Coma 2-D-2012

Zum Auftakt noch Zweiter, ließ Marc Coma am Montag seine Hauptrivalen im Kampf um den Sieg hinter sich, angefangen bei Cyril Despres, vor dem er mit 2:52 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung führt.

Bei einer Distanz von 295 km bewegten sich die Abstände auf der zweiten Wertungsprüfung der Dakar 2012 bereits im Minutenbereich. Der Titelverteidiger führte das Rennen während des gesamten letzten Teils der Strecke an und holt sich seinen insgesamt 17. Etappensieg. Despres, der es am Vortag ruhig hatte angehen lassen, musste von der 13. Position aus starten. Unterwegs lässt er zunächst Olivier Pain, dann Pal Anders Ullevalseter und Quinn Cody hinter sich, der an der Halbzeitmarke die beste Leistung abliefert. Aber auf dem letzten sandigen Abschnitt, der gut 50 km lang ist, macht Coma den Rückstand wett und fährt im Ziel sogar einen Vorsprung von 1:18 auf Despres heraus. Während Cody mit technischen Schwierigkeiten kämpfte, rückt Despres in der Gesamtwertung Francisco Lopez auf den Leib.

Nach dem Argentinier Pizzolito war es am Montag Joan Barreda vom bayrisch-italienischen Husqvarna Rallye Team by Speedbrain, der aufhorchen ließ. Tagesrang drei für den Spanier, der bei der Marokko-Rallye vor kurzem immerhin zweifacher Etappensieger wurde. Barreda stammt übrigens aus der Stadt Castellon, die schon dreimal Austragungsort einer Dakar-Etappe war.

Lopez wird am Ende Vierter wird, Jakub Przygonski  Fünfter und David Casteu mit Insektenstich und geschwollenem Auge Sechster. GCC-Meister und Teamkollege Paulo Goncalves liegt mit rund 20 Minuten Rückstand auf Rang 21.

Marc Coma: "Der erste Teil der Wertungsprüfung war sehr schnell und Chaleco (Lopez) und ich sind volles Tempo gegangen. Und ich kann euch sagen, dass die Aprilia wirklich sehr schnell ist. Aber dann kam der zweite Teil mit Sand und Dünen. Der war technisch viel anspruchsvoller und erforderte auch ein bisschen Navigation. Ich habe mich an die Spitze gesetzt und bin ein gutes Tempo gefahren. Ich bin zufrieden, weil ich keinen Ausflug in die Rabatte gemacht habe. Es war ein guter Tag für mich."

Cyril Despres: "Die erste Wertungsprüfung als Einstieg, die zweite, um sicherer zu werden... Das war alles in allem ein guter Tag. Heute Morgen war es beim Überholen ein wenig staubig, aber insgesamt haben die anderen Platz gemacht, um mich vorbeizulassen, also Danke an alle. Was den zweiten Teil der Wertungsprüfung betrifft, war sie nicht so leicht, weil der Sand doch recht weich war. Aber ist es ganz gut gelaufen."

Joan Barreda: "Die ersten 170 km waren extrem schnelle Piste mit vielen Vollgas-Sequenzen. Danach kam ein Flußbett mit großen Steinen, in dem ich allerdings noch keine Überholmanöver riskierte, da das Sturzrisiko durch die Verhältnisse relativ hoch war. Ich konnte auf die vorderen Fahrer etwas auffahren und dann im letzten sandigen Teilabschnitt noch überholen und Zeit gutmachen. Der letzte Teil war physisch sehr anstrengend und glich teilweise einer sandigen MX-Strecke. Auch die Navigation war stellenweise nicht zu unterschätzen. Ich freue mich, dass ich morgen das Rennen als Dritter aufnehmen kann."

Paulo Goncalves: "Gestern ging ich es etwas zu vorsichtig an, was mir leider heute eine ungünstige Startposition bescherte. Immer wenn ich auf andere Fahrer aufschließ, war das Gelände leider so, dass das Überholen zu risikoreich war. Aber ich bin froh die ersten beiden Tage ohne Sturz überstanden zu haben und werde die nächsten Tage attackieren. Gestern hatte ich zusätzlich noch ein Penalty wegen
Speeding aufgebrummt bekommen weshalb ich mich in der Gesamtwertung nun nach vorne kämpfen muss. Noch ist nichts verloren, die richtig schweren Etappen liegen alle noch vor uns."

Bei den Quads führte der Uruguayer Sergio Lafuente am Ende einer Wertungsprüfung, die mit 295 km beträchtlich länger war als der Auftakt in Santa Rosa, die Lafuente ebenfalls für sich entschied.

Stand nach Etappe 2
Santa Rosa de la Pampa - San Rafael
 
1. Marc Coma (SPA) KTM 3:40:12 Std
2. Francisco Lopez (CHI) Aprilia 2:30 Min zurück
3. Cyril Despres (FRA) KTM 2:52
4. Jakub Przygonski (POL) KTM 4:52
5. Joan Barreda (SPA) Husqvarna 8:16

Foto: M. Maragni