dass er fast nicht mehr den Lenker festhalten konnte. Das mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass er in Finnland mit der 300er statt mit der 450er gefahren ist und die 4-Takt-Maschine bisher nur wenig ausprobiert hat. Er verlor seine Führung und fast auch noch den zweiten Platz, denn Antoine Letellier konnte endlich mal wieder einen GCC-Lauf beenden. Dass der Cross-Spezialist schnell ist, war ja bekannt, doch sein Fahrzeug war in der letzten Saison nicht als das Zuverlässigste bekannt geworden. Nun aber startete er auf Beta: "Aprilia hat mir erst sehr spät gesagt, dass sie ihr gesamtes Offroad-Engagement einstellen. Da wurde es schwierig einen Platz in einem Team zu bekommen. Erst jetzt hat Beta einen Vertrag über die französische Meisterschaft, das GCC und ein paar Enduro-WM-Läufe mit mir vereinbart." Mit dem neuen Motorrad konnte der Franzose immerhin schon dreimal trainieren und hat noch nicht einmal ein eigenes Fahrwerk.

Bester Deutscher wurde Marco Straubel, der kurz vor Schluß seinen vierten Rang noch an Kirssi abgeben musste, vor Steffen Albrecht.
Christian Weiß wurde von einem Stein ausgebremst, der die Kette herunterhebelte. Mit einer Runde Rückstand war er zumindest noch siebenter: "Ich konnte zum Schluß noch den Erik Müller überholen. Das war mir schon wichtig," meinte er anschließend vergleichsweise gelassen ob seines Pechs.
Und damit ist auch schon die Platzierung von Müller verraten: der 17-jährige Kawasaki-Fahrer kam auf den achten Tagesrang in diesem internationalen Feld. 2010-Sonneberg-Musquin_Sturz_vor_EckenbachKniefall vor dem Chef? Mickael Musquin geht vor Bernd Eckenbach zu Boden - und blieb später im Schlamm stecken - statt zweiten Platz nur der 13. Tagesrang für den Franzosen

Die gesamte Veranstaltung stand unter dem Motto April-Wetter: Nachdem der komplette Samstag im Trockenen, unter leichten Bedingungen für die Anfänger, Damen, Senioren usw. abgewickelt wurde, sorgte der nächtliche Regen für verschärfte Bedingungen am Sonntag.
Also hatten nach den Quads auch die Sportfahrer und dann erst recht die Experten und Pros nicht nur unter abwechselnden Regenschauern und Sonnenschein zu fahren, sondern mussten sich fast jede Runde auf neue tiefe Spurrillen und anderen rutschigen Untergrund einstellen.
Nichts um gut in Rhythmus zu kommen, doch Svitko hatte die Aufgabe in meisterlicher Manier gelöst.

Bei der Klasse der Experten (früher Pro Lites) sah es wieder einmal nach einen Sieg von Derrick Görner aus. "Ich war in Führung und hatte einen ausreichenden Vorsprung, aber dann kosteten mich zwei Stürze den Sieg." Beim ersten Sturz klemmte sich Görner zwar nur den Finger schmerzhaft ein, doch beim zweiten Sturz war auch noch der Lenker total schief und krumm. Zweimal musste der Husaberg-Fahrer anhalten und versuchte vergeblich den Lenker zu richten: "Ich kann einfach nicht vernünftig mit einem krummen Lenker fahren," entschuligte er sich für seinen zweiten Tagesrang hinter KTM-Fahrer Michael Kartenberg.
Wie Görner auf Rang zwei ist auch der drittplatzierte Gerd Pfefferkorn sonst in der Deutschen Enduro-Meisterschaft unterwegs. Auch sonst kann man viele Fahrer aus der DEM in der Expertenklasse finden.

Die Siegerehrung der Expert-Klasse:

2010-Sonneberg-Podium-Expertsv.l.n.r.: Derrick Görner (2) - Michael Kartenberg (1) - Gerd Pfefferkorn (3) - Daniel Weiß (4) - Michael Herrmann (5)

Alle Berichte aller Klassen gibt es hier: www.xcc-racing.com/.........../berichte

Alle Ergebnisse gibt es hier: www.xcc-racing.com