Wie die Cross Country und Motocross Fans sicher schon den Social Media Meldungen entnommen haben, wird Kornel Nemeth 2018 nicht bei der GCC an den Start rollen.

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Der fünffache Gesamtsieger in der Klasse XC Pro hat für die Saison 2018 andere Pläne.  Kori hat die GCC Serie geprägt wie kaum ein anderer vor ihm - Grund genug uns ausführlich zu unterhalten

Baboons:

Hallo Kornel, wir haben aus Deinen Social Media Kanälen entnommen, dass Du im Jahr 2018 nicht in der GCC an den Start rollen wirst! Wie kommt es, angemeldet bist Du ja schon?

Nemeth:

Hallo zusammen, ja das ist soweit richtig. Mein Sponsor Maxxis Reifen hatte mich bereits für die GCC 2018 eingeschrieben und alles war fertig für die neue Saison. Alles, außer ich selbst. Mein Ellbogen und mein Rücken machen mir schon länger Sorgen und schmerzen jeden Tag. Immer wenn ich zum Training auf die MX Strecke wollte, oder einfach nur eine kleine Laufeinheit absolvieren wollte, machte mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung. Wenn ich 2 Stunden auf dem Bike gesessen habe, konnte ich meinen Ellbogen ein paar Tage nicht bewegen. Besonders schlimm war es nach dem letzten Rennen der Saison in Bühlertann. Dort bin ich in zwei Klassen an den Start gegangen. Nach den Rennläufen bei den Pros und in der Supersprintklasse konnte ich meinen Ellbogen 14 Tage nicht bewegen und hatte starke Schmerzen.

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Baboons:

Nach sehr vielen erfolgreichen Jahren in der GCC mit fünf Gesamtsiegen in der PRO Klasse wird auf jeden Fall was fehlen, wenn Du nicht dabei bist. Wie siehst Du das Ganze? Was bedeutet die GCC für Dich? Welche Erinnerungen hast Du?

Nemeth:

Ich kann euch sagen, dass mir die GCC viel bedeutet. Ich habe oft lange Anfahrten aus Ungarn in Kauf genommen. Einmal bin ich sogar extra früher von den X Games aus Texas nach Hause geflogen, um sonntags morgens an der Strecke zu sein und am Rennen teilnehmen zu können. In den letzten fünf Jahren bin ich die Rennen gefahren, wo ich mich im Fahrerlager wohl gefühlt habe und nicht da, wo ich das meiste Preisgeld abräumen konnte. Ich mag es abends im Zelt zu sitzen und mit den anderen Teilnehmern einen Drink zu nehmen und gute MX Gespräche zu führen. Leider ist das im MX Sport nicht mehr überall so. Alles wird unpersönlicher und es geht nur noch um das liebe Geld.
Meine schönsten Erinnerungen war die Zweikämpfe mit Simo Kirssi (Anm. der Redaktion: 3-facher Champ bei den Pros) in der Saison 2009. Er fuhr zu der Zeit bei den Enduro GP´s in den Top Ten, ich war damals MX GP Fahrer. Ich erinnere mich, dass wir die kompletten zwei Stunden im MX Tempo gepushed sind. Simo ist ein großartiger Typ, ein technisch starker Fahrer von dem ich damals viel gelernt habe.

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Baboons:

Was machst Du nun mit der vielen Freizeit? Sehen wir Dich irgendwann noch einmal wieder auf dem Bike?

Nemeth:

Auf dem Bike bin ich nach wie vor jeden Tag und bin mit meinen Jungs in der Offroad Schule unterwegs. Hier versuche ich auch meine Trial Künste auf dem Enduro Bike zu verbessern. 2012 habe ich meine „Offoad school“ in Deutschland gegründet, mittlerweile bin ich auf der ganzen Welt damit im Einsatz um Nachwuchsfahren wie Gil Zarko zu helfen. Er gewann prompt 2017 die Wild Child Klasse bei den 85ern. Ehrlich gesagt, ist es ein viel schöneres Gefühl, wenn einer meiner Schützlinge gewonnen hat, als wenn ich selbst auf dem Podium stand. Die Jungs stehen dann auch immer an der Strecke und feuern mich an. Ich möchte gerne allen Sponsoren von mir danken. Maxxis Reifen, KTM Deutschland, all meinen privaten Sponsoren, den Fans und der Familie, die mir zu dem geholfen haben was ich in diesem Sport bin.

Vielen Dank – Kori

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Baboons:

Vielen Dank für die ehrlichen Worte und Dir weiterhin viel Erfolg mit der Offroad Schule.
Wir sehen uns bestimmt bald wieder.