Es zeigte sich, dass Kirssis (im Bild oben gewinnt er gerade den Start) zurückhaltende Art nur für seine Gespräche gilt: Auf dem Motorrad ist er nicht wieder zu erkennen. Wenngleich sein Fahrstil eher unspektakulär, dafür aber offensichtlich höchst effizient ist.
2010-09-gcc-schefflenz-straubelGleich nach dem Start hatte sich Marco Straubel wieder auf dem zweiten Platz festgesetzt. Doch der KTM-Fahrer war, wie die letzten Läufe immer wieder, durch seine Arbeit bedingt vom Trainingsrückstand verfolgt. Nach einer Stunde war sein Handschuh schon rot vom Blut (siehe Bild rechts) und so landete er am Ende auf dem siebenten Rang, unmittelbar hinter Stefan Svitko. Der Slowake hatte ausnahmsweise einen guten Start, stürzte jedoch einmal nach Körperkontakt mit einem überrundeten Fahrer.
Weil in Schefflenz ein geänderter Zeitplan galt, damit möglichst viele Läufe am Samstag vor der großen Meisterschaftsehrung durchgeführt werden können, starteten die Sport-A-Fahrer gemeinsam mit den Pro- und Expert-Fahrern, weshalb es diesmal zu überproportional vielen Überholmanövern kam.

2010-09-gcc-schefflenz-Musquin

Souverän löste Mickael Musquin (im Bild oben) dieses Problem: Der Franzose fuhr sein bestes Rennen der Saison, war vom Start weg gleich vorne mit dabei. Allerdings musste er sich zunächst dem heranstürmenden Chris Gundermann beugen. Der setzte sich wie schon in Mühlhausen auf den zweiten Platz fest. Beim Tankstopp duldete er aber nicht, dass Teamchef Andreas Parthen den Motor ausstellte – prompt kam es anschließend zu einer Durchfahrtsstrafe für den stürmischen Yamaha-Fahrer. Trotzdem hielt er sich noch auf dem zweiten Platz, bis er in der Steilauffahrt auf einen überrundeten Fahrer auflief. Der schaffte den Hang nicht und versperrte den Weg unmittelbar vor Gundermann. Der stürzte deswegen gegen einen Baum, wobei der Schalthebel ins Motorgehäuse gedrückt wurde und die Fahrt für den 17-jährigen damit zu Ende war.

2010-09-gcc-schefflenz-EnduroteilDie anspruchsvolle Enduro-Steilauffahrt in Schefflenz

Danach hielt sich Musquin lange Zeit auf dem zweiten Platz. Dass er sich kurzzeitig Dennis Ullrich geschlagen geben musste, war nur ein kleiner Schönheitsfehler, den die fehlerlose Fahrt des Touratech-Piloten wieder ausbügelte. Ullrich bremste nämlich seine Honda zu Rennende aus und während der noch sein Motorrad zu starten versuchte, war Musquin wieder vorbei.

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Gaststarter Ullrich (im Bild oben) ist mit seinen 17Jahren sonst in dem ADAC-MX-Younster-Cup im Rahmen der MX-Masters-Serie erfolgreich. Der Start bei der GCC war eher spontan, doch dem Honda-Fahrer gefiel es so gut, dass er versprach: „Wenn nächstes Jahr keine Überschneidungen mit meinen Terminen sind, werde ich wieder einmal antreten. Aber natürlich geht das Motocross erst einmal vor.“ Vielleicht eine beruhigende Aussage für die vielen deutschen Fahrer in der GCC.
Denn gleichzeitig fuhr Christian Weiß eines seiner besten Rennen der Saison: Lange Zeit lag der Zweitakt-Pilot auf Platz drei, war sogar nahe an Musquin dran. Am Ende dann mit dem vierten Platz den Sprung auf das Treppchen nicht ganz geschafft - aber in der Endabrechnung der Meisterschaft der beste Deutsche im Cross-Country! Dazu ist er ein absolutes "Eigengewächs" der Serie, aufgezogen von TM Racing von den Sportfahrern über die Experts bis zu den Profis!
Direkt hinter Weiß kam Steffen Albrecht auf Rang fünf ins Ziel: Sein Problem liegt immer wieder beim Start, wo er noch am Kicken seiner Motocross-Yamaha ist, während die Anderen bereits Fahren. So musste steckte er in den ersten Runden bereits im Fahrerfeld der Experts und musste sich nach vorne arbeiten.

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Bei schönstem Wetter eine teilweise staubige Angelegenheit

Glück im Unglück hatte Samuli Aro: Der Finne war angetreten seinen zweiten Meisterschaftsplatz zu verteidigen, doch schon in der Nacht zuvor hatte er Schwierigkeiten weil er eine starke Halsentzündung hatte. Im Rennen selbst stotterte seine KTM auf einmal und schlich nur noch im Schrittempo um den Kurs. Beim Boxenstopp wurde der Zündkerzenstecker gewechselt und dann ging es wieder bis 20 Minuten vor Rennende – da schlug der Fehlerteufel wieder zu und Aro belegte nur noch den neunten Tagesrang. Dennoch reichte es am Ende für den Vizetitel, weil Svitko ebenfalls nicht glücklich gewesen war.

Am Abend dann einer der Höhepunkte der GCC-Saison: Im mehr als vollbesetzten Festzelt des MSC Schefflenz wurden die erfolgreichen Fahrer der Saison geehrt:
von den Wild-Childs, über Beginner, Senioren, Damen, Sportfahrer und Experts bis hin zu den Pro.

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Siegerehrung der Expert-Klasse (Bild oben): Derrick Görner auf Platz 1 brauchte beim letzten Lauf nichts mehr zu riskieren, während sich Lars Reuther mit seinem Tagessieg noch den Vizetitel vor Michael Herrmann (Platz 3 auf dem Treppchen) holte. Der Husqvarna-Fahrer hatte sich schon beim Start den Knöchel angeschlagen, kämpfte sich aber mehr als tapfer über die 2-Stunden-Renndistanz und wurde noch Vierter.

Dabei fanden zahlreiche wertvolle Sachpreise von den Sponsoren der Serie den Weg zu den Fahrern: von zahlreichen Reifen über Ölpakete von Motorex, Sicherheitsausstattung von Ortema, hochwertige Mountainbikes (gestiftet von TM Racing) und vieles mehr.

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Allerdings nicht für die Pro- und Expert-Sieger. Die hatten nämlich im Saisonverlauf schon insgesamt 15.000,00 € (!) Preisgeld für die einzelnen Laufergebnisse erhalten.


Alle Ergebnisse im einzelnen: Hier klicken (!)


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