
Im Deutschen Enduromuseum in der alten MZ-Fabrik in Zschopau wurde am Wochenende und auf den Tag genau nach 50 Jahren das große Jubiläum zum legendären Trophy-Erfolg durch die deutsche Zündapp-Fabrikmannschaft gefeiert.
Am 18.Oktober 1975 gewann das deutsche Team bei den SIx Days auf der Isle of Man die Gesamtwertung vor Italien und der damaligen Tschechoslowakisch-Sozialistischen Republik (CSSR). Unter Team Manager Erich Messner legten die sechs Piloten eine fehlerfreie Fahrt hin und die Zündapp-Werksmaschinen bestachen durch ihre legendäre Zuverlässigkeit.
Messner hatte zusammen mit Firmeninhaberin Elisabeth Mann neben den Routiniers und bereits mehrfachen Europameistern Rolf Witthöft (damals 31 Jahre alt), Peter Neumann (27 Jahre) sowie Josef Wolfgruber (26) auch drei vielversprechende Nachwuchsfahrer mit ins Team geholt: Jürgen Grisse (27), Eddy Hau (23) sowie Nesthäkchen Eberhard Weber (21) erfüllten dabei die in sie gesetzten Erwartungen.
Bis auf den Kapitän der Mannschaft Rolf Witthöft, der im März diesen Jahres im 81. Lebensjahr verstarb, waren alle ehemaligen Werksfahrer zu der Jubiläumsveranstaltung gekommen, während Zschopau und Umgebung wegen der Austragung des Finallaufs der Enduro-WM pulsierte. Das Fahrerlager befand sich direkt auf dem Parkplatz des Museums.
Museumsleiter Markus Schachtschneider hatte zu diesem Anlass noch vier besondere Maschinen aus dem Technikmuseum Berlin als Leihgaben in das 2022 eröffnete Museum nach Zschopau kommen lassen.

Gedenkminute für Rolf Witthöft
Nach einer Gedenkminute für den "Capitano" Witthöft schilderte Streckensprecher David Kolditz noch einmal die wichtigsten Ereignisse des sechstägigen Wettbewerbs, bei dem keine Trophy-Mannschaft aus der damaligen DDR am Start war. Viele Favoritenteams hatten bereits am ersten Tag Probleme.
John Penton aus den USA musste seine KTM mit Vergaserbrand abstellen und die Tschechen verloren durch einen Kettenriss bei Kvetoslav Masitas Jawa wertvolle Zeit. Damit übernahm die deutsche Mannschaft die Führung und behauptete diese auch am zweiten Tag auf der 305 km langen Strecke, die einmal komplett durch die Peripherie der Insel führte.
(John Penton animierte KTM dazu, spezielle Offroadbikes für den US Markt zu bauen. Er fungierte bis 1977 als erster Importeur der Marke, zu Beginn wurden die Maschinen noch unter dem Logo Penton-KTM verkauft und erreichten Kultstatus. Der Offroad-Pionier und Geschäftsmann ist am 7.September 2025 im Alter von 100 Jahren gestorben)
Tag 3 - Nebel, Regen, Vorsprung ausgebaut
Der dritte Fahrtag über 172 km wurde durch anhaltenden Regen und Nebel sehr anspruchsvoll, dazu kamen A-Zeiten, welche die Fahrer besonders forderten: das Zündapp-Team baute den Vorsprung weiter aus, starke Mannschaften wie Schweden, Kanada und Frankreich hatten weitere Ausfälle zu beklagen. Nach Tag Nummer vier gab es einen Protest gegen Eberhard Weber, der im dichten Nebel eine Durchfahrtskontrolle nicht erkannt hatte. Glücklicherweise hatten die Zeitnehmer seine Passage notiert und die Jury entschied am nächsten Tag mit 8:7 für seine Weiterfahrt.
Zum finalen Abschlussrennen auf den Straßen von Douglas wurden für höhere Endgeschwindigkeiten größere Ritzel und dazu gebrauchte Reifen montiert, am Ende gewann die Mannschaft aus München und stellte auch die beiden besten Fabrikmannschaften (mit jeweils drei Fahrern).
Dazu der viermalige Europameister in der Schnapsglasklasse Peter Neumann: "Auf der Isle of Man bin ich die 100ccm Maschine gefahren, zusammen mit Sepp Wolfgruber und Eberhard Weber. Normalerweise war ich ja in der 50er-Klasse unterwegs, aber das 7-Gang Getriebe der 50er (was man unbedingt brauchte, um damit schnell zu sein) war etwas delikat, die 100er bot deshalb mehr Sicherheiten."
"Witthöft und Grisse sind die 125er gefahren, Eddy Hau die 130er in der 175ccm Klasse. Ich war kein besonders guter Mechaniker und war auch beim Reifenwechsel etwas langsamer als die Kollegen, deshalb war es für mich das Größte, im Werksteam von Zündapp zu fahren, wo ich die fertig präparierte Maschine bekam."

Die Helden von 1975: Josef Wolfgruber, Peter Neumann, Jürgen Grisse, Eddy Hau und Eberhard Weber (v.l.n.r.)
Faszinierende Geschichten aus den Goldenen Zeiten des Geländesports begleiteten den langen Abend, viele ehemalige Rennfahrer von MZ und Simson wie Frank Schubert, Manfred Jäger und Jens Thalmann bereicherten ebenso die Veranstaltung.
Auch der letzte westdeutsche Sieg des Vasenteam wurde gewürdigt: dazu kamen Reinhard Christel, Arnulf Teuchert und Bert von Zitzewitz auf die Bühne: sie hatten 1980 zusammen mit Rolf Witthöft im französischen Brioude gewonnen.
Und ganz zum Schluss dann noch die aktuellen Weltmeister. Uwe Weber, Bert von Zitzewitz und Johannes Steinel waren im August bei der FIM Enduro Vintage in Polen erfolgreich und freuen sich schon auf die Austragung der nächsten Klassik-Teamweltmeisterschaft vom 29.09. bis 3.10. in Zschopau.
(John Penton animierte KTM dazu, spezielle Offroadbikes für den US Markt zu bauen. Er fungierte bis 1977 als erster Importeur der Marke, zu Beginn wurden die Maschinen noch unter dem Logo Penton-KTM verkauft und erreichten Kultstatus. Der Offroad-Pionier und Geschäftsmann ist am 7.September 2025 im Alter von 100 Jahren gestorben)
Tag 3 - Nebel, Regen, Vorsprung ausgebaut
Der dritte Fahrtag über 172 km wurde durch anhaltenden Regen und Nebel sehr anspruchsvoll, dazu kamen A-Zeiten, welche die Fahrer besonders forderten: das Zündapp-Team baute den Vorsprung weiter aus, starke Mannschaften wie Schweden, Kanada und Frankreich hatten weitere Ausfälle zu beklagen. Nach Tag Nummer vier gab es einen Protest gegen Eberhard Weber, der im dichten Nebel eine Durchfahrtskontrolle nicht erkannt hatte. Glücklicherweise hatten die Zeitnehmer seine Passage notiert und die Jury entschied am nächsten Tag mit 8:7 für seine Weiterfahrt.
Zum finalen Abschlussrennen auf den Straßen von Douglas wurden für höhere Endgeschwindigkeiten größere Ritzel und dazu gebrauchte Reifen montiert, am Ende gewann die Mannschaft aus München und stellte auch die beiden besten Fabrikmannschaften (mit jeweils drei Fahrern).
Dazu der viermalige Europameister in der Schnapsglasklasse Peter Neumann: "Auf der Isle of Man bin ich die 100ccm Maschine gefahren, zusammen mit Sepp Wolfgruber und Eberhard Weber. Normalerweise war ich ja in der 50er-Klasse unterwegs, aber das 7-Gang Getriebe der 50er (was man unbedingt brauchte, um damit schnell zu sein) war etwas delikat, die 100er bot deshalb mehr Sicherheiten."
"Witthöft und Grisse sind die 125er gefahren, Eddy Hau die 130er in der 175ccm Klasse. Ich war kein besonders guter Mechaniker und war auch beim Reifenwechsel etwas langsamer als die Kollegen, deshalb war es für mich das Größte, im Werksteam von Zündapp zu fahren, wo ich die fertig präparierte Maschine bekam."

Die Helden von 1975: Josef Wolfgruber, Peter Neumann, Jürgen Grisse, Eddy Hau und Eberhard Weber (v.l.n.r.)
Faszinierende Geschichten aus den Goldenen Zeiten des Geländesports begleiteten den langen Abend, viele ehemalige Rennfahrer von MZ und Simson wie Frank Schubert, Manfred Jäger und Jens Thalmann bereicherten ebenso die Veranstaltung.
Auch der letzte westdeutsche Sieg des Vasenteam wurde gewürdigt: dazu kamen Reinhard Christel, Arnulf Teuchert und Bert von Zitzewitz auf die Bühne: sie hatten 1980 zusammen mit Rolf Witthöft im französischen Brioude gewonnen.
Und ganz zum Schluss dann noch die aktuellen Weltmeister. Uwe Weber, Bert von Zitzewitz und Johannes Steinel waren im August bei der FIM Enduro Vintage in Polen erfolgreich und freuen sich schon auf die Austragung der nächsten Klassik-Teamweltmeisterschaft vom 29.09. bis 3.10. in Zschopau.