An Spannung kaum zu überbieten!
Zum zweiten Lauf der Maxxis Cross Country Meisterschaft im thüringischen Triptis waren erneut mehr als siebzig Starter angereist, um in einer der vier ausgeschriebenen Klassen um Ruhm und Pokale zu fighten.
Noch in keinem der voran gegangenen Jahre hatte man so viele Aktivisten aus der Vierradbranche an den Startlinien dieser Serie zu Gesicht bekommen. Und wie schon beim Rennen vor drei Wochen in Walldorf, herrschte auch in Triptis ausgesprochen gutes Wetter und somit beste Bedingungen. Die schon vom Vortag etwas ausgefahrene Strecke wurde zwar am Abend noch einmal so gut wie überall auf Vordermann gebracht, hatte aber dennoch genug knifflige Stellen für die vorne weg startenden Quad-Pro-Piloten übrig gelassen.
Und dann ging es zur Sache, wie schon lange nicht mehr. Der US-Amerikaner Eddie Hernandez führte das Feld der Quad-Pro-Klasse an. Dahinter folgten Sandy Schulze, Kevin Ristenbieter und Max Freund im Zentimeterabstand. Für den derzeit wohl schnellsten Quadpiloten Deutschland´s, Stefan Schreiber endete dagegen das Rennen schneller, als es begann. Mit gerissener Kette kam der Winnender Pilot erst gar nicht richtig in die Gänge. Vorne allerdings steppte der Bär, dass nicht nur die sprichwörtlichen Sohlen glühten.
Binnen weniger Meter hatten Sandy Schulze, Kevin Ristenbieter und Max Freund (Bild oben) den US-Mann Eddie Hernandez hinter sich gelassen und fortan zum Angriff geblasen. Zwei Runden lang konnte sich Sandy Schulze der Angriffe von Kevin Ristenbieter erwehren, ehe dieser an Sandy Schulze vorbei zog. Mehr als drei Zehntelsekunden fehlten aber auch nach der dritten Runde nicht auf Kevin Ristenbieter. Max Freund sah sich dies zunächst noch vom dritten Platz aus an, ging aber innerhalb der vierten Runde ebenfalls an Sandy Schulze vorbei, da diesen bereits zu diesem Zeitpunkt Elektronikprobleme an seinem Quad etwas einbremsten.
Dahinter hatte Richart Schmidt, die kurzzeitig auf den Rängen drei und vier liegenden Piloten Damian Rayczyk und René Schaaf ebenfalls schon hinter sich gelassen. Von da an brannten Kevin Ristenbieter und Max Freund an der Front des Quad-Pro-Feldes ein Feuerwerk ab, dass es eine Augenweide war, dem zu zuschauen! Bis in die vorletzte Runde trennten die beiden gerade mal eine halbe Sekunde. Alle Angriffe, die der erfahrene Max Freund aus dem Ärmel schüttelte, ließen Kevin Ristenbieter (Bild unten) so gut wie unbeeindruckt.
Dann geschah das völlig Unerwartete! Kevin Ristenbieter haderte beim Überrunden einer langsameren Gruppe am 180°Knick vorm Fahrerlager. Mit dem Vorderrad am inneren Anlieger einfädelnd, einen kapitalen Überschlag produzierend, wurde er äußerst unsanft vom Quad katapultiert. Diese Gelegenheit gereichte Max Freund zum sicheren Nachhausefahren des Quad-Pro-Sieges. Aber auch dahinter blieb es über das ganze Rennen hinweg extrem spannend. Richart Schmidt konnte am Ende den dritten Platz ins Ziel bringen, während sich Damian Rayczyk, nachdem er anfangs einige Plätze verloren hatte, wieder zeitweilig bis auf den dritten Rang vorarbeiten konnte, am Ende aber doch Richart Schmidt denselben Platz überlassen musste. Sandy Schulze blieb derweil nichts anderes übrig, als mit waidwundem Triebwerk noch zu schauen, den fünften Platz ins Ziel zu bringen. Max Freund gab nach dem Rennen glücklich zu Protokoll, dass wieder einmal das Glück auf seiner Seite stand, die Strecke ziemlich anspruchsvoll durch die vielen tiefen Spuren und Wellen war, aber dennoch aufgrund der Tatsache, dass kein Staub die Sicht trübte, gut zu fahren war.
In der Meisterschaft liegt nach Triptis Max Freund mit 2 Punkten vor Kevin Ristenbieter. Sandy Schulze hat mit vierzig Punkten aktuell zehn Zähler weniger als Kevin Ristenbieter auf dem Konto. Dahinter folgen momentan Denni Maas, Patrick Seibold und Eddie Hernandez.
Nicht minder zur Sache ging es in der Quad-Klasse. Nachdem Michael Holland gleich nach dem Start an Adrian Schneider vorbei gezogen und die Führung übernommen hatte, ging dieselbe eine Runde später schon wieder an Marco Fitze (Bild unten).
Kurz gesellte sich noch Manuel Müller mit Platz zwei dazu, ehe Michael Holland für viele Runden, gefolgt von Marco Fitze und Deniz Scheib, die Führung im Quadfeld übernahm. Rene Mutic und Daniel Marr hielten sich zwischendurch ebenfalls noch unter den Top-Five auf, mussten aber schon einige Runden vor Schluss den TopTen endgültig adieu sagen. Stefan Schatten konnte lange den fünften Platz halten, musste am Ende aber mit dem sechsten Platz zufrieden sein. Marco Fitze übernahm in den letzten fünf Runden endgültig die Führung vor Michael Holland und Deniz Scheib. Kurz vor Ende des Rennens musste Michael Holland seinen fast schon sicher geglaubten zweiten Platz dann doch noch an den immer stärker aufkommenden Deniz Scheib abtreten. Axel Bauer und Tobias Ostermann sicherten sich zwischenzeitlich die Plätze vier und fünf, ehe es das letzte Mal über die Ziellinie ging. In der Meisterschaft liegen damit Marco Fitze und Michael Holland gleichauf (55 P.) vor Axel Bauer, Tobias Ostermann und Stefan Schatten.
In der Quad-Senior-Klasse ging es nicht nur um Pokale, sondern auch ums ganz persönliche Prestige! Den besten Platz nach dem Start sicherte sich einmal mehr Marco Braasch. Dann aber übernahm Jürgen Mohr alsbald die Führung. Nach knapp dreißig Minuten musste Jürgen Mohr die Führung an Peter Wollny (Bild unten) abtreten, den zu dieser Zeit nicht wirklich jemand als Sieganwärter sah.
Doch darin sollte sich der Rest der Senioren schwer getäuscht haben. Bis ins Ziel gab Peter Wollny die Führung nicht mehr aus der Hand. Norbert Schürgers reihte sich alsbald auf dem dritten Rang hinter Jürgen Mohr ein, musste zwei Runden vor Schluss jedoch noch Ralf Hoormann passieren lassen, womit die Reihenfolge der ersten Drei bis ins Ziel beschlossene Sache war. Dahinter spielten einige Zeit lang Steffen Sprinz, Silvio Kernchen und Heiko Spatz die zweite Geige im Reigen der Quad-Senioren, ehe sich in den letzten fünf Runden Marco Braasch wieder bis auf den fünften Platz hinter Norbert Schürgers vorgearbeitet hatte. Die Meisterschaftstabelle führen damit ebenfalls punktgleich Peter Wollny und Jürgen Mohr an. Dahinter liegen vorerst Steffen Sprinz, Norbert Schürgers und Marco Braasch.
Abgesehen vom Start, den Franz Heyer zu seinen Gunsten entschieden hatte, drückte einmal mehr Dirk Peter (Bild unten) dem Rennen seinen ganz eigenen Stempel auf. Kurzerhand übernahm er noch innerhalb der ersten Runde die Führung und baute diese bis zum Ende des Laufes kontinuierlich aus.
Der Österreicher Jürgen Gröpl reihte sich nach etwas verhaltenem Start auf dem zweiten Platz ein, musste aber alsbald mit einem Defekt an der Hinterachse die Segel erneut vorzeitig streichen. Daniel Fischer rollte nach einem desaströsen Start das Feld sozusagen von hinten auf und lag am Ende der fünften Runde bereits auf dem zweiten Platz. Ulis Freimanis, der zu diesem Zeitpunkt noch Dritter war, hatte zwei Runden später gegenüber Peter Koppe ebenfalls das Nachsehen, womit die Reihenfolge unter den ersten Drei auch gleichzeitig beschlossene Sache war. Die letzte Runde nutzte dagegen Rene Stenmanns noch dazu, um vor Erreichen des Ziel´s, am Vordermann Uldis Freimanis vorbei zu ziehen. Meisterschaftstechnisch liegt Dirk Peter mit Maximalpunktzahl vor Daniel Fischer, Thomas Steegmann und Robert Schindhelm, die im Rennen in Triptis lediglich Sechster bzw. Achter wurden.
Alle Ergebnisse im Detail finden Sie wie immer unter http://www.xcc-racing.com/htdocs/de/ergebnisse
Hier noch ein nettes Video: