In Schefflenz gingen am vergangenen Wochenende die letzten Rennen der diesjährigen German Cross Country Meisterschaft über die Bühne.
Spannung bis zum Schluss
Während in einigen Klassen die Entscheidungen schon gefallen waren, sollte es bei den Quads und ATV bis zum Schluss spannend bleiben. Denn weder auf den Sportgeräten bei den Pro`s noch in der Allrad-Klasse hatte sich im Gegensatz zum vergangenen Jahr einer der Piloten vorzeitig absetzen und sich einen genügend großen Vorsprung für ein entspanntes Finale herausarbeiten können.
Lediglich in der Quad-Sport-Klasse konnte der überragende Pilot der Saison, Richart Schmidt vom Racing Team Köpf eine ganz ruhige Kugel schieben. Der hatte im bisherigen Verlauf der Saison schon fünf Laufsiege eingefahren, reiste mit 150 Zählern an und lag so schon uneinholbar in Führung. Daran änderte nicht einmal der Umstand etwas, dass er in Mernes wegen einer bösen Magenverstimmung nicht hatte starten können. In Schfflenz hätte Schmidt den Titel auch mit einer weiteren Nullrunde nicht abgegeben. Das Finale war für ihn vorzeitig beendet, trotzdem gab es zum schon sicheren Titel noch einmal fünf Punkte hinzu.
Den Tagessieg im 42-Piloten starken Feld sicherte sich RMX-Racing-Fahrer Andreas Rosenlöcher vor Sandy Schulze vom Team Quad X Berlin und dem Honda Piloten Franz Halder.
Zum Finale war in Schefflenz übrigens noch einmal ein Rekordfahrerfeld am Start. 74 Starter waren es in der Vierradfraktion. Bei den Pro`s hatten mit Max Freund und Kevin Ristenbieter zwei Teamkollegen die Chance auf den Titel. Die beiden Quad Briel Yamaha Motors Germany-Fahrer hatten auf den Start beim Quadrace der Nationen verzichtet, um in Schefflenz den Kampf um die Meisterschaft auf der Strecke auszumachen.
Dabei sah es zu Beginn für den als Führenden angereisten Max Freund gar nicht mal so gut aus. Seine Yamaha wollte nicht anspringen und der Schlüchterner musste sich weiter hinten im Feld einreihen. "Wir hatten das ganze Jahr über Temperaturprobleme, deshalb hab ich mich erst einmal zurück gehalten, damit mir nicht gleich wieder der Kühler zugeworfen wird", so Freund. Kevin Ristenbieter kam aus der ersten Runde als Führender wieder, doch schon in Runde zwei konnte Freund, der schnell den Anschluss an die Spitze gefunden hatte, die Führung übernehmen. Und die gab der Yamaha-Pilot bis ins Ziel nicht mehr ab. Zwar holte Polaris Pilot Frank Geiling, der zum Ende der Saison wieder zu alter Form zurück zu finden scheint, zwischenzeitlich noch einmal auf, "aber ich hatte es unter Kontrolle, fuhr nicht mehr Vollgas, um nicht noch einmal tanken zu müssen", so der Tagessieger Max Freund. Der holte sich damit auch den Titel vor Kevin Ristenbieter und Robin Bütt. "Ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich hatte eine schwierige Saison mit vielen Ausfällen und nach den Enttäuschungen im Quad Cup freue ich mich über den GCC-Meistertitel."
Und auch bei den ATV war es bis zum Schluss spannend. Dirk Peter vom Twood Team, der beim ersten Rennen der Saison nicht am Start war, reiste als Führender an. Gesamtzweiter war Polaris-Pilot Stefan Herbst, Dritter Nico Wiesel vom Twood Team Parthen. Herbst, der mit der 800er klare Leistungsvorteile gegenüber der Grizzly-Konkurrenz hatte, hoffte natürlich auf seine Chance, den Dittrichshütter Enduro-Spezialisten gewissermaßen noch auf der Zielgeraden abfangen zu können. Doch seine Chancen verspielte Herbst schon in der ersten Runde, wo er in einen Crash mit einem Sportquad verwickelt wurde und einige wertvolle Plätze verlor. Und der Weg zurück zur Spitze des Feldes sollte ein ganz schwerer werden, waren es doch fast ausschließlich die Teamkollegen von Dirk Peter, der in Führung liegend auf dem Weg zum Titel war. Herbst musste für jede Platzierung die er gut machte ans Limit gehen, kein Meter wurde ihm geschenkt. Doch am Ende sollte es nicht zu mehr als Platz drei in der Tageswertung reichen. Und auch im Gesamtklassement stand am Ende nur Platz drei zu Buche, denn Dirk Peter hatte schon ab Mitte des Rennens wieder einmal Probleme mit der Elektronik. "Die Bauteile haben wir alle schon einmal komplett gewechselt, woran es diesmal lag weiß ich noch nicht", so Peter nach dem Rennen.
Von diesen Problemen profitierte Nico Wiesel. er schnappte sich kurz vor Rennende noch die Führung und holte sich damit hinter Dirk Peter den Vizemeistertitel.