
Der fünfte Lauf zur FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft ist Geschichte und erneut setzt unser deutsch-bayerisches Aushängeschild ein Ausrufezeichen mit einem astreinen Sieg. Diesen versüßt er sich noch mit einem Vorsporung von fast sechs Minuten auf den Zweitplatzierten nach einer Fahrzeit von knapp vier Stunden.

Hard Enduro in Reinkultur über insgesamt vier Stunden Racing vom Meer bis zum Gipfel des Olympos-Berges. Das bietet nur das Sea to Sky. Über zwei Kilometer in den Wolken und bedrohliche Passagen wie Alcatraz, Mini Erzberg und Sorry Bro verschärfen das Event nochmals.

Doch Manuel Lettenbichler hatte anscheinend maximalem Fahrspaß bei diesem Finale und holt sich 11 von 14 Sektionsbestzeiten. Nach dem Motto nach vorne stürmen und nicht mehr zurück schauen sicherte er sich einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg.

Ein später Vorstoß seines stärksten Herausforderers in diesem Rennen, Mario Roman, kam in den letzten Anstiegen zum Berggipfel zu spät, so dass Manuel seinen dritten Sieg in dieser Saison einfuhr. Damit sicherte er sich hier 41 Punkte, während sein stärkster Titelrivale Billy Bolt nur 15 Punkte erzielte. Dazu muss man sagen, dass Billy seit dem Beach Race mit einem Infekt kämpft und stark gebeutelt in die Rennen ging. Umso mehr ist seine enorme fahrerische Leistung beachtenswert. Letti hat jetzt natürlich die HEWC-Trophäe im Visier: "Ich habe mich an diesem Wochenende ziemlich gut gefühlt, nachdem ich in den letzten beiden Rennen ein wenig zu kämpfen hatte und mir Billy richtig einheizte." erklärte Mani im Ziel.

"Ich hatte heute Morgen einen guten Start mit einem guten Ergebnis von gestern und das war wichtig. Ich habe von Anfang an einen Vorsprung herausgefahren und nicht zu viel gepusht, habe aber versucht einfach flüssig zu fahren und den Reifen so gut wie möglich zu schonen und das hat wirklich gut funktioniert. Beim ersten Tankstopp hatte ich schon über zwei Minuten Vorsprung und ich habe versucht ruhig zu bleiben und den Reifen weiterhin zu schonen, was meiner Meinung nach einer der Schlüsselpunkte für heute und in diesem Rennen war. Wir wissen aus den vergangenen Jahren, wie diese Rennen den Reifen malträtiert. Ich schaffte es, einen weiteren Vorsprung nach dem zweiten Tankstopp herauszufahren. Danach gab es eine neue Sektion Namens Alcatraz, wo es überhaupt keine Linie gab. Sie haben einfach etwas Klebeband angebracht und es so gelassen wie es die Natur vorgab. Es war also wirklich schwierig, der Erste zu sein und die richtige Linie zu finden. Zu diesem Zeitpunkt war ich ziemlich müde, aber ich wusste, dass es danach nicht mehr so weit war und ich musste nur noch Sorry Bro fahren und war natürlich begeistert, als Erster die Zielflagge zu sehen."

Ein weiteres Podium für Mario Roman
Mario Roman hielt sich während des gestrigen "Sprint"-Rennens in Wald noch etwas zurück, um nicht schon müde ins Finale zu starten. Mario Roman fühlte sich genauso wohl wie Lettenbichler, als er die Kontrollpunkte und Herausforderungen bewältigte, obwohl er allmählich Zeit verlor und zugab, dass er härter hätte pushen können.

Der Sherco Factory Racing-Pilot wurde immer stärker, als das Rennen den letzten schwierigen Anstieg zur Gondel erreichte. Und das ist Mario Romans bevorzugtes Terrain. Je schwieriger, umso besser. Er kam mit knapp sechs Minuten Rückstand ins Ziel und belegte ein weiteres Podium beim Sea to Sky: "Ein weiteres Jahr auf dem Sea to Sky-Podium macht mich sehr zufrieden." ,sagt der Sherco-Fahrer. "Insgesamt lief das Rennen gut, auch wenn ich mir die Frage gestellt habe, was wäre passiert, wenn ich noch etwas gepusht hätte. Ich glaube, ich habe mich von der Mitte des Rennens bis zum Ende etwas entspannt und das hat den Unterschied ausgemacht. Heute war der harte Tag – der, den ich am meisten mag. Man beginnt am Strand und beendet das Renn auf dem Gipfel. Am Strand habe ich es ruhig angehen lassen, denn ehrlich gesagt ist das Tempo dort verrückt. Ich verstehe nicht wirklich, wie manche Jungs mit all dem Staub und dem Risiko so schnell fahren - Vollgas im vierten oder fünften Gang. Ich habe versucht so schnell wie möglich zu fahren, ohne zu viele Risiken einzugehen und nach und nach fühlte ich mich besser und fand meinen Rhythmus. Nach dem Wood Canyon habe ich angefangen mich mit Top-Fahrern wie Billy, Wade, Brightmore und so weiter auseinanderzusetzen. Von dort aus stürmte ich auf den zweiten Platz vor und versuchte in der Nähe von Manuel zu bleiben, der durchs Gelände nur so flog. Der Abstand wurde langsam größer, aber nie viel, also bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Das Motorrad hat perfekt funktioniert, ehrlich gesagt war es das Beste Zusammenspiel in dieser Saison - Motor, Federung, Vergaserabstimmung - alles war genau richtig. Deshalb möchte ich mich bei der ganzen Mannschaft und bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben."

Brightmore etabliert sich als Podiumsanwärter
Mitch Brightmore hat sich mit seinem dritten Platz in der Saison 2025 als regelmäßiger Podiumsanwärter etabliert und zeigte die Bandbreite seiner Fähigkeiten. Der Fahrer des X-Grip Racing Teams hatte einen ähnlichen Rückstand auf Mario wie der Sherco-Pilot auf den Sieger, wodurch sich diese drei vom Rest des Feldes absetzten und sich die Podiumsplätze verdienten.

"Ich habe Sea to Sky dieses Jahr wirklich genossen", sagte Mitch im Ziel, "ich habe es vom Strandrennen bis zum Bergrennen genossen und ich denke, das hat sich an meinem Fahrstil gezeigt. Ich bin wahrscheinlich so gut gefahren wie seit langem nicht mehr. Ich habe mich den ganzen Tag gut gefühlt und bin als Dritter ins Ziel gekommen."


Ergebnisse Sea to Sky 2025



VIDEO Highlights - Mountain Race
Beste Deutsche Fahrer TOP-150:
- 12. Felix Bähker
- 48. Felix Bopp
- 49. Marcel Teucher
- 80. Timo Jungmann
- 96. Richard Heinike
- 128. Yunus Reinert
- 135. Felix Bräuer