Am Wochenende beginnt in Salt Lake City ein Experiment, wie es die Motocross-Welt noch nicht gesehen hat. In der Olympiastadt von 2002 werden exklusiv alle verbleibenden Läufe der US Supercross Meisterschaft ausgefahren. Drei Wochen, sieben Rennen, ein Stadion. Und am Ende kann es nur einen Champion geben. Ken Roczen oder Eli Tomac heißen die Favoriten.
Die Karriere der beiden Superstars weist erstaunliche Gemeinsamkeiten auf. Beide sind ehemalige Juniorenweltmeister und mehrfache US Motocross Meister, aber der 26-Jährige Roczen und der 27-Jährige Tomac jagen bisher erfolglos die größte aller Trophäen: den Titel in der AMA Monster Energy Supercross Championship.
Auf einen Blick
Eli Tomac
2009 - FIM Junioren Weltmeister 125ccm
2012 - US Supercross Meister 250ccm (Westküste)
2013 - US Motocross Meister 250ccm
2017, 2018, 2019 - US Motocross Meister 450ccm
seit 2014 - 32 Siege gesamt US Supercross 450ccm
SX-Vizemeister 2015, 2017, 2019
Ken Roczen
2007 - FIM Junioren Weltmeister 85ccm
2009 - jüngster Grand Prix Sieger aller Zeiten
2011 - MX2 Motocross Weltmeister
2014, 2016 - US Motocross Meister 450ccm
seit 2014 - 14 Siege gesamt US Supercross 450ccm
SX-Vizemeister 2016
"ET3" und "KR94" feierten bereits in ihrer ersten Profisaison auf ,, großer Bühne enorme Erfolge. Roczen gewann in seiner Debütsaison in der MX2-WM mit 15 Jahren seinen ersten Grand Prix. Bei seinem erst fünften WM-Start (21.06.2009) triumphiert der Suzuki-Teenager über den späteren Weltmeister Marvin Musquin sowie dessen Landsmann Steven Frossard - und bringt damit den Talkessel in Teutschenthal zum Beben.
Eli Tomac schafft 2010, ein Jahr nach seinem Junioren WM-Titel in Neuseeland, einen furiosen Einstieg in die US Profiszene als Sieger des 250ccm MX-Saisonauftakts in Kalifornien. Vor Tomac gelang das bis dahin nur dem Ausnahmetalent James Stewart.
Rivalen seit 2012
Als Weltmeister wechselte Roczen 2012 final in die USA. Dort kommt es zum ersten Aufeinandertreffen der späteren Dauerrivalen. Während Tomac die Viertelliter-Westküstenrennen bestreitet und gewinnt, wird Roczen SX-Vizemeister im Osten. Im Sommer duellieren sich beide 12 Runden lang im Motocross. Am Ende rangiert Tomac als Dritter 31 Punkte vor dem viertplatzierten Roczen. Der Deutsche bleibt ohne Outdoor-Saisonsieg, Tomac schafft davon drei.
Im Folgejahr treffen beide im Westküsten-SX aufeinander. Die Entscheidung fällt im Finale in Las Vegas. Tabellenführer Roczen wird hinter Tomac Zweiter, das reicht knapp für den ersten Titel in den USA. Im Sommer revanchiert sich "ET3" mit seinem ersten MX-Titel. 2014 wechselt das Duo in die Königsklasse. Roczen holt zwei Saisonsiege und landet im Supercross auf Position drei, Tomac nach Verletzung ,auf 13.
Roczen gelingt es 2016 ein zweites Mal, sich in der SX-Endabrechnung vor Tomac zu platzieren. Seit 2017 lag der Sohn von Mountainbike-Legende John Tomac stets vor dem deutschen Fanliebling.
Wobei Roczen nach seinen Horrorsturz im Januar praktisch die gesamte Saison verpasst und 2018 zur Saisonmitte mit einer schweren Handverletzung aussteigen muss. Letztes Jahr kam Roczen mit gesundheitlichen Problemen kämpfend auf Rang vier, Tomac verpasst den Titel beim Finale gegen Cooper Webb.
Die (450ccm) Statistik spricht für Tomac, er hat im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so viele Rennsiege gesammelt. Aber als Roczen letztmals gesund durch eine Saison kam, lag er vor dem frischgebackenen Vater aus den Rockies. Schlussendlich könnte sich die Statistik sowieso als Muster ohne Wert erweisen. Die Verhältnisse in Salt Lake City markieren für alle Teilnehmer radikal Neuland. Drei Wochen, sieben Rennen, ein Stadion - und keine Fans.
Die (450ccm) Statistik spricht für Tomac, er hat im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so viele Rennsiege gesammelt. Aber als Roczen letztmals gesund durch eine Saison kam, lag er vor dem frischgebackenen Vater aus den Rockies. Schlussendlich könnte sich die Statistik sowieso als Muster ohne Wert erweisen. Die Verhältnisse in Salt Lake City markieren für alle Teilnehmer radikal Neuland. Drei Wochen, sieben Rennen, ein Stadion - und keine Fans.
Wer am Wochende den ersten Punch setzt - gefahren wird sonntags-mittwochs-sonntags - könnte im Vorteil sein. Und sollte Copper Webb am Sonntagabend gewinnen, wird aus dem Zwei- vielleicht sogar noch ein Dreikampf.
