Dungey retirement pressconference 16052017

Eine Sensation ist es nicht. Insider hatten damit gerechnet. Und zwar durchaus zum jetzigen Zeitpunkt und in dieser Form. Der vierfache Supercross-Champ Ryan Dungey tritt zehn Tage nach seinem jüngsten Titelgewinn und unmittelbar vor dem Start der US Motocross Meisterschaft als Profi zurück.

Dungey verkündete seinen Abschied heute auf einer emotionalen Pressekonferenz in Anaheim. Mit dem 27-Jährigen KTM-Star verliert der Sport eines seiner erfolgreichsten und weltweit beliebtesten Aushängeschilder. Seit 2010 teilten Dungey und Ryan Villopoto den US Supercross Titel unter sich auf - beide triumphierten jeweils vier Mal. Villopoto ist vor zwei Jahren zurückgetreten, jetzt folgt ihm sein langjähriger Rivale.

Ryan Dungey: "Es ist kaum zu glauben, dass dieser Tag gekommen ist, aber nach viel Nachdenken und Gebeten in den letzten Monaten, erkläre ich heute meinen Rücktritt als Supercross-/Motocross-Profi. Es war keine leichte Entscheidung. Ich habe mehr erreicht, als ich mir jemals vorstellen oder erträumen konnte. Dafür bin ich unglaublich dankbar. Ich habe alles gegeben solange ich konnte, aber unser Sport ist hart, die Saison ist lang und du musst viel opfern, hart arbeiten und diszipliniert sein, um ganz oben zu bleiben. Körperlich bin ich in der besten Form meines Lebens, im Racing bin ich in der besten Form meines Lebens, ich habe das Equipment für Siege, keine Frage. Aber dieses Jahr hatte ich mentale Schwächen. Ich bin immer Rennen gefahren, weil ich es liebe und unbedingt gewinnen wollte, aber diese Saison war anders. Es war nicht wie gewohnt" ...


"Ich hätte nie gedacht, das ich mich mal zum Start eines Rennens überreden muss, aber so war es für mich. Das belastet mich sehr. Ich könnte das Geld nehmen und halt Rennen fahren, aber so bin ich nicht und so will ich weder Rennen bestreiten noch in Erinnerung bleiben. Ich sagte in Las Vegas vor anderthalb Wochen auf dem Podest, dass dieser Titel am allermeisten für mich bedeutet. Die Wahrheit ist, ich musste am härtesten dafür kämpfen. Nicht unbedingt wegen der Kämpfe auf der Strecke, die waren gut und hart, aber weil ich mich mental pushen musste wie nie zuvor. Auf dem Höhepunkt zu gehen mit dem dritten Titel in Folge ist ein unglaubliches Geschenk, auf das ich irrsinning stolz bin."




Stefan Pierer (CEO KTM GROUP) ergänzte: "Sechs Jahre lang war Ryan Teil der KTM-Familie. Seit 2012 als er Roger DeCoster folgte. Seitdem hat Ryan ein sehr wichtiges Kapiltel unserer Geschichte geschrieben. Er und Roger haben KTM zusammen weltweit an die Spitze geführt. Ryan ist außergewöhnlich. Seine Leistung und seine Persönlichkeit brachten KTM auf das nächste Level, dafür danken wir ihm. Wir wünschen ihm das Allerbeste für den nächsten Schritt und wir sind sehr glücklich für ihn nach den nächsten ambitionierten Zielen in der KTM-Familie zu schauen."

Roger DeCoster (Teammanager Red Bull KTM): "Es war eine Ehre mehr als zehn Jahre mit Ryan zusammenzuarbeiten. In dieser Zeit hat er nie das Podium in einer Meisterschaft verfehlt. Ich habe nie mit einem Fahrer gearbeitet, der seinen Job so ernst nimmt. Es ist das Ende einer Ära, aber wir wissen, dass Ryan unserem Team erhalten bleibt, auch wenn es noch nicht komplett definiert ist. Er hat bereits Marvin (Musquin) geholfen, sich auf die Nationals vorzubereiten und wir sind erfreut, unsere Beziehung fortzusetzen. Wir wünschen Ryan und Lindsey nur das Beste für ihre Zukunft."

Ryan Dungey wurde 2006 Profi im Suzuki-Werksteam unter Roger DeCoster. Es folgte ein 250ccm Supercross- und Motocross-Titel, bevor Dungey 2010 aufstieg in die Königsklasse. Er gewann auf Anhieb beide Titel und wurde erst der zweite Fahrer nach Jeremy McGrath, der den SX-Titel als Rookie gewinnen konnte. Nach seinem Wechsel zu KTM (2012) holte sich Dungey zwei 450ccm Motocross- und vier Supercross-Titel. Dungey führte das Team USA drei Mal zum Erfolg beim Motocross der Nationen (2009-2011).

Dungey Lindsay


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