Rund 140 Teams und fast 280 Piloten waren diesmal in den Klassen Prestige, Sport und UTV an den Start gegangen. Zudem gab es erstmals auch eine Touristenklasse für nicht so versierte oder sportlich ambitionierte Fahrer und Fahrerinnen, die einfach mal nur dabei sein wollten.

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Und die diesjährige Strecke sollte es wirklich in sich haben, denn rund 60 Prozent des ausgewiesenen Kurses waren echtes Gelände und vielen der Teilnehmer wurden diesmal ihre Grenzen aufgezeigt. Es war alles geboten, von Steilauffahrten, über Wasserdurchfahrten, Wald- und Feldwege und einige Kilometer waren auch auf der Straße zurückzulegen. Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer, die es ins Ziel geschafft haben und auch tatsächlich die zweieinhalb Runden hinter sich gebracht hatten, knapp 200 Kilometer hinter sich gebracht. Ein hartes Stück Arbeit für die einen, Enduroalltag für die anderen. Dirk Peter vom Twood Team Parthen, der ja eigentlich hauptsächlich in der Deutschen Enduromeisterschaft auf einem Solo-Motorrad unterwegs ist, hatte am Ende des Tages nur lobende Worte. „Wir hatten viel Geländeanteil und es hat einfach mal wieder nur Spass gemacht. Allerdings war es diesmal auch wirklich nicht einfach ohne Strafzeiten zu bleiben. Die Wege wurden immer glatter und man musste schon nach guten Spuren suchen, um ordentlich Gripp zu haben", sagt einer, der wohl zu den erfahrensten Piloten im ganzen Starterfeld gehörte.

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Und das dezimierte sich in unglaublicher Geschwindigkeit. „Bis zur ersten Sonderprüfung der ersten runde hatten wir schon 60 Ausfälle und Leute die einfach aufgegeben haben", so Sylvia Neubert vom Organisationsteam. Und das sollte noch lange nicht das Ende sein, denn mit Verlauf des Rennens wurden die Bedingungen nicht leichter, einige Passagen mußten komplett aus dem Kurs genommen werden und neben Fahrern und Fahrerinnen gab hier und da auch das Material den Geist auf.

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Während die erste Sonderprüfung noch recht flüssig zu fahren war, trennte sich auf der zweiten dann doch schon zu Beginn des Renntages die Spreu vom Weizen. Sehr selektiv und mit einigen Ecken und Kanten mußten selbst versierte Piloten ordentlich am Gashahn drehen, um gute Zeiten auf den eisigen Boden zu bringen.

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Weiter ging die wilde Jagd auf den Yeti, die manch eines der Teams auch in ihren Namen, wie Yeti-Rächer, Yetikill oder Quad Elite Yeti Jäger klar angesagt hatte. Doch das Feld wurde immer dünner. Immer mehr Fahrer mußten aufgeben, immer öfter kam es an Auffahrten zu Staus und leider waren auch einige Unfälle zu vermelden. Doch die Resonanz war einfach nur genial. Selbst Piloten, die eigentlich wie ein Häufchen Elend neben ihrem noch elender zugerichteten Quad hätten stehen sollen zeigten sich begeistert, freuten sich über die Erfahrung Yeti-Trophy und verkündeten einstimmig: „Das war geil, wir kommen wieder."

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Der ganze Spass sollte eigentlich gegen 17 Uhr auf dem Rochlitzer Marktplatz zu Ende sein, doch manch einer trudelte sogar erst nach der Siegerehrung, die gegen 21 Uhr stattfand, im Ziel ein... und hatte dabei noch nicht die zweieinhalb Runden hinter sich. Gewinner der Veranstaltung waren in der Prestige-Klasse Ronny Günther und sein Partner Faulhaber, der keinen Vornamen hat. Zumindest wußte den nicht einmal dessen Teamchef Nicki Neubert. Das diese beiden ganz oben auf der Bühne standen, war ohnehin eine kleine Überraschung. Sie hatten die Favoriten Dirk Peter und Michael Krambehr vom Twood Team Parthen mit über zwei Minuten hinter sich gelassen. Wie das kommen konnte wußte allerdings Jens Zimmermann. „In der ersten Sonderprüfung wurden 2 Hänge unbefahrbar und wir mussten entscheiden ob wir sie komplett aus der Wertung nehmen, oder einfach die zwei Stellen an denen nichts mehr ging heraus nehmen. Wir haben uns dann für eine Verkürzung der Prüfung entschieden. Während Dirk und Michael noch die komplette Runde fuhren, waren viele der anderen Team auf der verkürzten Strecke unterwegs. Sicher nicht 100%ig gerecht, aber wir wollten den Fahrern die schöne Prüfung nicht vorenthalten. Die beiden hat es dabei leider voll erwischt!" Die beiden schnellsten Piloten des Tages nahmen es locker. „Wir wollten hier unseren Spass, uns ging es nicht um den Pokal. Den Spass hatten wir auf jeden Fall und einen Pokal haben wir ja schließlich auch bekommen. Wichtiger war für uns, dass wir alle wieder gesund und mit nicht zerstörten Maschinen nach Hause fahren." Und das gelang allen Twood Team-Fahrern. Die vier Teams belegten die Platze zwei bis fünf. Auf dem fünften Rang landete mit Nico Richter übrigens der GCC-Champ der Quad Klasse. Der Meister der Saison 2008 sicherte sich diesen Rang mit seinem Partner Jörg Thielicke. „Das war mein erstes Rennen mit einem ATV, ich denke es wird auch das letzte gewesen sein. Ein Sportquad ist mir definitiv lieber", so Richter, der im Übrigen immer noch kein Team für die Saison 2009 hat und in Seelitz eine 700er Grizzly pilotierte.

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Die eigentlichen Sieger der Veranstaltung in Seelitz wurden übrigens noch nicht genannt. Denn das dürften die Quadhändler und Teile-Dealer der Teilnehmer sein. Denn es ging schon einiges zu Bruch, bei der Yeti-Trophy 2009, doch so lange alle ihren Spass dabei hatten ist die ATV- und Quad-Welt ja in bester Ordnung.

Ergebnisse der Yeti 2009 findet Ihr hier!