Nach gut einem Monat Pause geht´s an diesem Wochenende wieder rund. Am Speedhang in Mernes geht die Deutsche Cross Country Meisterschaft (GCC) in ihre vierte Runde. In der Königsklasse XC Pro sind dabei alle Augen auf den Kampf an der Spitze zwischen Simo Kirssi und Kornel Nemeth gerichtet.
Titelverteidiger Kirssi konnte Nemeth bisher in Schach halten, aber Mernes könnte die Wende bringen. Die Strecke im Zentralspessart bietet eine gehörige Portion Motocross, was Nemeth bekanntlich liegt. Nicht umsonst führt der KTM-Pilot die ADAC Masters Serie an und konnte am Wochenende beim Großen Preis von Deutschland neun Weltmeisterschaftspunkte einfahren.
Kirssi musste sich schon 2008 einem Motocrosser am Speedhang geschlagen geben. Vor Jahresfrist konnte Cyrille Coulon den Finnen bezwingen. Umso mehr sinnt der BMW-Werksfahrer heuer auf Revanche.
Kirssi und Nemeth waren beide seit der letzten GCC-Runde in Sonneberg mächtig unterwegs. Nemeth fuhr mehrere Motocross-Rennen und gar einen Lauf der kanadischen Meisterschaft. Erzrivale Kirssi absolvierte die Enduro WM-Läufe in seiner skandinavischen Heimat und der Slowakei. Dabei konnte er zwei fünfte, einen sechsten und einen siebten Platz einfahren, und sich in der Tabelle auf Rang sieben verbessern.
Aber das Favoritenduo sollte sich seiner Sache nicht zu sicher sein. Mit Antoine Letellier kehrt ein bekannt schnelles Gesicht in die GCC zurück. Und wenn es einen Kurs gibt, der Letelliers Zweizylinder Aprilia besonders liegt, dann ist es der Speedhang. Der Franzose wollte ursprünglich die ganze Serie fahren, jetzt steigt er eben zur Saisonmitte ein - und ist prompt Geheimtipp.
Dennis Schröter (Silent Sport KTM) und Alexandre Rouis (Parthen Yamaha) mögen´s ebenfalls schnell. Die beiden Neulinge haben sich bisher teuer verkauft und sind noch im Titelrennen. Das gilt auch für Zupin Husqvarna Pilot Bartosz Oblucki, der wie Kirssi bei den WEC-Rennen in Finnland und der Slowakei startete. Der Pole konnte voll überzeugen, war auf Podestplätze abonniert und hält Rang zwei der WM-Tabelle. In der GCC-Wertung ist Oblucki hinter Kirssi und Nemeth Dritter.
Zu beachten sind auch die beiden Deutschen Bert Meyer und Andi Boller sowie der Franzose Nicolas Deparrois.
Sportlich sind Spitzenleistungen garantiert. Aber German Cross Country heißt neben Spitzensport in den Klassen XC Pro und XC Pro Lites (Start Sonntag 14.30 Uhr) vor allem auch Breitensport. Im Spessart werden insgesamt über 600 Teilnehmer erwartet, darunter auch zahlreiche Starterinnen und die Kids der Wild Child Klasse. Die Kategorien XC Beginners, XC Quad Sport, XC Quad Pro und XC ATV sind längst ausgebucht.
Weitere gute Gründe, dem MRSC Mernes einen Besuch abzustatten, nennt Serienmanager Jens Zimmermann: "Der Eintritt ist frei und am Samstagabend gibt´s wieder das beliebte Speedhill-Rennen. German Cross Country ist Motorsport zum Anfassen. Bei nur ganz wenigen Rennen ist der Zuschauer so nah am Geschehen. Ausserdem befindet direkt neben der Strecke ein Freibad. Nur für den Fall, dass die Wetterfrösche mit ihrer Sommerprognose recht behalten, wovon wir schwer ausgehen."
Mernes liegt unmittelbar an der hessisch-bayrischen Grenze und ist über die Anschlußstelle Bad Soden-Salmünster der A66 einfach zu erreichen.
