Sherco Racing kommt mit einem bekannten Trio zur 47. Rallye Dakar. Lorenzo Santolino, Harith Noah und Rui Goncalves nehmen einen neuen Anlauf in Saudi-Arabien. Der Spanier Santolino will sein bisher bestes Finish verbessern, der Inder Noah auf seinem ausgezeichneten 11. Rang in der letzten Dakar aufbauen und der Portugiese Goncalves endlich mal wieder im Ziel ankommen.
Santolino hat bisher zwei Top-10-Ergebnisse zu Buche stehen. 2021 setzte er eine persönliche Bestmarke als Sechster. Zwei Jahre später beendete er das Rennen als Neunter. Diesen Januar musste er mit einem technischen Problem sehr früh aufgeben. Mit Blick auf das Gesamtresultat hält der 37-Jährige einen Platz in den Top 5 für machbar.
Lorenzo Santolino: "Wir haben einige Einstellungen und die Elektronik am Motorrad verbessert sowie an der Gabel gearbeitet. Wir haben viel in Europa getestet, aber die Rally du Maroc war die Nagelprobe, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Die Basis war gut, aber wir haben bei mehreren Tests in Marokko im November festgestellt, dass wir einige kleine Anpassungen vornehmen sollten. Das Gefühl ist jetzt gut, weil es mir mehr Komfort bietet, was sich positiv auf die Dakar auswirken wird. Ich kenne das Motorrad und weiß, wie es reagiert, das gibt mir Selbstvertrauen."
"Fast alle Rennen, die ich im Laufe des Jahres gefahren bin, waren in Europa auf Strecken mit weniger Navigation. Marokko war meine Rückkehr in die Wüste. Ich hatte ein ausgezeichnetes Gefühl. Mit einem zweiten Platz auf der letzten Etappe hielt ich das Tempo der Besten. Für die Dakar 2025 ist das Ziel, in den Top 5 zu landen. Es ist nicht einfach, aber wir können es schaffen. Wenn alles gut läuft, sollten wir unter den Top 10 sein. Und wenn die Rallye ein bisschen zu unseren Gunsten verläuft, können wir in die Top 5 fahren. Es ist ein realistisches Ziel. Träume ich von einem Podium? Warum nicht. Aber es müssten viele Dinge zusammenpassen. Das Problem im Jahr 2024 war schade, denn ich denke, wir hätten eine gute Dakar haben können. Ich freue mich darauf, dass dieses Jahr meins ist, dass alles nach meinen Vorstellungen läuft und dass ich das Beste aus der Dakar machen kann."
"Alles ist möglich im Leben"
Der in Deutschland geborene Harith Noah sicherte sich in der letzten Dakar die Anerkennung der Szene mit einem starken 11. Gesamtrang und dem Sieg in der Rally2 Kategorie. Für den 31-Jährigen markierte es im fünften Anlauf die zweite Zielankunft. Seine Devise: "Alles ist möglich im Leben, wenn du entschlossen bist." Noah ist einer von zwei indischen Motorradpiloten, die es bisher ins Ziel einer Dakar schafften.
Der ehemalige Motocross-Vizeweltmeister Rui Goncalves konnte die Dakar bei bisher vier Teilnahmen zwei Mal zu Ende fahren. Diesen Januar hatte er die Ziellinie im Blick, bevor er auf der vorletzten Etappe stürzte und sich die Schulter verletzte. Es brauchte zwei Operationen und mehrere Monate Pause. Jetzt bezeichnet sich der Portugiese wieder als fit und bereit für das Abenteuer Dakar.
Am 3. Januar geht es los mit dem Prolog in Bisha. Schon zwei Tage später wartet die 1.057 Kilometer lange zweitägige 48h Chrono-Etappe. Das wird ein brutaler Härtetest, den es so noch nie gab in der Geschichte der Rallye. Für Santolino, Noah und Goncalves gilt es nach dem Prolog und der ersten 400km Wertungsprüfung am 4.1., diese ersten Tage sicher überstehen, um im weiteren Rennverlauf angreifen zu können - und damit am Ende ein Top-5-Ergebnis möglich zu machen.