Zum Finale der Vierradfraktion sollte es in Schefflenz noch einmal richtig spannend werden. Zwar war der Titel in der ATV-Meisterschaft schon vergeben - Dirk Peter hatte sich mit einem dritten Platz in Mühlhausen die Meisterschaft vorzeitig sichern können - doch in der Sport-Klasse und in der Quad-Sport-Pro-Klasse sollte quasi bis zur Zielfahne offen bleiben, wer denn nun das Rennen machen würde.

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Rene Staab


In der Sportklasse war klar, dass die Entscheidung zwischen den beiden KTM-Piloten Rene Staab und Max Kotz würde fallen müssen. Staab hatte dabei schon einmal die bessere Ausgangsposition und für Kotz war klar, dass er den Sieg braucht, oder wenigstens vor Staab ins Ziel kommen muss, um seine Chance zu wahren. Und zu Beginn des Rennens sah es dabei für Kotz gut aus. Der Youngster übernahm in seiner Klasse gleich die Führung, Staab folgte allerdings dicht dahinter. Doch nach gut der Hälfte der Renndistanz schienen beide mit Konditionsproblemen zu kämpfen, verloren die Plätze an der Spitze und fielen immer weiter zurück. Wenig später konnte Staab dann sogar an Kotz vorbei gehen und wäre damit der Sieger dieser Klasse. Kotz biss noch einmal und konnte noch einmal ein wenig Tempo zulegen. In der letzten Runde stürzte Staab dann sogar fast noch, das Ergebnis wäre wieder offen gewesen, doch am Ende reichte es bis ins Ziel und ein fünfter Platz im Endlauf sollte zum Gewinn der Meisterschaft reichen. "Ich bin völlig am Ende, die Strecke hat so geschlaucht und es war wirklich eine tolle Saison. Max ist wirklich super gefahren und ich musste hier echt an meine Grenzen gehen." Kotz wurde mit Platz sieben in Schefflenz Meisterschaftszweiter, Platz drei im Gesamtklassement sicherte sich Richard Zimmermann, der Zweiter in der Tageswertung wurde. Der undankbaren vierte Rang in der Meisterschaft blieb für Alexander Vogt, der zwar den Tagessieg in Schefflenz holte, dem aber zu Platz drei in der Gesamtwertung drei Punkte fehlten.

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Richard Schmidt


In der Quad-Pro-Klasse stand Max Freund als Führender auf dem Papier, der konnte jedoch wegen einer Knie-OP, die er wenige Tage vor dem Finale hatte durchführen lassen, gar nicht antreten. Damit standen die Chancen für Kevin Ristenbieter gut. Mit einem Sieg hätte er sich die Meisterschaft holen können. Und es sah ganz danach aus, als sollte der KTM-Pilot dieses Vorhaben umsetzen können. Ristenbieter übernahm vom Start weg die Führung und konnte die immer weiter ausbauen. Doch zur Mitte des Rennens hatte er technische Probleme und fiel weit zurück. Frank Geilig auf der Polaris übernahm die Führung, fiel aber nach gut einer Stunde aus. Ristenbieter schaffte es tatsächlich, sich wieder an die Spitze zurück zu kämpfen, holte sich den Sieg und wäre Meister gewesen. Allerdings wurde er nach dem Rennen wegen einer groben Unsportlichkeit disqualifiziert, weshalb Yamaha-Pilot Max Freund trotz Abwesenheit seinen Titel verteidigen konnte. "Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich hatte eine tolle Saison mit spannenden Kämpfen mit Kevin. Am Ende liegen Glück und Pech immer dicht beieinander. Ich bin wirklich froh, dass es am Ende so gut für mich ausgegangen ist", so Freund zu seinem unerwarteten Titelgewinn. Ristenbieter wurde Vizemeister, Meisterschaftsdritter ist am Ende Frank Geiling. Die Podiumsplätze in Schefflenz wurden von Richart Schmidt, Andre Sitzler und Andy Lucke geholt.

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Torsten Harz


Bei den ATV ging es nach dem Gesamtsieg von Dirk Peter nur noch um die Vizemeisterschaft. Und um die wollten sich Yamaha-Pilot Nico Wiesel und CanAM-Werksfahrer Michael Krambehr streiten. Allerdings sollte der Zweikampf der Twood Team-Teamkollegen nur eine Runde dauern. Wiesel stürzte und verbog sich seine Grizzly, sodass an ein weiterfahren nicht mehr zu denken war. Krambehr hatte nun leichtes Spiel und holte sich mit dem Laufsieg Platz zwei in der Meisterschaft. Gesamtdritter wurde Nico Wiesel. Das Tagespodium wurde in Schefflenz durch Torsten Harz und Lokalmatador Michael Haag komplettiert. Für beide war es das beste Ergebnis der Saison.