Die Deutsche Cross Country Meisterschaft, auch GCC genannt, feiert sich dieses Jahr selber. Seit 15 Jahren gibt es dieses Angebot an die deutsche Offroad-Szene. Der Cross Country Sport wurde vom Sportpromoter Baboons und dem Breitensportverband OAI nach amerikanischem Vorbild nach Deutschland geholt und legte seitdem eine Erfolgsspur sondergleichen hin. Was macht den Erfolg dieser Serie aus? Ein Interview mit einem „Urgestein“ der Serie. Gunnar Junge (44) aus Meiningen hat in den vergangenen 15 Jahren noch keine einzige GCC-Saison ausgelassen.
Gunnar, wie bist Du vor 15 Jahren auf die Idee gekommen, an der ersten Cross Country Veranstaltung auf deutschem Boden teilzunehmen?
Gunnar: Damals war ich schon ein paar Jahre in der Enduro-DM unterwegs und suchte eine neue und unkomplizierte Herausforderung. Noch dazu war es natürlich mein Heimrennen in Walldorf/Werra, woran ich unbedingt teilnehmen wollte.
Seit 15 Jahren hältst Du der Serie die Treue. Warum?
Gunnar: Ja, seit dem Serienstart habe ich bis heute nicht eine Saison verpasst. Mit gefällt vor allem, dass alles so unkompliziert ist. Man braucht keine teure Lizenz, um bei der GCC an den Start zu gehen. Die Rennen finden auf tollen Strecken statt, und ich bekomme eine tolle Atmosphäre geboten. Nicht nur die Rennen finde ich super, sondern auch die familiäre Stimmung und das gemütliche Beisammensein im Fahrerlager mit dem Team und Freunden.
Du bist in den Anfangsjahren um den Gesamtsieg mitgefahren. Heute fährst Du bei den „PreSeniors“. Wie haben sich die Anforderungen verändert?
Gunnar: In den Anfangsjahren waren die Strecken schwerer und stärker endurolastig - was ich persönlich sehr mochte. Natürlich waren es da noch nicht so viel Starter, und es war deshalb für die Veranstalter viel einfacher, eine anspruchsvolle Strecke zu bauen. Heute sind es bis zu 1000 Teilnehmer an einen Wochenende, da muss die Stecke flüssig sein und viele Stollen aushalten. Aber die eigentliche Anforderung ist dieselbe geblieben: Zwei Stunden Cross-Country-Rennen und der Kampf Mann gegen Mann :-)
Was sind die besonderen Vorteile dieser Offroad-Serie?
Gunnar: Ich finde alles sehr unkompliziert und rundum gelungen. Von der Einschreibung angefangen, über die Nennung für die Rennen, was online sehr einfach ist. Das Startgeld ist in einen vernünftigen Rahmen, und ich brauche keine teure Lizenz. Die Kosten für meinen Sport halten sich so in Grenzen. Das liegt nicht zuletzt auch an den zentral gelegenen Veranstaltungen. Auch vor Ort ist immer alles top organisiert, was sich für eine Deutsche Meisterschaft ja so gehört. Man kann ohne großen Aufwand an den Start gehen und Spaß haben.
Welche besonderen persönlichen Erinnerungen verbinden Dich mit der GCC?
Gunnar: Eigentlich war jedes einzelne Jahr etwas Besonderes für sich, und ich möchte keines missen. Natürlich bin ich stolz auf meine beiden Vize-Titel in der Pro-Klasse (damals Klasse1) aber auch die vielen Erfolge in der Expert-Klasse und auch auf meinen 3. Platz vom letzten Jahr bei den Pre-Seniors. Besonders schön finde ich auch, in diesen Jahren so viele tolle Leute kennen gelernt zu haben, die mich unterstützt haben und Freunde geworden sind.
Spricht Dich der Breitensportgedanke besonders an?
Gunnar: Na klar! Es macht immer Spaß, sein liebstes Hobby mit so vielen anderen zu teilen.
Was glaubst Du, wie lange Du den Cross Country Sport noch ausüben kannst?
Gunnar: Fahren könnte ich in der Serie noch lange, ich bin ja bei Weitem nicht der älteste hier :-) Und es gibt sogar eine Klasse Super Senior für über 50-Jährige. Ich werde solange weitermachen, wie ich Spaß daran habe und mein Körper es hergibt. Und ich kann euch sagen, es macht mir noch einen riesen Spaß!
Wie und wo trainierst Du für die Serie?
Gunnar: Jetzt im Winter halte ich mich im Fitnessstudio fit, eben so, wie es meine Zeit hergibt. Zum Trainieren haben wir hier im Umkreis zum Glück viele verschiedene Strecken. Meistens trainiere ich aber auf der Vereinsstrecke in Walldorf.
Was ist Deine Lieblingsstrecke im GCC-Kalender?
Gunnar: Puuuuuh - da fällt mir eine Entscheidung schwer, aber ich denke es ist Goldbach - natürlich gleich nach Walldorf - oder...?
Was fällt Dir sonst zur Deutschen Cross Country Meisterschaft ein?
Gunnar: Ich kann zu Baboons und OAI nur sagen, macht weiter so und lasst alles so unkompliziert, wie es ist. Der Erfolg gibt euch Recht! Wir sind mit unserem KTM-Team Motorrad Bauerschmidt jedenfalls wieder am Start - Gunnar Junge #99…