Tatsächlich aber hatte zunächst Tomi Peltola den Start gewonnen: Der Finne war aber mit angeknacksten Rippen angetreten und musste allerdings schon nach zwei Runden entgültig mit einem Zündungsproblem die Segel streichen - kam also nicht so weit, wie er es so langsam aber mal verdient hätte.
Kevin Zdon vom Start weg Zweiter und nach einer Runde schon in Führung (siehe Bild unten!) vor dem Schweden Jonas Karlsson, während allerdings der Führende der Meisterschaft, Titelverteidiger Cory Nemeth bereits in Tuchfühlung war und wenig später an der Spitze des Feldes war. Von dort aus bauter er seine Führung immer weiter aus.
Doch zur Halbzeit war plötzlich Schluss - der Motor von Nemeths KTM bekam keinen Sprit mehr: "Ich hatte schon länger einen großen Tank bei mir rumliegen - und bei den Bedingungen, dachte ich, wäre das die richtige Wahl - doch leider machte die Benzinpumpe schlapp und ohne die kann der Einspritzer nicht arbeiten." Damit fiel der gebürtige Ungar aus und sieht sie Meisterschaft bereits wegschwimmen - denn für Goldbach bekommt er keine Punkte (nicht mindestens 75% der Strecke absolviert) und Marisfeld hatte er ausgelassen, weil in bei der WM in Italien am Start gewesen war.
Nun liegt er (bei berücksichtigtem Streichergebnis) 10 Punkte hinter den punktgleichen Weiß und Zdon - könnte aber mit drei Siegen sich 15 Punkte mehr erkämpften und hätte doch noch die Titelverteidigung geschafft.
Besonderes Pech hatte Daniel Köder: der Kawasaki-Fahrer kickte über eine halbe Runde bis er sein Motorrad in der zweiten schwierigen Enduro-Sektion wieder zum Laufen bekam, was zusätziche Kraft kostete.
In der Expert-Klasse ein Start-Ziel-Sieg fürJan Schäfer (Bild oben) : Der KTM-Fahrer ging gemeinsam mit Philippp Storz in die erste Kurve - kam später als Erster wieder auf die Strecke (dazu weiter unten mehr) und gab die Führung bis ins Ziel nicht wieder her. "Allerdings gab in den letzten beiden Runden der Dämpfer auf - und ich konnte die Sprünge nicht mehr voll gehen."
Hinter ihm kämpfte sich erst einmal Tim Apolle durch das Fahrerfeld: "Der Start war wieder nicht so gut - wenigstens war ich nicht Letzter." Beim ersten Tankstop wurde er dann von Philipp Storz kassiert, der in der Startkurve einen Sturz hatte und sich recht schmerzhaft das linke Knie verletzt hatte. Trotzdem beendete er diesen Lauf am Ende sogar noch auf Rang drei.
Apolle konnte sich noch den zweiten Rang zurück holen - und damit seinen Punktevorsprung in der Meisterschaft ausbauen. "Ich hatte zum Schluss noch den Schäfer vor mir gesehen - aber die Zeit reichte nicht mehr, da kam ich nicht mehr ran."
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte - Schäfer (rechts hinten mit gelben Helm) meinte "Ich habe den Philipp noch berührt" (und damit wahrscheinlich zu Fall gebracht?) - Nico Schön (der am Samstag schon in der Junioren-Klasse gestartet war) kann nicht ausweichen und muss über die Beta von Storz fahren.
Fast schon langweilig mutet es hingegen in der Advanced-Klasse an: Erneut Start-Ziel-Sieg für Christian Täufer (Bild unten) auf der Yamaha (4. Sieg in Folge): "Der Start hat gut geklappt und ich konnte von Anfang an vorne weg fahren." Dass er im Ziel letztlich fast drei Minuten Vorsprung vor Lutz Beste hatte ist eher eine Randnotiz - viel interessanter ist, dass Täufer in der Expert-Klasse mit seiner Zeit bereits auf den sechsten Platz gefahren wäre - Achtung, hier kommt im neuen Jahr ein Aufsteiger, der es sich redlich verdient hat.
Ergebnisse:
Pro-Klasse: Hier klicken! (Link)
Stand (nach vier Läufen): 1. Zdon, 102 Punkte; 2. Herrmann 86; 3. Weiß 80; 4. Pester 76; 5. Nemeth 60.
Expert-Klasse: Hier klicken! (Link)
Stand: 1. Apolle, 97 Punkte; 2. Röhrl 81; 3. Storz 78; 4. Welink 76; 5. Schneider 72.
Advanced Klasse: Hier klicken! (Link)
Stand: 1. Täufer, 120 Punkte; 2. Pleyer 83; 3. Dräger 78; 4. Lutz Beste 77;
5. Jens Schreiber 67.
Die kompletten Ergebnisse und Meisterschaftsstände: Hier klicken! (LINK)
