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Die Hard Alpi Tour 2020, einer der wenigen Motorsportevents diesen Jahres, der am ursprünglich geplanten Datum stattfand, führte am vergangenen Wochenende 350 Teilnehmer auf den Schotterpisten und Kleinststraßen von Sanremo an der ligurischen Mittelmeerküste bis hinauf ins Skiressort Sestrieres auf über 2.000 Metern in den Seealpen des Piemont.

Der Veranstalter hatte die maximale Teilnehmerzahl wegen der Covid-19 Problematik von 500 auf 350 Fahrer beschränken müssen, um dichte Menschenansammlungen bei Briefings und an den Versorgungsstationen zu vermeiden.

Gefahren wurde wieder in den drei Kategorien Discovery (450 km), Classic (580 km) und Extreme (knapp 900 km), fast 50 % der Teilnehmer kamen aus dem Ausland und 14 Frauen waren in diesem Jahr am Start.

Stefan Hessler testete seine neueste Rallye-Version der Suzuki V-Strom XT 1050 und fand sich in illustrer Gesellschaft mit dem Dakar-Piloten Nicola Dutto und der italienischen Rallyelegende Aldo Winkler, der zusammen mit seinem 21-jährigen Sohn Andrea Freitagnacht um 23.00 Uhr auf Husqvarna Rallyemaschinen auf die Strecke ging.

Diese orientierte sich am Verlauf des Vorjahres, die Fahrer der Extreme-Klasse mussten aber am Colle Melosa einen Zwangsstopp einlegen, nachdem die Behörden die nächtlichen Exkursionen entlang steiler Abgründe entlang der Grenze zu Frankreich untersagt hatten.

Nach dem Restart um 5 Uhr morgens in einer glasklaren Nacht mit guter Sicht und perfekten Wetterbedingungen nahmen die 100 Adventurebike-Fahrer die 50 Kilometer lange Schotterstrecke über den Colle di Sanson und schließlich hinunter nach Triora in Angriff.

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Weiter ging es im Morgengrauen über den schönsten Straßenpass Liguriens, den „Passo della Teglia“ mit 1.385 Metern Höhe in Richtung Osten bis zum Wendepunkt bei Altare in der Provinz von Savona. Zum Teil anspruchsvolle Pisten mit großen Felsbrocken und sandig-staubigen Passagen mit Meerblick stellten hohe Anforderungen an die Teilnehmer nach der ersten Nacht ohne Schlaf, bevor das Biwak in Garessio nach rund 370 Kilometern den Fahrern die Gelegenheit gab, sich am Buffet zu stärken und wenigstens eine kurze Zeit auszuruhen.

Über Ormea und Upega führte die Strecke zur rund 40 km langen „Via del Sale“-Schotterpiste durch das Marquareis-Massiv hinüber zum Colle di Tenda in 1.870 Metern Höhe. In Boves bei Cuneo war der ganze Ort auf den Beinen, um den Teilnehmern auf dem malerischen Marktplatz ein Buffet mit musikalischer Unterhaltung zu bieten, bevor die zweite Nachtetappe durch die Berge von Piemont in Angriff genommen werden konnte.

Die schwierigste Passage war in diesem Jahr der Aufstieg zur Locanda della Trappa auf 920 m in der Gemeinde Barge, auch genannt „Balkon der Alpen“: fast 10 km weicher Schotter, zum Teil bodenlos und mit großen Felsbrocken gespickt, überforderten manchen Teilnehmer, der sich im Sattel seiner Reiseenduro mit über 250 kg Gewicht außerstande sah, nach einem Stopp auf diesem Geröllhang alleine wieder in Schwung zu kommen.

Dafür entschädigte die traumhafte Asphaltstrecke nach Montoso und die Offroadpassagen durch das Skigebiet von Rucas mit atemberaubenden Aussichten auf die Poebene am frühen Sonntagmorgen die gezeichneten Abenteurer, zur Stärkung gab es in Bardinetto noch ein ausgezeichnetes Frühstücksbuffet.

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Leider mussten einige Streckenteile auf der letzten Etappe aus Sicherheitsgründen über die Ausweichroute auf Asphalt umfahren werden, als absoluter Höhepunkt zeigte sich aber wieder einmal gegen Ende die 42 km lange Assietta Kammstrasse vom Colle delle Finestre bis nach Sestrieres, wenn auch, wie immer, mit starkem Ausflugsverkehr und dichten Staubwolken.

Den Abschluß bildete eine letzte Schleife über die „Galleria dei Saraceni“ im Susatal zwischen Salbertrand und Bardonecchia bevor die Teilnehmer am Sonntagmittag bei bestem Spätsommerwetter den Zielbogen in Sestrieres durchquerten.

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Fotos: Massimo Di Trapani


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