Erneut stand das letzte Rennen der German Cross Country im schwäbischen Bühlertann unter keinem guten Stern, zumindest, wenn man dies in Bezug auf das Wetter betrachtete. Nachdem am Samstag der erste Lauf noch unter trockenen Bedingungen gestartet wurde, begann es noch in der ersten Runde heftig zu regnen. Dies änderte sich folglicherweise erst am Abend wieder, wobei es allerdings nach wie vor stark bewölkt blieb und mit weiterem Regen gerechnet werden musste. Die Strecke hatte aber derart unter den Bedingungen gelitten, dass die Piloten der Pro-, Expert- und Advanced-Klassen vo ausgesprochenem Glück reden konnten, dass am Morgen zunächst die Quad-Klassen für eine einigermaßen brauchbare Spur gesorgt hatten, wenngleich die Strecke anfangs noch immer ziemlich schwierig zu befahren war und es gottseidank nachts und am Sonntag dann doch nicht mehr geregnet hatte.

Mit einem souveränen Start sicherte sich in der Pro-Klasse der Finne Roni Nikander (Bild unten) den Holeshot vor Kornel Nemeth und Michael Herrmann.

Roni Nikander

Allerdings befand sich schon zu diesem Zeitpunkt Kornel Nemeth direkt an Nikanders Hinterrad. Als der Druck nach einigen Runden immer größer wurde, beging der Finne einen kleinen Fehler und landete postwendend neben dem Motorrad im tiefen Schlamm. Bis Roni Nikander seine Maschine wieder aufgestellt hatte und im Sattel saß, war Kornel Nemeth längst über alle Berge.

Kornel Nemeth

Ab diesem Zeitpunkt brannte Kornel Nemeth (Bild oben) ein Feuerwerk ab, dass Nikander nur noch das pure Staunen blieb. Im Gegenteil, von hinten rückte immer mehr Christian Weiß auf, so dass dieser zunähst kurz an Michael Herrmann vorbei rauschen konnte, dann aber wieder hinter diesen zurück fiel. Nachdem er zum zweiten Mal an Herrmann vorbei war, blies dieser zum Angriff auf den davor liegenden Finnen. Daraus entwickelte sich ein Zweikampf, der kaum an Spannung zu überbieten war, am Ende aber doch zum Vorteil des Finnen ausfiel. Gerade mal 1,8 Sekunden trennten die beiden Top-Piloten am Ende des Rennens, das wetterbedingt schon im Vorfeld auf nur sechzig Minuten Fahrzeit verkürzt wurde.

Meister XC Pro

Kornel Nemeth an der Front hatte dagegen komfortable 34 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Roni Nikander herausgefahren und damit klar die German-Cross-Meisterschaft in der Klasse der XC Pro´s für sich entschieden. Roni Nikander blieb demzufolge nur der Vizetitel, da er wenige Runden zuvor seine Chance auf den Meistertitel buchstäblich in den Bühlertanner Matsch geworfen hatte. Hinterm Vierten Michael Herrmann kam der Schwede Erik Appelqvist ins Ziel, nach dem er anfangs nur recht zögerlich in die Gänge kam, in den ersten paar Runden dann aber bis auf den fünften Platz nach vorne gefahren war, während die weiteren Plätze am Ende an Maik Szäke, den Teamkollegen von Kornel Nemeth und Hugo Gustafsson, einem weiteren Schweden gingen. Dahinter folgten schlussendlich noch Matthias Petry, Peter Kessel und Christopher Winkler. Am Ende rangierte noch der Franzose Stephané Milachon. Ein sichtlich strahlender Kornel Nemeth gab noch vor der Siegerehrung zu Protokoll, dass er eigentlich nur ein gemütliches Rennen fahren wollte, da er zum Erlangen des Meistertitels nur noch einen dritten Platz gebraucht hatte. Er wollte also Roni Nikander vorne weg fahren lassen und das Ding einfach nur sicher nach Hause bringen. Nachdem aber Nikander zu Boden ging, übernahm Nemeth die Führung, hatte irre Spaß auf der immer besser werdenden Strecke und fügte kurz entschlossen einfach noch einen Sieg als Dreingabe zur Meisterschaft hinzu. Bei der Meisterschaftsehrung sah man dann auch einen eher bedrückten Finnen, während Kornel Nemeth nur so vor Freude strotze. Dritter wurde am Ende Christian Weiß vor Erik Appelqvist und Kevin Zdon, der nach dem Bruch der Hand vor wenigen Tagen nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte.

Bei den Experts holte sich Marcel Butzin zunächst einmal den Holeshot. Aber noch vor der ersten Kurve flogen bereits Pascal Springmann und Philipp Storz am Startsieger vorbei.

Christian Barfuss

Kurz danach gesellten sich noch Christian Barfuß (Bild oben) und Michael Röhrl zur Führungsgruppe hinzu, nachdem auch sie Marcel Butzin passiert hatten. Daniel Weiß, der Führende in der Meisterschaft, sah sich die Sache zunächst einmal geruhsam vom sechsten Platz aus an, da er lediglich noch ein paar Punkte für den Gewinn des Meistertitels benötigte. Nach knapp zwei Runden übernahm Christian Barfuß die Führung vor Pascal Springmann und Walther Schneider. Nach und nach rückte Michael Röhrl auf und übernahm kurz danach den dritten Platz von Walther Schneider, der sich am Ende mit dem vierten Platz begnügen musste. Marcel Butzin verteidigte dagegen erfolgreich den fünften Platz vor Marcel Kößel und Daniel Weiß, dem am Ende locker der siebte Platz reichte um den Meistertitel unter Dach und Fach zu bringen.

Daniel Weiss

Mit dreißig Punkten Vorsprung auf den Zweiten Christian Barfuß hatte Daniel Weiß (Bild oben) im Rennen von Bühlertann erst garnichts mehr anbrennen lassen, während der dritte Platz der Meisterschaft an Michael Röhrl ging. Walther Schneider beendete die Saison auf Platz vier, gefolgt von Pascal Springmann und Maximilian Koubik.

Nicht viel anders verhielt sich die Situation in der Klasse XC Advanced.

Tim Apolle

Auch hier lag die Favoritenrolle eindeutig bei Tim Apolle (Bild oben), auch wenn dieser gleich zwei Rennen wegen Terminüberschneidung auslassen musste. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab, sich am Start gleich mal hinterm Holeshotgewinner Christian Müller einzureihen.

Christian Eder

Den Ton an gab allerdings ein Anderer, nämlich Christian Eder (Bild oben), der schon das Rennen in Schefflenz gewonnen hatte. Kurzerhand übernahm er die Führung und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. Tim Aplle verteidigte unterdessen den zweiten Rang vor Christioan Müller und Daniel Köder. Tim Apolle machte auch gar keine weiteren Anstalten, das Rennen gewinnen zu wollen, da er genau wusste, dass der Meistertitel mit dem zweiten Platz beschlossene Sache war. Zweiter in der Meisterschaft wurde am Ende Sascha Staudigel vor Nico Reif und Erik Löffel. Den Pokal für den fünften Platz konnte am Ende noch Kevin Romschinski in Empfang nehmen.

Alle Ergebnisse im Detail sind zu finden unter: http://www.xcc-racing.com/htdocs/de/ergebnisse

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