Für Ken Roczen wird es ab Samstag ernst. Der Thüringer Teenager zählt in der U.S. Supercross-Meisterschaft zum engsten Kreis der Titelanwärter. Letztes Jahr fuhr Roczen bereits sieben Rennen an der Westküste, wurde in seiner Rookie-Saison Sechster und konnte das Finale in Las Vegas gewinnen. Aber der Fokus lag auf der MX2-WM. 2012 zählen nur noch Siege in Amerika.
Roczen sollte ursprünglich erneut die Westküstenserie fahren. Ein gebrochener Arm an Weihnachten verhinderte das. Folglich muss sich der immer noch 17-jährige auf neue Strecken und Stadien in Indianapolis, Atlanta oder Houston einstellen. Als härteste Ostküsten-Rivalen müssen Honda-Titelverteidiger Justin Barcia und Kawasaki-Ass Blake Baggett gelten. Aber auch der zu Suzuki gewechselte Blake Wharton hat das Talent und die Erfahrung, an die Spitze zu fahren. Ebenfalls im Auge behalten muss man Yamaha-Hoffnung Kyle Cunningham, SX-Newcomer Justin Bogle und Baggetts Teamkollegen Darryn Durham. PJ Larsen und Malcolm Stewart, der kleine Bruder von James, starten im JDR KTM Satellitenteam.
Auf Publikumsliebling Roczen warten bis Ostern sieben Rennen en suite, dann New Orleans und Anfang Mai das Ost/West-Finale in Las Vegas. Anschliessend bis September die AMA Motocross Meisterschaft.
Der letzte amtierende MX2-Weltmeister, der in die Staaten wechselte, war Marvin Musquin. Dessen Debütsaison 2011 wurde von Verletzungen überschattet. Tyla Rattray ging 2009 als Weltmeister. Aber da war der Südafrikaner schon 23 Jahre alt. Rattray konnte seither im Motocross uneingeschränkt überzeugen und ist ein Siegfahrer, wartet aber noch immer auf seinen ersten Supercross-Erfolg. Davor wechselte Landsmann Grant Langston 2001 als frischgebackener 125er-Weltmeister in die USA. Langston wurde auf Anhieb Motocross-Meister und bescherte KTM den ersten (125ccm) Supercross-Sieg überhaupt (21.4.2001).
Der Ostküsten-Auftakt wird im Cowboys Stadium in Arlington ausgefahren. Das Stadion ist das größte in der National Football League und verfügt über 80.000 Plätze!
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