Zu keinem Zeitpunkt konnte ein anderer Fahrer den amtierenden Cross-Country-Europameister gefährden.Der in den letzten Läufen immer stärker gewordene Holländer Hans Vogels (Bild unten) hatte mit der Husaberg ganz eigene Probleme: Nach dem Training in der letzten Woche verhob er sich den Rücken und musste die restliche Zeit in Behandlung und konnte auch nur unter Schmerzmitteln in Goldbach starten. Zu Beginn des Rennens schon in Schlagdistanz zum Finnen, merkte er dann aber doch seinen Rücken und musste letztlich auch den zweiten Finnen, Samuli Aro auf der KTM, ziehen lassen.
Bester Deutscher wurde Christian Weiß (Bild unten) auf dem fünten Platz, vor Steffen Albrecht. Drei Runden vor Schluss verdrängte der Franzose Mickael Musquin den Deutschen noch von Rang vier: „Der kam von hinten mit dermaßen viel Überschuss-Geschwindigkeit und war dann auch so schnell weg, dass ich mir dachte, da kann man sowieso nicht dran bleiben.“ Tatsächlich fuhr der Touratech-BMW-Fahrer zu diesem Zeitpunkt die schnellsten Rennrunden.
Der bisherige Zweite in der Meisterschaft, der Slowake Stefan Svikto, litt immer noch in der vor 14 Tagen beim letzten Lauf in Mernes erlittenen Verletzung: Er schonte, wo es nur ging, sein rechtes Knie, doch die Konkurrenz gewährte dem KTM-Fahrer keinerlei Schonung und er wurde auf den neunten Platz durchgereicht.
Trotz heißem Wetter war die Piste so präpariert, dass sich die Staubentwicklung erfreulich in Grenzen hielt (auch wenn unser Startbild etwas anderes vermuten lässt).
Dazu hatte sich der Verein einen höchst anspruchsvollen "Shortcut" (Abkürzung) einfallen lassen, bei dem die Fahrer zwar Zeit sparen konnten, aber durch die steilen Ab- und Auffahren genauso leicht auch viel Zeit hätten verlieren können. Diese Streckenführung stand allerdings auch nur im letzten Lauf der Pro- und Expert-Fahrer zur Verfügung.
Aber auch schon für die Sportfahrer vorher hatte man im Gegensatz zu der Strecke am Vortag mit einer zusätzlichen Treppenstufe eine zusätzliche Schwierigkeit eingebaut.
Gleich zweimal hohen Besuch erhielt die GCC: einmal von dem Italiener Maurizio Micheluz, der aktuell in der Enduro-Weltmeisterschaft fährt. Der TM-Fahrer startet sonst auf der 250er Viertakt und bewegte in Goldbach erstmals eine 450er und war erstmals bei einem GCC-Lauf am Start: "Diese Sorte Sport ist für Fahrer und Zuschauer und Teams gleichermaßen attraktiv," schwärmte der Italiener anschließend. "Aber es war für mich noch zu ungewohnt und so habe ich am Anfang gleich Druck gemacht und lag auch auf dem vierten Platz. Nach dem Tankstopp war ich allerdings dermaßen fertig von der ungewohnten 450er, dass es nur noch für den siebenten Rang reichte.
Der zweite Besuch war eine ganze Motocross-Schule: Unter der Leitung von Joel Smets gibt es in Belgien das Team Motorsport Future mit jungen Fahrern. Weil diese ja auch Ferien hatten, machten die eine Tour durch Deutschland, trainierten noch auf zwei anderen Strecken und nahmen an der GCC in Goldbach teil.
Währens Smets selbst schon nach 13 Runden mit Motorproblemen ausschied, belegte sein Schützling Jens Getteman einen hervorragenden 10. Platz im Feld der Pros.
Der Sieg in der Expert-Klasse ging an Michael Herrmann (Bild unten) : Der Supermoto-Spezialist freute sich: "Diesmal lief alles ohne Probleme!" Deshalb auch keine Rangeleien mit dem Sieger von vor 14 Tagen, DMSB-KTM-Kosak-MX-Junior-Team-Fahrer Lars Reuther, der eigentlich erneut wieder als Favorit gehandelt worden war.
Der Führende der Meisterschaft, Derrick Görner verteidigte zwar seine Titelchancen mit einem fünften Platz, aber es blieb ihm ein bitterer Nachgeschmack: Er fühlte sich von Pro-Fahrer Christian Weiß nach dessen Überrundung so lange stark behindert, bis dessen Bruder Daniel an Görner herangekommen war und ihn schließlich sogar überholen konnte.
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