Es ist erst Halbzeit und doch scheinen einige Weichen bereits in Richtung Weltmeisterschaft gestellt: Zumindest Mika Ahola scheint nach dem Ausfall von Christophe Nambotin der Titel fast nicht mehr zu nehmen sein.

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Dabei sah es erstmal gar nicht danach aus: Im direkten Duell in den ersten beiden Runden konnte Nambotin nicht nur mithalten, sondern im langen Endurotest immer wieder Ahola (im Bild oben) knapp überholen. In der Cross-Prüfung und im Spezialtest holte sich der Finne dann die Führung wieder knapp zurück. Doch in der dritten Runde musste Nambotin seine GasGas mit gebrochener Hinterradfederung-Umlenkung in die Ecke stellen und war damit aus dem Rennen.
So kämpfte plötzlich Alex Salvini um den zweiten Platz mit den Husaberg-Fahrern Marko Tarkkala und Joakim Ljunggren. Der Italiener schien mit der großen Husqvarna dem Durchbruch so nahe - da stützte er in dem vorletzten Test gleich viermal: "Irgendwann hatte ich mir dabei dann auch die Hinterradbremse demoliert - und in der nächsten Kurve ging es dann richtig ab," meinte Salvini als er aus dem Parc ferme humpelte.
So stand am Ende Tarkkala vor Ljunggren auf Platz zwei und drei auf dem Treppchen.

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Die E1-Klasse gewann diesmal Matti Seistola (im Bild oben): Der Finne hatte zwischenzeitlich sogar über 10 Sekunden Vorsprung auf seinen Husavarna-Teamkollegen Juha Salminen. Doch nach einen Sturz in der Enduroprüfung schmolz dieser dahin und Salminen lag fast eine Sekunde vorne. "Ich konnte dann aber trotzdem Druck machen und das Ganze konrolliert halten," freute sich der früher als Sturzpilot berüchtigte Seistola, als er am Ende doch noch alle vier Prüfungen gewinnen konnte und mit 2,59 Sekunden den Tagessieg holte.
Hinter Rodrig Thain war Eero Remes erneut "nur" auf dem vierten Platz: "Ich kann es jetzt nicht fest machen, woran es gelegen hat, ich hatte keine besonderen Probleme - die Anderen waren einfach schneller."

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Deutlich überlegen war Antoine Meo diesmal nicht - aber am Ende reichte es mit weniger als fünf Sekunden zum Tagessieg vor Pierre-Alexandre Renet: Der ärgerte sich ein bißchen: "Bis auf einen kurzen Sturz war ich aber den gesamten Tag über in Reichweite zum Sieg." Natürlich brillierte der Ex-Motocross-Weltmeister erneut mit Bestzeiten auf der Motocross-Strecke und konnte sich damit knapp vor Cristobal Guerrero halten: Der KTM-Fahrer hatte nämlich zwei Stürze und brach sich dabei im Extremtest auch noch den Kupplungshebel ab. Deshalb musste Guerrero die 350er ohne Kupplung durch die anschließende lange Enduroprüfung scheuchen.
Einen Fast-Ausfall verzeichnete Johnny Aubert schon in der ersten Etappe am Morgen: Seine KTM ging aus und war nicht wieder zum Leben zu erwecken - erstaunlich schnell hatte ihn sein Mechaniker vom Team gefunden und auch den Fehler: Ein Benzinschlauch saß nicht richtig fest auf der Einspritzanlage. Etwas, was Aubert vielleicht auch selbst hätte finden können. So aber verlor der (nur!) drei Minuten an der nächsten Zeitkontrolle und trotzdem noch auf dem achten Tagesrang. Ohne den Zwischenfall wäre der Franzose mit den gleichen Zeiten, die er danach gefahren ist - mit nur 1,77 Sekunden Abstand sogar Zweiter gewesen.
Einen echten Ausfall hatte hingegen der aus der GCC bekannte Hans Vogels: "Ich war wirklich gut drauf und lag unter den Top 5, weil da alle so dicht beieinander waren. Dann ging das Motorrad aus - irgendwas mit der Kurbelwelle. Ich konnte dann erst mal die Maschine noch mal Anschieben, nachdem ich zuerst noch einmal Rückwärts geschoben hatte, damit der Motor wieder frei lief - doch nach dem nächsten Test passierte das wieder und ich konnte nichts mehr machen. Insgesamt habe ich das Motorrad vielleicht einen Kilometer weit angeschoben ..."

Wie in den anderen Klassen hat es auch in der Junioren-Klasse einen spektakulären Ausfall gegeben: Der Führende, Antti Hellsten, versenkte seine KTM und fiel deshalb aus. Doch seine WM-Führung gab der Finne trotzdem nicht ab. Allerdings schrumpfte nun sein Vorsprung gewaltig - weil in diesem Jahr auch erstmals alle acht Läufe auch für die Junioren gewertet werden - ohne ein Streichergebnis!

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Der Ausfall, bzw. die Aufgabe von Marcus Kehr ist aus deutscher Sicht ebenfalls noch spektakulär: Nach zwei Runden konnte der Sachse den Lenker nicht mehr halten: "Bei jeder Bodenwelle rutscht mir einfach die rechte Hand vom Griff," meinte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Dabei wäre es diesmal so einfach gewesen, ein paar Punkte zu sichern: Gerade noch 12 Fahrer erreichten das Ziel.

Alle Ergebnisse des zweiten Fahrtages:

Klasse E1: Hier Klicken! (PDF)
WM-Stand nach 8 von 16 Wertungstagen:
1. Salminen, 189 Punkte; 2. Eero Remes, FIN, KTM, 160; 3. Seistola 156; 4. Thain 129; 5. Lorenzo Santolino, E, KTM 115; 6. Planet 111; 7. Gauthier 110; 8. Deparrois 107; 9. Oldrati 97; 10. Felicia 46; 14. Edward Hübner, D, KTM, 36 Punkte;
20. Andreas Beier, D, KTM, 8 Punkte.

Klasse E2: Hier Klicken! (PDF)
WM-Stand: 1. Meo, 182 Punkte; 2. Cervantes 158; 3. Renet 152; 4. Christobal Guerrero, E, KTM, 139 Punkte; 5. Johnny Aubert, F, KTM, 124; 6. Albergoni 120; 7. Basset 104; 8. Goblet 96; 10. Vogels 82

Klasse E3: Hier Klicken! (PDF)
WM-Stand:1. Ahola, 194 Punkte; 2. Nambotin 151; 3. Ljunggren 147; 4. Tarkkala 136; 5. Mena 121; 6. Guillaume 114; 7. Figueras 94; 8. Salvini 75; 9. Mossini 69; 10. Faccini 58; 15. Markus Kehr, D, KTM, 43 Punkte

Klasse Junioren: Hier Klicken! (PDF)
WM-Stand: 1. Hellsten, 145 Punkte; 2. Joly 120; 3. Manzi 106; 4. Fortunato 92; 5. Roman 92; 6. Guerrero 91; 7. Dumontier 78; 8. Bellino 722; 9. D'Ambrosio 63; 10. Redondi 51.

Die Ergebnisse im Einzelnen: Hier klicken! (weiterführender Link)

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Wer kennt noch diesen Fahrer? Jade Gutzeit war auch schon in der Deutschen Enduro-Meisterschaft unterwegs! Der Südafrikaner war "eben mal" für diesen Lauf nach Europa gekommen.

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Das Foto von der E2-Siegerehrung hat uns freundlicherweise der italienische Fotograf Andrea Belushi zur Verfügung gestellt.

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