Gundermann feiert seinen fünften Titel

Die Deutsche Cross Country Meisterschaft (GCC) 2023 fand beim MSV Bühlertann ein furioses Ende. Nach den verschiedensten Wetterkapriolen in den letzten Jahren zeigte sich Petrus in absoluter Final-Laune und sorgte mit bestem Race-Wetter am ganzen Wochenende für strahlende Gesichter bei den Teilnehmern. Mehrere Tausend Zuschauer fanden am Samstag und Sonntag den Weg nach Baden-Württemberg.

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MSV-Orgachef Marcus Staudacker zeigte sich durch und durch zufrieden: „Endlich hatten wir einmal durchgehend Glück mit dem Wetter. Wahnsinn, was hier bei uns los war. Wir hatten an allen Abenden das Festzelt voll, über 800 Teilnehmer und zigtausende Zuschauer an der Strecke. Einfach phänomenal.

Auch Bastian Schöner, Chef von GCC Promoter BABOONS, schwärmte vom Finale: „Wahnsinn, was der MSV mal wieder auf die Beine gestellt hat. Bei Marcus und seiner Truppe sitzt einfach jeder Handgriff, und das Rennwochenende ist perfekt organisiert. Es ist immer fantastisch hier in Bühlertann, die Fahrer gebührend zu feiern und zu ehren. Der MSV liefert einfach den perfekten Rahmen dafür. Vielen Dank für diese geile Show.“


Euro
pameisterin fordert Weltmeisterin
Sportlich waren einige Entscheidungen in den Top-Klassen bereits vor dem Finalwochenende gefallen. So stand beispielsweise Steffi Laier (Team KTM Musch / ADAC Pfalz) schon vorab als neue Deutsche Cross Country Meisterin fest. Die Frage zum Saisonende war nur noch, ob es eine perfekte Saison für die vierfache MX-Weltmeisterin werden würde. Der Lauf der Damen verlief dann überraschenderweise auch wesentlich enger als von vielen vermutet. Der Grund dafür hieß Tanja Schlosser (Offroadshop Kölbach Racing Team). Die frischgebackene Enduro-Europameisterin konnte sich am Anfang des Rennens an Laiers Fersen heften. Erst nach gut 30 Minuten setzte sich Steffi Laier Stück für Stück von ihrer Verfolgerin ab. Zum Ende des Rennens wurde es wieder spannend, da Laiers Vorsprung aufgrund einer defekten Hinterradbremse innerhalb kürzester Zeit von einer Minute auf unter 30 Sekunden schrumpfte. Die frischgekürte Meisterin schaffte es aber, diesen Vorsprung über die Zeit zu retten und feierte damit tatsächlich den siebten Sieg im siebten Rennen. Auf Platz drei landete, wie auch in Mernes, Angelina Felici (Msc Sandhausen). Sie konnte sich diesmal nach einem tollen Zweikampf gegen die mehrfache Meisterin Sally Böde (Team Husqvarna Pfeil) durchsetzen.

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Steffi Laier: „Die Strecke war sehr schnell. Ich hatte die ersten 30 Minuten mit Armbeschwerden zu kämpfen. Danach ging es relativ gut bis 30 Minuten vor Schluss. Ab da hatte ich dann Schwierigkeiten, weil meine Hinterradbremse ausgefallen ist. Wenn nichts dazwischen kommt, bin ich natürlich nächstes Jahr wieder am Start. Nur die Klasse ist noch offen.“


Zienecker schenkt Schmidt den Sieg
Absolute Traumbedingungen fanden die zahlreichen Teilnehmer beim Rennen der Quads und ATVs vor. Direkt nach dem Start setzte sich der amtierende Deutsche Quadmeister Manfred Zienecker an die Spitze des Feldes. Mit einer fehlerfreien Vorstellung baute Zienecker bis zur letzten Runde seinen Vorsprung auf den Mernes-Sieger Richart Schmidt (Die Kassierer) auf über zweieinhalb Minuten aus. Die zahlreichen Zuschauer am Streckenrand erlebten dann bei der Zieleinfahrt eine faustdicke Überraschung, als Schmidt mit knapp zwei Sekunden Abstand vor Zienecker über die Ziellinie fuhr. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Deutsche Meister gewartet hatte, um Schmidt den Sieg zu schenken. Auf Platz drei landete Denni Maas (SPORTSFOOD Racing Team / Reifen Seiferth), der sich damit, wie schon 2022, den Deutschen Cross Country Meistertitel sichern konnte. Der alte und neue Champion profitierte dabei vom Ausfall von Kevin Müller (Offroad 360), der bis dahin auf Platz drei gelegen hatte.

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Richart Schmidt: „Es war mega, mega schön. Ganz großen Dank an den MSV Bühlertann. Die Strecke war der Hammer. Es war die beste Strecke des ganzen Jahres. Manfred hätte hier locker gewonnen. Er ist ein dicker Kumpel von mir, und für ihn geht es hier um nichts, deswegen hat er mich am Ende vorbeigelassen.“

Denni Maas: „Ich bin natürlich super happy, dass es wieder mit der Meisterschaft geklappt hat. Den Titel zu verteidigen ist einfach klasse.“


Gröpl macht den Sack zu
Bei den allradbetriebenen Fahrzeugen konnte sich einmal mehr Jürgen Gröpl (JAY PARTS / Gröpl Racing) aus Österreich durchsetzen. Er dominierte das Rennen vom Start weg und ließ seinen Widersachern keine Chance. Tim Bruchholz (Off-Road Scheune Wahrenbrück/RMX-Racing) belegte erneut den zweiten Platz, gefolgt von Peter Koppe (Enduro-Quad-Team Koppe). Beide profitierten dabei von den Ausfällen von Marco Sturm (RMX Racing) und Norman Nammert. Mit diesem Sieg konnte sich Gröpl auch die Meisterschaft 2023 sichern und kann sich nun als Österreicher Deutscher Meister nennen.


Gundermann überlegen zur Titelverteidigung
Der Höhepunkt am Sonntag war wieder einmal das Rennen der Klasse XC Pro. Von Anfang an zeigte hier Multichamp Chris Gundermann (Finkmoto Holzgerlingen), wer der Herr im Ring in Bühlertann ist. Bereits zur Hälfte der Rennzeit hatte er sich ein Polster von einer Minute auf seine Verfolger herausgefahren. Diesen Vorsprung verwaltete Gundermann dann locker bis zum Ende des Rennens. Der Kampf um Platz zwei war von vielen Positionswechseln geprägt. So kämpften Ernest Krispel (Titan Motorsport Racing/MSC Walldorf) aus Österreich und der Sieger vom letzten Lauf in Mernes, Leonard Koch, Tim Kühner und Mike Wiedemann (Wiedemann Motorsports/ADAC Pfalz) um den begehrten Silberrang. Am Ende setzte sich die Nachwuchshoffnung Koch (Enduro Koch Racing/ Winkler Suspension) durch und feierte damit ihren ersten zweiten Platz in der höchsten Klasse. Den letzten Platz auf dem Treppchen sicherte sich Tim Kühner (Enduro Koch Winkler Suspension) mit zwölf Sekunden Rückstand auf Koch. Aufgrund der Abwesenheit von Yanik Spachmüller (Kadelack GasGas / MC Augsburg), der immer noch an seiner Handverletzung laboriert, stand Gundermann bereits vor dem Lauf als Deutscher Cross Country Meister fest. Für Chris Gundermann ist dies bereits Titel Nummer fünf.

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Chris Gundermann: „Ich habe heute ein neues, großes Bike gefahren. Vielen Dank an Olli und meinen Dad, die das möglich gemacht haben. Ich bin natürlich mega stolz auf den Titel. Besser geht’s nicht. Großen Dank an alle Veranstalter der GCC, die immer alles möglich machen. Hier in Bühlertann war es bei dem Wetter hammer geil zu fahren. Jetzt wird natürlich richtig gefeiert.“


Zwei Highlights am Ende
Die diesjährige Teamwertung war bis zum Schluss hart umkämpft. Am Ende sicherte sich das Team Enduro Koch / Winkler Suspension den Titel hauchdünn vor dem Wiedemann Motorsports Team. Als letztes Highlight wurde am Ende noch der Breitensportpreis unter allen Serienstartern ausgelost. Über das Protektoren-Set von Ortema im Wert von über 1.700 € durfte sich niemand Geringerer als Pro-Pilot Ernest Krispel freuen.

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Die GCC war auch 2023 einmal mehr Europas teilnehmerstärkste Motorradrennserie. Die seit über 20 Jahren gewohnte Zuverlässigkeit und Professionalität der GCC wird durch die Bekanntgabe der Termine und Orte für die Saison 2024 untermauert. Im Rahmen der Meisterschaftsehrung wurden weitere Neuerungen veröffentlicht. Unter anderem wird im kommenden Jahr ein 30-minütiges e-MTB-Rennen im Rahmen der GCC ausgetragen. Ebenso kündigt der Promoter BABOONS Livestreams bei den einzelnen Tourstops an.

Bastian Schöner: „Wir bedanken uns bei den vielen Tausend Teilnehmern, unseren Sponsoren und allen Freunden und Fans, die diesen Erfolg überhaupt erst möglich machen. Natürlich werden wir weiterhin Gas geben.“

Die neue Saison steht quasi schon vor der Tür. Die Einschreibung für die kommende Saison wird am 6.10.2023 um 10:06 Uhr geöffnet.

Tourplan 2024
20. / 21.04.2024 GCC Triptis
04. / 05.05.2024 GCC Venusberg
08. / 09.06.2024 GCC Mernes
27. / 28.07.2024 GCC Goldbach
07. / 08.09.2024 GCC Schefflenz
28. / 29.09.2024 GCC Bühlertann

karte gcc 2024 vweb


Ergebnisse

XC Pro
1. Chris Gundermann (DE), Finkmoto Holzgerlingen, KTM, 02:02:12,832, 20 Runden
2. Leonard Koch (DE), Enduro Koch Racing/ Winkler Suspension, Husqvarna, 02:03:16,536, 20 Runden
3. Tim Kühner (DE), Enduro Koch Winkler Suspension, Husqvarna, 02:03:30,539, 20 Runden
4. Mike Wiedemann (DE), Wiedemann Motorsports/ADAC Pfalz, KTM, 02:03:48,036, 20 Runden
5. Ernest Krispel (AT), Titan Motorsport Racing/MSC Walldorf, KTM, 02:04:07,379, 20 Runden


XC Woman
1. Steffi Laier (DE), Team KTM Musch / ADAC Pfalz, KTM, 02:04:31,119, 19 Runden
2. Tanja Schlosser (DE), Offroadshop Kölbach Racing Team, Beta, 02:04:58,454, 19 Runden
3. Angelina Felici (DE), Msc Sandhausen, Gas Gas, 02:04:35,078, 18 Runden
4. Sally Böde (DE), Team Husqvarna Pfeil, Husqvarna, 02:05:40,781, 18 Runden
5. Rebecca Wolf (DE), MSC Amtzell/ MSC Walldorf/Werra, Husqvarna, 02:10:11,515, 18 Runden


XC Quad Pro
1. Richart Schmidt (DE), Die Kassierer, Yamaha, 01:33:31,499, 17 Runden
2. Manfred Zienecker (DE), 01:33:33,317, 17 Runden
3. Denni Maas (DE), SPORTSFOOD Racing Team / Reifen Seiferth, Honda (Quad), 01:34:13,077, 17 Runden
4. Filip Koutecký (CZ), Filip Koutecký, Yamaha (Quad), 01:35:11,685, 17 Runden
5. Luc-Aaron Braasch (DE), Quad Briel Racing Team, Yamaha, 01:35:13,572, 17 Runden


XC ATV
1. Jürgen Gröpl (AT), JAY PARTS / Gröpl Racing, Polaris, 01:36:39,956, 16 Runden
2. Tim Bruchholz (DE), Off-Road Scheune Wahrenbrück/RMX-Racing, Polaris, 01:34:56,285, 15 Runden
3. Peter Koppe (DE), Enduro-Quad-Team Koppe, Polaris, 01:36:07,189, 15 Runden
4. Silvio Kernchen (DE), 01:36:23,179, 15 Runden
5. Andy Grübel (DE), JAY PARTS / BMC Bramberg, Polaris, 01:33:37,338, 14 Runden


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