Blazusiak hat sich längst von seinen schlimmen Gesichtsverletzungen erholt und kürzlich beim Indoor Enduro Weltcup den Titel nur knapp verpasst. Jetzt will der KTM-Werksfahrer endlich mal der GCC-Konkurrenz so richtig einheizen. Also hat der zweifache Erzberg-Sieger erstmals für den Opener der BABOONS-Vorzeigeserie genannt.

Hinter seinem größtem Rivalen in Tollwitz steht ein Fragezeichen. David Knight könnte sich erstmals mit seiner Werks BMW 450 X auf deutschem Boden zeigen, und wäre in dem Fall als mehrfacher Weltmeister und GNCC-Titelträger sicherlich der Topfavorit. Der Brite konnte mit seinem neuen Untersatz ja bereits einen Lauf der Britischen Meisterschaft gewinnen, musste aber beim Extrem Enduro "The Tough One" zusehen, wie der Pole ihm den Sieg wegschnappte (nach Kupplungsschaden).

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Auch für den amtierenden Meister und langjährigen BMW-Erfolgsgaranten Simo Kirssi zählt nur der erste Platz. Kirssi ist die Referenz im europäischen Cross Country Geschäft. Beliebt bei den Fans, gefürchtet im Feld. Der Finne kennt Tollwitz und hat jede Menge Erfahrung mit der 450er BMW. Eine Kombination, an der sich auch ein Kaliber Knight oder Blazusiak die Zähne ausbeissen könnte.

Oder sieht der berüchtigte Sandkessel unweit von Leipzig gar eine Rookie Sensation?

Die KTM-Titelhoffnungen ruhen in erster Linie auf den Schultern von Cross Country Neuling Kornel Nemeth. Der Ungar zählt seit Jahren zum Establishment in der Motocross-WM wie auch den ADAC Masters. Wie Nemeth die Zwei-Stunden Rennen der BABOONS-Meisterschaft liegen, der 5. April wird´s zeigen. Auf jeden Fall bringt Nemeth eine gehörige Hypothek mit an den Start. Am 26. Juli überschneidet sich die GCC-Runde im Goldbacher Stadion mit dem ADAC Masters Lauf in Tensfeld. Nemeth wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Masters in Schleswig-Holstein fahren, damit wäre sein Streichresultat aufgebraucht.

Während bei Blazusiak und Knight völlig offen ist, ob und wie oft sie (weitere) GCC-Auftritte absolvieren, sind Kirssi und Nemeth die gesetzten Titelaspiranten der BMW- bzw. KTM-Rennabteilung.

Aber auch bei Husky und Yamaha lässt man sich nicht lumpen. Die Traunreuter Zupin Truppe schickt mit Bartosz Oblucki einen anerkannt schnellen Mann aus der Enduro-WM ins Meisterschaftsrennen: Der Pole ist mehrfacher WM-Dritter und fährt alle Läufe.

Andreas Parthen hat für sein Yamaha-Team erst diese Woche den Franzosen Alexandre Rouis verpflichtet. Kenner der Materie wissen, dass Rouis beim Supercross in Dortmund aufs Podium fuhr, und als ehemaliger französischer SX-Meister schnell Motorrad fahren kann. Jetzt will er beweisen, dass er den Speed für zwei Stunden GCC mitbringt.

Vielleicht macht aber auch ein in der Cross Country Gemeinde wohl bekanntes Gesicht das Rennen? Auf einem italienischen Bike. Bei Aprilia hegt man jedenfalls Titelhoffnungen. Mit gutem Grund, denn mit Antoine Letellier entsendet die Mannschaft aus Noale einen Stollenritter der Express-Fraktion. Letellier ist der Vizemeister aus 2007.

Wie ernst es die Aprilia-Truppe meint, zeigt sich daran, dass Letellier als waschechter Werksfahrer gemeldet ist. Also kein Importeurs-Einsatz, sondern "full factory". Wartet da am Ende der erste Zweizylinder-Triumph in der GCC-Geschichte?

Auch im Auge behalten muss man auf jeden Fall unsere beiden Landsmänner Bert Meyer (Honda) und Dennis Schröter (KTM) sowie den Holländer Mike Kock (KTM), der im Dezember beim 4-Stunden-Enduro in Grevenbroich eine famose Energieleistung zeigte.

Und natürlich den Lites-Champion 2008, Christian Weiß. Der talentierte Bayer steigt mit seiner TM auf in die Königsklasse - mit dem festen Willen, seinen Ausfall vom letzten Jahr, als er nur drei Runden weit kam, wettzumachen.

Apropos Pro Lites. Wer hier die Favoriten sind, lässt sich noch schwer einschätzen. Es liegen schon jetzt knapp 40 Nennungen vor. Serienmanager Jens Zimmermann wagt jedenfalls keine Prognose: "So weit mag ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Ein paar Namen sind mir aufgefallen, aber lassen wir uns doch einfach überrachen. Sicher ist nur, dass wir eine Rekord-Markenvielfalt am Start haben. Alle japanischen Hersteller, KTM, BMW, Husaberg, Aprilia, TM. Das wird ein echtes Spektakel!"

Tollwitz (PLZ 06231) liegt direkt an der A 9 Abfahrt Bad Dürrenberg unterhalb von Leipzig. Die Strecke liegt in einem großen Sandkessel der auf zwei Seiten von 5-9 Meter hohen Wällen eingegrenzt ist. Der Boden ist sandig und auch bei schlechtem Wetter gut zu befahren. Die Strecke selbst ist schnell und breit.

GPS Daten Tollwitzer Sandkessel:
51° 18`05.79 `` Nord
12° 06`32,67 `` Ost


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