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Riesenüberraschung in Salt Lake City. Ken Roczen feiert beim drittletzten Lauf  der US Supercross Meisterschaft einen großen Triumph. Der gesundheitlich angeschlagene Deutsche siegt im Finale vor Cooper Webb und Eli Tomac. Roczen holt sich damit Platz zwei in der Tabelle zurück.

Nachdem Webb zu Beginn führt, schnappt sich Roczen in der vierten Runde die Spitze. Und ganz anders als bei den letzten Rennen, bleibt der Honda-Star bis zum Schluss am Drücker. Roczen sammelt 26 Führungsrunden und fährt unbedrängt als Sieger durchs Ziel.
 
Ken Roczen: "Es ist ein sehr großer Umschwung nach den letzten Rennen, das war nicht einfach. Ich hatte Spaß, wir haben das Bike voll im Griff und meine körperliche Verfassung war viel besser heute. Mit der Strecke bin ich gut klargekommen. Ich bin so happy für das Team, das Motorrad passt."

"Ich gebe immer alles, ich will nie aufgeben, aber ganz ehrlich, die letzten drei Rennen waren verrückt. Ich blieb dran solange es ging, nur hat es nicht für ein ganzes Rennen gereicht. Es ist wirklich schwer nach so vielen negativen Läufen in Folge - und dann so rauszufahren, als wäre nichts gewesen. Aber das war mein Ziel. Ich hatte von Mittwoch bis Sonntag einen extra Tag. Ich bin nicht plötzlich bei 100 Prozent, aber ich musste an einem Punkt sein, wo es beherrschbar ist."

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Cooper Webb

Kampf um den Vizetitel

Im vermeintlichen Kampf um Meisterschaftsrang zwei liegen Roczen und Webb vor den entscheidenden Rennen am Mittwoch und Sonntag praktisch gleichauf (319 vs 318 Punkte). Roczen steht bei vier, Webb bei drei Saisonsiegen.

Tabellenleader Eli Tomac hat unterdessen nach einem weiteren dritten Platz mehr als nur eine Hand am Titel. Der Kawasaki-Star muss sich nach einem schlechten Start und einer Mini-Kollision mit Webb wieder durch das halbe Feld pflügen. Am Ende kann Tomac seine Podestplatzierung gelassen sehen, weil sein Vorsprung auf Roczen komfortable 24 Punkte beträgt.

Eli Tomac: "Ich war am pushen in der ersten Hälfte. Ich kam den beiden vorne näher, aber nicht genug. Ich wurde beim Überrunden aufgehalten, da gewannen sie etwas Zeit. Es war es nicht wert. In den Whoops änderte ich die Linie nach links, das war besser. Es ist ärgerlich, dass ich das nicht früher gesehen habe. Die Pace war hoch, aber ich war im Niemandsland."



Tomacs Markenkollege Austin Forkner (Kawasaki) schafft im 250ccm Westküstenlauf einen wichtigen Sieg über seinen Titelrivalen Dylan Ferrandis (Yamaha). Forkner konnte den Franzosen im letzten Renndrittel niederringen und seinen zweiten Erfolg binnen vier Tagen feiern. Forkner liegt vor dem Finale noch sieben Punkte hinter Ferrandis.

AMA Supercross
Salt Lake City 450ccm
14.06.2020

1. Ken Roczen, GER, Honda
2. Cooper Webb, USA, KTM
3. Eli Tomac, USA, Kawasaki
4. Zach Osborne, USA, Husqvarna
5. Malcolm Stewart, USA, Honda
6. Dean Wilson, GBR, Husqvarna
7. Blake Baggett, USA, KTM
8. Justin Brayton, USA, Honda
9. Justin Barcia, USA, Yamaha
10. Aaron Plessinger, USA, Yamaha
11. Chad Reed, AUS, KTM
12. Broc Tickle, USA, Suzuki
13. Benny Bloss, USA, KTM
14. Justin Hill, USA, Honda
15. Tyler Bowers, USA, Kawasaki

Meisterschaftsstand nach 15 Rennen

1. Tomac 343
2. Roczen 319
3. Webb 318
4. Barcia 255
5. Anderson 246
6. Stewart 217
7. Wilson 208
8. Osborne 205
9. Brayton 199
10. Hill 188


Fotos: Honda, KTM/Simon Cudby