"Es ist unglaublich, über 80 Quads und ATV am Start, das ist der Wahnsinn", konnte es auch Jens Zimmermann vom Baboons Racing Team in Walldorf nicht so recht fassen, als er das riesige Starterfeld der Vierrad-Fraktion sah. Was in Tollwitz schon mit einem Rekordstarterfeld von fast 70 Fahrerin begann, fand am ersten Maiwochenende in Walldorf seine ungebremste Fortsetzung.
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Und wieder hatte sich auch alles eingefunden, was in der Deutschen Quadszene Rang und Namen hat. In der Quad-Pro-Klasse gingen unter anderem der amtierende GCC-Meister Nico Richter, der amtierende Quad-Cup Champ Max Freund und die Alskom-Piloten Stefan Schreiber und Robin Bütt an den Start. Nicht fehlen durfte natürlich der Überraschungssieger des Auftaktrennens von Tollwitz, Kevin Ristenbieter.
Und der hatte von Beginn an die Nase vorn, dicht gefolgt von Stefan Schreiber, der jedoch ein paar Rtunden benötigte, um an Ristenbieter vorbei zu gehen. Gänzlich vermisst wurde in der Führungsgruppe nach Runde eins Titelverteidger Nico Richter auf seiner RMX-KTM. Der hatte seine Maschine gleich beim Start abgewürgt und das Rennen als einer der letzten aufgenommen. Und während an der Spitze ein unglaubliches Tempo gefahren wurde, hatte sich Richter innerhalb von zwei Runden schon wieder bis auf Platz acht nach vorn gekämpft.
Wenig später war für Stefan Schreiber das Rennen mit Motorschaden vorzeitig zu Ende. "Wir hatten uns für den Lauf hier eine XC ausgeliehen. Leider hatten wir nicht viel mehr als das Fahrwerk gewechselt und kaum etwas gecheckt. Ich denke mal im Ölkreislauf war etwas verstopft", so Schreiber nach dem Rennen. Derweil machte Kevin Ristenbieter klar, dass der starke Auftritt von Tollwitz keine Eintagsfliege war und er auf der eineinhalbstündigen Distanz eine mehr als nur ernst zunehmende Konkurrenz für die etablierte Elite werden könnte. Nach den Tankstops der Briel-Yamaha-Piloten Ristenbieter und Freund hatte sich dann auch an den Platzierungen wieder einiges geändert. Denn plötzlich war der Titelverteidiger, der sich den Tankstop sparte, wieder am Drücker. Ristenbieter, dessen Kondition zum Ende des Rennens immer mehr nachließ geriet noch einmal mächtig unter Druck von Richter, der offensichtlich schneller war und nur noch auf den richtigen Moment für die Attacke wartete. Doch auch nach hinten musste Richter schauen, denn ihm selbst saß Freund, der zwischenzeitlich Temperaturprobleme mit seiner Maschine hatte, im Nacken. In der vorletzten Runde setzte Richter schon zum Überholen an, hatte aber nicht mit einem zu Überrundeten gerechnet, der ihm plötzlich in die Spur zog. "Es krachte und ich dachte eigentlich, dass Rennen ist für mich zu Ende." Während nicht nur Freund sondern auch noch Mirco Rether und Michael Grimm vorbei gingen, befreite Richter seine Maschine und fuhr das Rennen als Fünfter zu Ende. Ristenbieter wehrte sich in der letzten Runde mit allem, was er u bieten hatte, gegen seinen Teamkollegen und sicherte sich letztlich seinen zweiten Laufsieg vor Freund und Rether.
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Spannend war es auch in der ATV-Klasse, in welcher Titelverteidiger Michael Krambehr zum Auftakt noch verletzungsbedingt geschwächelt hatte. Und auch in walldorf sollte es alles andere als nach Plan für den "Twood Team"-Piloten laufen. "Ich war sehr früh im Rennen komplett ohne Bremsleistung unterwegs", der Crash ließ nicht lange auf sich warten. Krambehr machte einen deftigen Ausflug ins Gelände neben der Strecke und schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Baumbestand am Streckenrand. Ein krummes Quad und eine noch viel krummere Nase bei Krambehr waren das blutige Ergebnis. An der Spitze fuhr derweil Auftaktsieger Stefan Herbst, verfolgt von Enduro-DM-Pilot Dirk Peter, der in der GCC lieber auf der Grizzly unterwegs ist. Und der spielte fast eine Stunde lang mit Herbst, schaute sich dessen Spuren an, um schließlich am Polaris-Pilot vorbei zu gehen. Doch quasi mit dem Überholmannöver verabschiedete sich bei Peter ein Antrieb. Herbst übernahm wieder die Führung und fuhr einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Dirk Peter schleppte sich als Zweiter ins Ziel, Platz drei ging an Nico Wiesel auf der Twood Team Parthen Yamaha. Richtig Pech hatte der jüngste Pilot im ATV-Feld. Der grade einmal 16-jährige Max Thielicke fuhr sein bisher stärkstes Rennen und crashte in der vorletzten Runde auf Platz vier liegend. Damit fiel der Yamaha-Pilot am Ende wieder bis auf Platz 12 zurück.
Bei den Sportfahrern der Quad-Klasse war es wie schon in Tollwitz Richart Schmidt, der sich den Sieg holte. Andreas Rosenlöcher, der zum Saisonauftakt noch Zweiter wurde, musste sich nach schwachem Start diesmal mit Platz fünf hinter Schmidt, Marko Dörfer, Sandy Schulze und Matthias Geist zufrieden geben.

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