Im Stil eines großen Champions gewinnt Cooper Webb zum zweiten Mal nach 2019 die US Supercross Meisterschaft. Der KTM-Pilot krönt seine überragende Saison mit einem weiteren Sieg und am Ende 35 Punkten Vorsprung auf Ken Roczen.
Webb ist nach seinen Leistungen ab Mitte Februar der logische Meister. Nach Roczens Hattrick in Indianapolis drehte der 25-Jährige so richtig auf. In den entscheidenden Momenten präsentierte sich Webb als der willensstärkste Fahrer im Feld. In 15 aufeinanderfolgenden Rennen verpasste er nur einmal das Podium. 2019 holte er den Titel mit 379 Punkten, jetzt mit 388.
Wie mehrfach in den letzten Wochen behauptet Ken Roczen auch beim letzten Saisonlauf in Salt Lake City für längere Zeit die Führung. In Runde neun geht Teamkollege Chase Sexton vorbei, anschließend fahren Roczen auf zwei und Webb auf drei. Dann setzt Webb in Runde 18 ein aggressives Manöver gegen Roczen. Auch Marvin Musquin schlüpfte durch.
Roczen war danach von der Rolle und fällt zurück bis auf Rang 10. Webb und Musquin können Sexton noch von der Spitze verdrängen. Die Saison endet mit dem zweiten Red Bull KTM Doppelsieg binnen einer Woche.
Cooper Webb: "Das war ein Hammerjahr mit all den Sachen, die in der Welt gerade vorgehen. Aber wir haben uns tief reingehängt und hielten Kurs. Es war eine unglaubliche Reise, eine hartumkäpfte Saison mit vielen schwierigen Rennen, aber es war es wert. Zweifacher Meister zu sein, ist unglaublich. Und dann noch mit dem Sieg heute Abend, das macht es noch süßer. Ich bin sprachlos, einfach unglaublich."
Motocross-Legende Roger De Coster in seiner Funktion als Motorsport-Direktor ergänzt: "Es gab viele große Champions, aber wenn es um Entschlossenheit im Rennen und den Siegeswillen geht, steht Cooper ganz oben. Auch wenn er heute überhaupt nicht gewinnen musste, Platz 18 hätte ihm gereicht, hat er sich entschieden, dass er siegen will. Es ist beeindruckend, wie er die Saison beendet. Dieser Junge hat so viel Herz, er beeindruckt mich eins ums andere Mal. Dafür bin ich dankbar."
"Ich bin auch dankbar für die Menschen, die das möglich machen. Natürlich ist der Fahrer mit Abstand der wichtigste Faktor in diesem Sport, aber viele Leute machen erst den Unterschied und haben Enfluss auf den Ausgang. Die Kollegen in Österreich, Akrapovic in Slowenien, alle in den USA, Carlos (Webbs Mechaniker) und viele andere, die es braucht für den Titel. Ich bin dankbar noch immer Teil davon zu sein und solch atemberaubende Rennen zu sehen."
Für KTM markiert Webbs Titelgewinn den fünften Triumph seit 2015. Nimmt man Jason Andersons Husky-Erfolg aus 2018 dazu, haben die Österreicher die wichtigste Motorradserie der USA fest im Griff. 2011 bis 2014 sowie 2020 ging der Titel jeweils an Kawasaki.
