Rudolstadt ist seit der XCC 2010 erstmals wieder im Rennkalender der MAXXIS Cross Country Meisterschaft (GCC) zu finden und schafft es sogleich am ersten Renntag die Gemüter zu erhitzen. Natürlich im positiven Sinn, da alle befragten Fahrer von der Streckenführung schlichtweg begeistert waren. Der Speed war außergewöhnlich hoch, das Triple vielseitig und die Strecken-Beschaffenheit erstaunlich gut und das obwohl 10 Klassen den Rudolstädter Kurs dauerhaft bearbeiteten. Dennoch forderte die Streckenführung auch so manchen Hartgesottenen. Denn durch den hohen Speed, die zahlreichen Sprünge und die unterschiedlichen Anforderungen blieb kaum Zeit zum verschnaufen, so dass so manche(r) mit hoch intensiven Saunagängen unter dem Helm zu kämpfen hatten.
Nachdem sich die Nebeldecke verzog, herrschten top Verhältnisse...
Früh am Samstag morgen hing noch eine dichte Nebeldecke über der Strecke, so dass man teilweise von perfekten Bodenverhältnissen und abschnittsweise von einer zähen Masse sprechen konnte. Denn der Dauerregen vom Vortag gab dem Untergrund eine ordentliche Packung Feuchtigkeit. Doch sobald die Sonne ihre volle Kraft entfaltete, waren perfekte Bedingungen gegeben. Die Strecke selbst zeigte sich im Bestzustand. Dank zweier Raupen, Bagger und weiterem Gerät wurde ein perfekter Kurs präsentiert, der dank Waldpassage und flüssig gesteckter Feldprüfung für genügend Abwechslung sorgte.
Die Youngtimer- und Twinshock-Klasse kamen als erstes in den Genuss...
Maico, KTM, TM Racing, SWM, Kawasaki, Kramer, Yamaha & Co. nutzten jeden Zentimeter auf der Strecke und lieferten teilweise beeindruckende Fahrmanöver mit ihrem geliebten "Alten Eisen" ab. Konrad Schneider, der von seiner 77er Yamaha auf eine hubraumstärkere Variante umstieg, konnte sogleich einen Sieg einfahren. Denn mit der Vorgängerin wäre auf diesem Kurs höchstwahrscheinlich der Rahmen auf Grund des Alters schlichtweg gebrochen. So konnte er den stark fahrenden Tobias Brand auf seiner 250er Suzuki hinter sich lassen. Willi Bräuer - mit 73 Lenzen auf dem Buckel - holte sich einen beachtlichen 8. Platz und untermauert damit seinen Spleen für diesen Sport.
Lufgekühlte Maico-Power am Hang...
XC Twinshock - Ergebnisse
1. Konrad Schneider (DE), MC Neustadt, Yamaha, 00:45:44,971, 7 Lap(s)
2. Tobias Brand (DE), Fleischmanns Wasserbetten Motorsport, Suzuki, 00:46:56,590, 7 Lap(s)
3. Sidney Schmitt (DE), KRAMER Racing MSC Laubus-Eschbach, Sonstiges (Motorrad), 00:48:10,230, 7 Lap(s)
4. Dennis Lenzner (DE), MSC Pößneck, Sonstiges (Motorrad), 00:50:29,537, 7 Lap(s)
5. Otto Gierlich (DE), 1AMC Zirndorf, KTM, 00:45:48,884, 6 Lap(s)
Der Zweitplatzierte Jens Zimmer auf seiner bärenstarken 500er KX...
Eine etwas flottere Ggangart legten die Youngtimer aufs Parkett. Logisch, da sie über eine bessere Fahrwerkstechnik und leichter zu kontrollierende Motorleistung verfügen. So konnte Sven Schiller auf seiner 250er TM die 500er Kawa niederringen, obwohl diese auf dem Feld ihre schiere Power ausspielen und so am Auspuff der Italienerin riechen konnte. Dahinter reihte sich Sandro Lemuth auf dem dritten Platz ein.
Diese drei Herren zeigten auf ihren Oldies Offroad-Sport vom Feinsten...
XC Youngtimer - Ergebnisse
1. Swen Schiller (DE), TM Racing Germany / MC Neustadt, TM Racing, 00:45:09,769, 7 Lap(s)
2. Jens Zimmer (DE), , Kawasaki, 00:45:24,384, 7 Lap(s)
3. Sandro Lemuth (DE), MSC Walldorf/Werra-Team Parthen, Husqvarna, 00:45:51,507, 7 Lap(s)
4. Christian Fischer (DE), , Honda, 00:47:30,891, 7 Lap(s)
5. Lothar Staschik (DE), KTM-Stega-Racing MGSC-Simmern, KTM, 00:47:43,748, 7 Lap(s)
"Steenie" als Erster auf seiner 300er Husky durch die Kurve...
Um 10 Uhr durften die XC Super Senior und XC Guests an den Start. Bei den Super Senioren holte sich Jörg Steenbock ("Steenie") die erste Kurve, dahinter dicht gefolgt von Olaf Noßmann, der dann schnell überholte und in der ersten dreiviertel Stunde einen enormen Abstand herausfuhr. Doch dahinter machte Matthias Gaug Runde für Runde enormen Druck, um nach 1,5 Stunden auch Olaf Noßmann schlagartig niederzuringen.
Olaf Noßmann mit auffällig hohem Kurvenspeed nach vorn geeilt...
XC Super Senior - Ergebnisse
1. Matthias Gaug (DE), MSCW Schaafheim e.V., Yamaha, 02:06:33,502, 21 Lap(s)
2. Olaf Noßmann (DE), MV Arnstadt, KTM, 02:08:04,234, 21 Lap(s)
3. Jörg Steenbock (DE), Husqvarna Cross Country Team, Husqvarna, 02:10:54,622, 21 Lap(s)
4. Andreas Mosert (DE), ADAC Pfalz KTM Team Musch, KTM, 02:05:03,828, 20 Lap(s)
5. Anton Schaffer (DE), , KTM, 02:06:31,998, 20 Lap(s)
Jeden Meter genutzt: Walther Schneider innen vorbei...
Bei den XC Guests gab es einen erbitterten Kampf zwischen Masters-Pilot Daniel Köder und dem letztendlichen Sieger Walther Schneider. Marko Steffens musste dem hohen Tempo der beiden Führenden Tribut zollen und abreißen lassen. Dafür konnte er einen risikofreien 3. Platz nach Hause bringen.
XC Guests - Ergebnisse:
1. Walther Schneider (DE), DILLER POWERPARTS, Honda, 02:04:35,280, 21 Lap(s)
2. Daniel Köder (DE), , Kawasaki, 02:05:02,168, 21 Lap(s)
3. Marko Steffens (DE), TOLKSDORF-RACING-PRODUCTS MSC Rudolstadt, , 02:06:26,904, 21 Lap(s)
4. Thomas Hut (DE), KTM Sturm, KTM, 02:08:18,042, 21 Lap(s)
5. Felix Görbing (DE), Parthen/Maxxon, Yamaha, 02:08:53,005, 21 Lap(s)
XC Woman: Lena Schneider hat hier mit einem fast schon "übermächtigen" Vorsprung gewonnen. Damit vergrößert sie ihren Tabellen-Vorsprung auf 11 Punkte. Allerdings bleibt Janina Seeber dran...
1. Lena Schneider (DE), AMC Bad Windsheim Team Kolb, Yamaha, 02:03:13,115, 19 Lap(s)
2. Janina Seeber (DE), Bad Windsheim MxM-Motorsports, Honda, 02:07:40,728, 19 Lap(s)
3. Margit Büttner (DE), Parthen Powersports/MV Zella-Mehlis, Yamaha, 02:01:38,695, 18 Lap(s)
4. Kerstin Schmidt (DE), MSC Gaildorf, KTM, 02:01:54,405, 18 Lap(s)
5. Nadine Maier (DE), MSC Betra/Enduro Fleischer, KTM, 02:07:58,465, 18 Lap(s)
XC Beginner: Hier konnte Hondafahrer Marvin Speicher Benjamin Heymel und Daniel Ellinger auf ihre Plätze verweisen.
1. Marvin Speicher (DE), , Honda, 02:01:26,960, 19 Lap(s)
2. Benjamin Heymel (DE), MSV-Fambach, KTM, 02:02:00,826, 19 Lap(s)
3. Daniel Ellinger (DE), MxM Motorsport/AMC- Bad Winsdheim, KTM, 02:02:22,399, 19 Lap(s)
4. Axel Wagenblast (DE), MWR, Yamaha, 02:03:39,939, 19 Lap(s)
5. Andreas Bach (DE), , KTM, 02:04:24,453, 19 Lap(s)
Die 16 Uhr Startreihen waren mit vier Klassen gut gefüllt. XC Senior, XC Pre Senior, XC Junior und XC Youngster wurde mit Zeitversatz auf die Strecke geschickt.
XC Senior: Stephan Weigand machte alles richtig und fuhr einen hart umkämpften Sieg vor Frank Wiedemann ein. Bartosch und Mey hatten schon etwas Zeit verloren, kämpfte aber nicht minder intensiv um den 3. Platz.
1. Stephan Weigand (DE), www.AMS-DIRTBIKES.de / AMC Bad Windsheim, Beta, 02:09:15,961, 21 Lap(s)
2. Frank Wiedemann (DE), Racing-Team Wiedemann-Pfefferle, KTM, 02:09:16,691, 21 Lap(s)
3. Mirko Bartosch (DE), TRP Racing Pfeil Kawasaki, Kawasaki, 02:10:13,169, 21 Lap(s)
4. Frank Mey (DE), DILLER POWERPARTS / MSC Walldorf/Werra, Honda, 02:10:32,557, 21 Lap(s)
5. Heiko Gieser (DE), , KTM, 02:08:55,622, 20 Lap(s)
XC Pre Senior: Albrecht Jörg ließ es mal wieder krachen. Trotzdem konnte er gegen den überlegen fahrenden Thomas Günter - auch "Fuchsi" genannt - den ersten Platz nicht halten. Auf dem Dritten platzierte sich der Italiener Andrea Tronconi. Beachtlicher Vierter wurde Jens Schreiber, der noch immer an seiner vergangenen Schulterverletzung zu knabbern hat.
Jens Schreiber: Anbremsphase mit maximaler Federweg-Ausnutzung...
1. Thomas Günther (DE), Husqvarna Deutschland, Husqvarna, 02:05:18,810, 21 Lap(s)
2. Jörg Albrecht (DE), MSC Schefflenz/MainJet/Beta-Versand.de, Beta, 02:06:19,684, 21 Lap(s)
3. Andrea Tronconi (IT), LZ RACING LUMEZZANE, KTM, 02:09:14,009, 21 Lap(s)
4. Jens Schreiber (DE), TM RACING GERMANY-MSC Fränkische Schweiz, TM Racing, 02:10:25,881, 21 Lap(s)
5. Gunnar Junge (DE), MSC Walldorf /Team Motorrad Bauerschmidt, KTM, 02:10:50,670, 21 Lap(s)
Maxi Hahn nahezu waagerecht im Anlieger...
XC Junior: Maxi Hahn ließ keinen Zweifel aufkommen, dass der Sieg heute nur über ihn ging. Mit über einer Minute Vorsprung holt er sich diesen verdient vor Fabian Pleyer und Luca Schäfer.
1. Maxi Hahn (DE), Bombe Racing Mc Augsburg Msc Amtzell, Beta, 02:06:28,633, 21 Lap(s)
2. Fabian Pleyer (DE), STH Anlagenbau Racing Team, Suzuki, 02:07:57,705, 21 Lap(s)
3. Luca Schäfer (DE), MSC Marbach/Oppenländer&Stiegler, Beta, 02:08:13,555, 21 Lap(s)
4. Nicolas Moll (DE), Team Danckert /MSC Amtzell, Husqvarna, 02:08:27,155, 21 Lap(s)
5. Maximilian Weber (DE), MSC- Schefflenz Körber-Offroad-Racing, KTM, 02:09:06,758, 21 Lap(s)
Kurze Steilabfahrt: Nicht jedermann's Sache!
XC Youngster: Pleyer Tim machte heute den Sack zu und hält nun einen Vorsprung von 12 Punkten in der Meisterschaft gegenüber Noah Wenz. Mike Kunzelmann schafft den dritten Podestplatz und festigt damit auch seinen dritten Meisterschaftsrang.
1. Tim Pleyer (DE), STH Anlagenbau Racing Team, KTM, 02:09:32,571, 21 Lap(s)
2. Noah Wenz (DE), MSV Lahnberge, Husqvarna, 02:10:31,574, 21 Lap(s)
3. Mike Kunzelmann (DE), Racing Team Wiedemann - Pfefferle/ADAC Südbaden, KTM, 02:11:03,831, 21 Lap(s)
4. Tizian Mey (DE), DILLER POWERPARTS , MSC Walldorf/Werra, Honda, 02:06:38,107, 20 Lap(s)
5. Jan Taube (DE), R-Force Racing Team, Husqvarna, 02:08:04,526, 20 Lap(s)
Stimmen aus dem Fahrerlager...
Willi Bräuer (XC Twinshock: 8.Platz Husky): Ein Urgestein der Szene, dass seit 1960 diesem Sport treu ist. Mit 73 Jahren ist er immer noch ein heißes Eisen und lässt sich den Spaß an diesem Sport nicht nehmen: "Die Strecke war gut, hat mich aber schon gefordert. Ich bin ja nicht wegen einem Sieg angereist, sondern um meiner Sucht nachzugeben. Mir ist einfach wichtig, Spaß zu haben während ich am Kabel ziehe und um anschließend wieder mit einem breiten Grinsen im Gesicht nach Hause fahren zu können."
"Fuchsi" Thomas Günther (Pre-Senior: 1. Platz Husky): "Die Strecke war verdammt schnell und hat unheimlich Spaß gemacht. Zeit zum Ausruhen gab es keinen einzigen Meter. Sprünge, Streckenführung und Speed war eine geniale Mischung, so dass ich gleich nochmal am Sonntag bei den Experts starten werde."
Niklas Rammelmann (XC Youngsters: 13. Platz GasGas): "Die Strecke war vielseitig, so dass ich die ersten Runden zum Kennenlernen etwas vorsichtiger anging. Durch die Sonne trocknete der Boden sehr schnell und die Kehren auf dem Feld wurden ziemlich rutschig. Die Sprünge gefielen mir sehr gut und vor allem die vielseitige Spurwahl auf Grund der Streckenbreite. Im Wald konnte ich einige Gegner überholen und nach vorne fahren. Jetzt noch die Kondition für Schefflenz steigern und hoffentlich ab in die Top-Ten."
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Am Sonntag geht es weiter mit dem Quads, ATV's und den Top-Klassen. Die Vorhersagen versprechen Königswetter mit hohen Temperaturen - d.h. Kampfgeist und Durchhaltevermögen sind gefragt.
Hier geht's zum Bericht vom Sonntag: BERICHT!
